* Apostel von 1988 bis 1994
Lebensdaten
- geboren am 26. Dezember 1932 in Kumasi, Kronkolonie Goldküste
- gestorben am 3. November 1994 in Accra, Ghana
Amtstätigkeit
- 31. Mai 1970: Diakon durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder in Eschwege, Hessen
- 25. Juli 1971: Priester durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder in Techiman, Ghana
- 15. Mai 1976: Evangelist
- 24. Juli 1977: Hirte
- 14. August 1980: Bezirksevangelist
- 18. September 1983: Bezirksältester
- 10. August 1986: Bischof
- 27. November 1988: Apostel durch Stammapostel Richard Fehr in Kassel, Hessen
- 5. Juni 1994: Ruhesetzung durch Stammapostel Richard Fehr in Kumasi, Ghana
Arbeitsbereich
Teile Ghanas
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Am 26. Dezember 1932 wurde ich in Kumasi (Ghana) geboren. Ich bin das zweite von den sechs Kindern meiner Eltern. Unser Vater übte das Goldschmiedehandwerk aus. Meine Eltern gehörten einer moslemischen Glaubensrichtung an, und so wurden auch wir Kinder in dieser Religion erzogen. Nach dem Tod meines Vaters sagte sich unsere Mutter mit uns Kindern vom Islam los.
Ich begann meine Schulausbildung an der anglikanischen Missionsschule in Nkawie, die ich von 1937 bis 1940 besuchte. Zu Beginn meiner Schulzeit gehörte ich keiner Religionsgemeinschaft an; so wurde ich in der anglikanischen Kirche getauft. Dann wechselte ich über zu einer staatlichen Jungenschule in Kumasi. Meine weiterführende Ausbildung absolvierte ich von 1946 bis 1949 am Adisadel-College in Cape Coast. Ich gehörte dem College-Chor an und war ein unerschütterlicher Anglikaner.
Im August 1952 setzte ich in London/England meine wissenschaftliche Ausbildung zunächst am Woolich-Polytechnikum und danach an der Universität fort. Bei all dem vergaß ich Gott nicht. In meiner Heimat hatte ich an Vorlesungen über den christlichen Glauben teilgenommen und besuchte jahrelang sonntags die Gottesdienste. Im Lauf der Zeit fühlte ich aber, daß in der anglikanischen Kirche der Heilige Geist nicht wirkt. Ich gab den Gottesdienstbesuch auf und entschied mich, auch keiner anderen Religionsgemeinschaft mehr beizutreten, denn für mich waren das alles nur menschliche Erscheinungen. So hielt ich mich von 1954 bis 1969 von jeder Kirche fern.
1957 erhielt ich das ‚Cocoa Marketing Board Stipendium‘ zum Medizinstudium in der Bundesrepublik Deutschland. Schon im Januar 1957 kam ich nach Brilon/Westfalen und erlernte zunächst am dortigen Goethe-Institut die deutsche Sprache. Im Mai 1957 erhielt ich die Zusage für ein Medizinstudium an der Georg-August-Universität in Göttingen. 1962 schloß ich mein Studium als approbierter Arzt ab.
1958 heiratete ich. Meine Frau Gerda ist mir seit all den Jahren eine treue Gehilfin. Gott hat uns mit vier Kindern, zwei Jungen und zwei Mädchen, gesegnet, die treu im Glauben stehen.
Von Juni 1962 bis Juli 1970 arbeitete ich im Kreiskrankenhaus in Eschwege (Hessen) zunächst als Assistenzarzt, dann als Chirurg. In diesen acht Jahren meiner Tätigkeit im Krankenhaus kam ich unwissentlich auch mit Angehörigen der Neuapostolischen Kirche in Berührung. Von einer Angestellten im Krankenhaus, Frau Sandrock, hörte ich zum ersten Mal etwas von dem wiederaufgerichteten Apostelamt. Später berichtete mir mein Neffe Joseph Kuffor, der, aus Ghana kommend, eine Anstellung bei einer Firma in Eschwege gefunden hatte, daß er mit einer Kirche in Verbindung gekommen sei, in der der Heilige Geist wirke. Ich sollte mit ihm die Gottesdienste besuchen und mir selbst ein Bild von der Sache machen. Ich lehnte jedoch ab. Mein Neffe und auch Schwester Sandrock aber hörten nicht auf, mir immer wieder von der Neuapostolischen Kirche zu erzählen. Das ging drei Jahre lang.
Im Frühjahr 1970, an einem Sonntagmittag, saßen meine Familie und ich schon im Auto, um zum Essen zu fahren, als das Telefon klingelte. Normalerweise ging ich sonntags nicht ans Telefon, wenn ich dienstfrei hatte. Dieses Mal jedoch stieg ich aus, ging ins Haus und nahm den Hörer ab. Ein Herr Schilling war am Apparat, der uns in wenigen Minuten besuchen wollte. Ich dachte bei mir: Jemand, den ich nie zuvor getroffen habe, will zu mir kommen? – sehr merkwürdig.
Ich hätte ihn bitten können, er möge uns an einem anderen Tag aufsuchen, aber darauf kam ich nicht. Alles, was ich sagte, war: ‚Ich warte auf Sie!‘ Ich rief meine Frau und die Kinder ins Haus und erklärte ihnen, daß wir Besuch bekämen. Einige Minuten später stand eine kleine Gesellschaft vor der Tür: der spätere Apostel Schilling, begleitet von seiner Frau und seiner Mutter, mein Neffe und ein Herr Pempel, der zu jener Zeit Vorsteher der Gemeinde Eschwege war.
Nachdem wir uns eine Weile über Ghana unterhalten hatten, lud der damalige Bezirksälteste Schilling mich für den kommenden Mittwoch zum Gottesdienst ein. Ich versprach, mit meiner Familie zu kommen. Wir hielten unser Versprechen und haben es bis heute nicht gebrochen. Der allmächtige Gott möge uns helfen, ihm die Treue zu halten bis zum herrlichen Morgen der Ersten Auferstehung.
Zu Beginn dieses Gottesdienstes sang die Gemeinde das Lied: ‚Einen Freund hab‘ ich gefunden…‘ (Gesangbuch 419). Dieses Lied berührte meine Seele so sehr, daß ich laut in den Gesang einstimmte, obwohl es mein erster Besuch eines neuapostolischen Gottesdienstes war. Etwa drei Monate später wurden meine Frau, meine drei Kinder (unser jüngstes, Adwoa, wurde erst in Ghana geboren) und ich von unserem Freund und geistigen Vater, dem Bezirksältesten Schilling, in Eschwege aufgenommen.
Am 31. Mai 1970 versiegelte uns der Bezirksapostel G. Rockenfelder in einem Gottesdienst in Eschwege. An diesem Tag empfing ich das Diakonenamt. Unser Vorsteher und Hirte Pempel wurde uns außer dem Bezirksältesten zu einem weiteren lieben Freund, zu dem immer eine herzliche Verbindung bestand. Auch unserem Hauspriester verdanken wir viel; er wurde niemals müde, uns die vielen Fragen über den neuapostolischen Glauben zu beantworten.
Im Juli 1970 kehrte ich mit meiner Familie nach Ghana zurück, um meinen Landsleuten in geistiger wie in körperlicher Hinsicht zu dienen. Ich fand eine Anstellung als Chirurg am ‚Okomfo Anokye Hospital‘ in Kumasi. Eine Woche nach unserer Ankunft besuchte der Bezirksapostel Rockenfelder in Begleitung des Bezirksältesten Schilling die Brüder und Schwestern in Ghana.
Ich stellte dem Bezirksapostel und dem Bezirksältesten meinen Bruder Isaac N. Kankam und dessen Frau vor. Wir sprachen über Glaubensdinge, und mein Bruder zeigte sich aufgeschlossen (er dient seit dem 11. Dezember 1983 im Apostelamt).
Zu den Gottesdiensten mußten wir an einem jeden Sonntag von Kumasi aus 120 Kilometer nördlich nach Techiman fahren, weil es in unserer Nähe keine andere Gemeinde gab. Am 24. Juli 1971 fand der erste von einem Apostel in der Ashanti-Region gehaltene Gottesdienst statt, und zwar in Darko Jachie, in der Umgebung von Kumasi. Der Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder diente uns dort. Am 25. Juli empfing ich in Techiman aus seiner Hand das Priesteramt und den Auftrag, den Gemeinden Techiman und Darko Jachie als Vorsteher zu dienen.
Im Februar 1972 gab ich meine Anstellung als Chirurg im Krankenhaus auf, um mehr für das Erlösungswerk des Herrn arbeiten zu können. Ich erwarb ein kleineres Krankenhaus, dessen Leitung ich übernahm. So blieb mir mehr Zeit für die Tätigkeit im Werke Gottes.
Im Lauf der Zeit wurden mir folgende Ämter anvertraut:
31. 05. 1970 Diakon
25. 07. 1971 Priester
15. 05. 1976 Evangelist
24. 07. 1977 Hirte
14. 08. 1980 Bezirksevangelist
18. 09. 1983 Bezirksältester
10. 08. 1986 Bischof
Am Sonntag, dem 27. November 1988, sonderte mich der Stammapostel Fehr in einem Gottesdienst in Kassel/Bundesrepublik Deutschland zu einem Apostel Jesu aus, damit ich in diesem Amt bei der Bedienung der Kinder Gottes in Ghana helfe. Es ist mein Wunsch, stets im Glauben und Gehorsam meinem Bezirksapostel verbunden zu sein und den Fußtapfen des Stammapostels zu folgen. Möge der liebe Gott mir helfen!“
In seiner Amtszeit wuchs die Anzahl der Geschwister auf über 220.000, zuletzt betreute er mehr als 60.000 davon..
Bei der Ruhesetzung bat Stammapostel R. Fehr ihn, die von Gott zugelassene Krankheit anzunehmen und nicht mit dem Schicksal zu hadern, sondern sich dessen bewusst zu sein: "Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm."
Er verstarb nach langer und schwerer Krankenheit in einem Krankenhaus in Accra (Ghana).
Die Trauerfeier führte Bezirksapostel K. Saur am 19. November 1994 in der Zentralkirche Kumasi (Ghana) durch. Er verwendete dazu das Wort aus Jesaja 12, 2: "Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der Herr ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil." Er erwähnte unter anderem, dass J. B. Kankam das göttliche Heil gefunden habe, als er in Deutschland eingeladen wurde, einen Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche zu besuchen.
Im Anschluss daran fand die Beerdigung auf dem Friedhof in Darko Jachie (Ghana) statt.
Gerda Kankam verstarb im Jahr 2005 in Kumasi, Ghana.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Brüder, auf zu dem Werk ... (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1991, S. 81)
- ... und er gäbe dir lebendiges Wasser (aus "Unsere Familie" 1/1994, S. 19)
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
J. B. Kankam
27. November 1988
Downloads
- Ordinationsmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" XX/1989. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Ruhesetzung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ XX/1994. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Trauermitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ 1/1995. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Faith of Our Fathers (von "nac-ghana.org")
- Weltweit zuhause: Gründer, Väter, Pioniere (von "nac.today")
- The history of the New Apostolic Church in Ghana (von "nac-ghana.org")
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