* Apostel von 1952 bis 1953
* Bezirksapostel von 1953 bis 1975
* Stammapostel von 1975 bis 1978
- geboren am 19. Oktober 1905 in Sankt Gallen, Schweiz
- gestorben am 8. November 1978 in Kapstadt, Südafrika
Amtstätigkeit
- 11. Dezember 1927: Unterdiakon
- 27. Juli 1930: Diakon
- 19. Oktober 1930: Priester
- 1933: Bezirksevangelist
- 28. Februar 1937: Bezirksältester
- 5. August 1951: Bischof
- 8. Juni 1952: Apostel
- 19. April 1953: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 15. Februar 1975: Stammapostel durch Stammapostel Walter Schmidt in Dortmund, Nordrhein-Westfalen
- 23. Februar 1975: offizieller Amtsantritt als Stammapostel
Lebenslauf
„Wenn ich auf meinen bisherigen Lebensweg zurückblicke, so ist es mir ähnlich zumute wie einst Jakob, ‚Ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast! als er die Worte sprach:‘ (1. Mose 32, 11). Was ich bin, habe ich der Gnade und auch der Weisheit Gottes zu verdanken.
Mit ihrer Verehelichung nahmen meine Eltern ihren Wohnsitz in St. Gallen, wo mein Vater als Schriftsetzer tätig war. Hier wurde ich am 19. Oktober 1905 als das erste Kind meiner Eltern geboren. Nach anderthalb Jahren kam noch ein Bruder dazu. Bevor ich mein drittes Lebensjahr vollendet hatte, griff Gott schon in mein Leben ein – jäh und unerbittlich riß der Tod meinen Vater nach zweitätiger Krankheit aus dem Kreis unserer Familie! Gar bald hielten bei uns Armut und Not und damit auch Frau Sorge ihren Einzug. Ich erinnere mich, daß ich oft barfuß im Schnee zur Schule ging, weil ich keine Schuhe hatte, und mitunter, wenn es an der nötigen Nahrung fehlte, vor Schwäche ohnmächtig von der Bank fiel. Obschon unsere gute Mutter sozusagen Tag und Nacht arbeitete, war es ihr unmöglich, für alles aufzukommen. Trotzdem wurde im Haus nur geduldet, was auf ganz ehrliche Art hineinkam. Auch haben wir schon als kleine Kinder gelernt, dem lieben Gott seinen Teil zu geben, auch wenn dafür der letzte Rappen aufgebracht werden mußte. Dabei haben wir Wunderbares erlebt.
In der größten Not war der liebe Gott immer mit seiner Hilfe da, und schon früh im Leben lernte ich den starken Arm und das gütige Herz unseres himmlischen Vaters kennen. Neben aller natürlichen Hilfe hat er uns ja auch noch die ganz besondere und außergewöhnliche Gnade werden lassen: der Herzensacker meiner Mutter wurde durch das, was wir erlebten, für das Werk seines Sohnes bereitet! Rasch konnte sie die Gedanken Gottes erfassen, seine Liebe erkennen und zugreifen. So kam es, daß ich schon in meinem 5. Lebensjahr, am 6. August 1910, aus der Hand des Apostels Bock das Siegel der Gotteskindschaft hinnehmen durfte.
Nach meiner Schulentlassung trat ich in einem bedeutenden Stickerei-Exportgeschäft in die kaufmännische Lehre ein. Dann arbeitete ich teils in St. Gallen und teils auswärts in verschiedenen kaufmännischen Unternehmen, bis ich arbeitslos wurde. Um etwas zu verdienen, scheute ich mich nicht, auch geringe Arbeiten zu verrichten, war doch auch mein Bruder ohne Arbeit und die Mutter krank. Schließlich ließ mich der liebe Gott eine Anstellung bei der Stadtverwaltung von St. Gallen finden, wo ich mich im Laufe der Zeit emporarbeiten konnte. Im Alter von 30 Jahren schloß ich mit der ältesten Tochter unseres Evangelisten den Ehebund. Vor lauter Arbeit im Werk des Herrn hätte ich beinahe das Wort außer acht gelassen: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. –
Weil ich als Jüngling mit der Zeit so recht die Liebe und Güte unseres Gottes kennen und schätzen lernte, wurde in mir der Drang erweckt, auch anderen Menschen den Weg zum ewigen Leben und zur Gotteskindschaft zu weisen. Ich durfte in der Folge zuerst als Glied und dann als Amtsträger an der Gründung und am Aufbau verschiedener Gemeinden mithelfen. Dabei habe ich viel gelernt und wunderbare Erfahrungen gesammelt. Als ich noch Unterdiakon war, erhielt ich von dem damaligen Bezirksältesten Baumann an einem Sonntagvormittag nach dem Gottesdienst den Auftrag, nachmittags in einer kleinen Gemeinde zu dienen. Dieser erste Gottesdienst, den ich zu halten hatte, fand in einer Stube statt und dauerte 35 Minuten. Ich war an jenem Tag ganz besonders überzeugt, daß in der Kürze die Würze liegt, und bin auch heute noch ein Anhänger dieses Grundsatzes. Wie groß war meine Freude, als ich später erfahren durfte, daß jener mit viel Angst und Sorge gehaltene Gottesdienst einer ganzen Familie zur Ursache wurde, neuapostolisch zu werden! Heute befindet sich an jenem Ort eine blühende Gemeinde. Apostel Schneider sen. übte in Wort und Wesen einen starken Einfluß auf mich aus; es waren göttliche Ratschläge, die er mir in die Seele legte: ‚Mißbrauchen Sie nie das Amt für persönliche Vorteile, und bleiben Sie Ihr Leben lang so demütig, wie Sie heute sind, dann wird Ihnen der Herr gnädig sein. Schauen Sie kindlich auf zu den Vorbildern, die Ihnen zur Herrlichkeit vorangehen!‘ –
Die Zeit der Zusammenarbeit mit Apostel Eschmann war nur kurz, aber sehr schön; nach einer Amtszeit von etwa 1½ Jahren durfte er heimgehen. Es war ein herber Schlag für mich, und ich meinte, ohne diesen Mann könnte es nicht mehr weitergehen. Zwei Wochen danach setzte mich Stammapostel Bischoff zum Bezirksapostel für den Bezirk Schweiz. Da glaubte ich, in den Erdboden versinken zu müssen. Nach dem Gottesdienst ergab es sich, daß ich dem großen Gottesmann, den ich von Jugend an sehr verehrte, allein gegenüberstand. Aus seiner reifen Seele vernahm ich die Worte: ‚In dem Maß, in dem Sie den Stammapostel in die Herzen der Kinder Gottes einbauen werden, wird Ihnen der Herr die Herzen seiner Kinder zuführen!‘ - Das war, ist und bleibt wunderbare göttliche Weisheit, und ich habe mit diesem Rezept die besten Erfahrungen gemacht. Gott sah mein Herz und hat mich mit treuen und prächtigen Mitarbeitern gesegnet. Fest und treu habe ich mich an den Stammapostel Bischoff gehalten, und fest und treu hielt sich der liebe Gott dann auch zu mir. Als er den Stammapostel Bischoff abrief, war ich erschüttert, und doch stand in mir die Gewißheit: Der Herr wird weiterhelfen! – Und er hat uns weitergeholfen. Auch sein Nachfolger, der Stammapostel Schmidt, ist mir zu einem unermeßlichen Segen geworden. Als im August 1965 die Apostel Schall und Volz sen. in den Ruhestand versetzt wurden, erteilte er mir die Aufgabe, auch die Kinder Gottes in Württemberg zu bedienen, und ich habe die Brüder und Geschwister dort sehr liebgewonnen. In die Zeit meiner Tätigkeit in Stuttgart fiel auch der Heimgang meiner lieben Gattin. Sie lag todkrank zu Hause, aber sie sagte: Laß dich nicht aufhalten! – Seitdem versorgen mich Tochter und Schwiegersohn. […]
Als Stammapostel Schmidt 1975 aus Altersgründen in den Ruhestand trat, bestimmte er mich zu seinem Nachfolger. Seiner Verfügung wurde von allen Aposteln einstimmig anerkannt, und am 23. Februar 1975 erfolgte in einem großen Gottesdienst in Stuttgart-Süd meine Einführung als Stammapostel.
Nun lebe ich ganz diesem hohen Amt. Ich liebe die Apostel des Herrn von ganzem Herzen und suche diese Einheit zu fördern. Täglich sehe ich vor mir im Geist den Tag der Erscheinung unseres Herrn und Meisters, und unser Ruf: Halte die Winde, hol uns vor dem Verderben! ist am Thron Gottes wohlbekannt …“
Während einer Reise in Südafrika erlitt Stammapostel Ernst Streckeisen, nachdem er in dem Bezirk Pretoria mehrere Gottesdienste und am 5. November noch einen Gottesdienst für die Entschlafenen in Kaptstadt-Silvertown gehalten hatte, am 7. November 1978 einen schweren Schlaganfall, dem er am Tag darauf erlag.
Die Trauerfeier fand am 17. November 1978 in Zürich-Mattenhof im Beisein von 42 Aposteln aus aller Welt stat. Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder legte ihr die Worte aus 1. Petrus 5, 6.7 zugrunde: „So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, daß er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorget für euch.“
Aus seiner Feder:
- Lebensretter (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1955, S. 54)
- Im Dienste Jesu (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1960, S. 53)
- Laßt euch niemand das Ziel verrücken (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1965, S. 57)
- Die Gastarbeiter warten (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1966, S. 57)
- Falsche Ratgeber (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1967, S. 73)
- Drei Stimmen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1968, S. 82)
- Letzte Tage (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1969, S. 74)
- Falsch gewählt (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1970, S. 104)
- Endzeitglaube (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1971, S. 81)
- Öffne mir die Augen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1972, S. 77)
- Schweigen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1973, S. 76)
- Er hat uns gemacht (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1975, S. 63)
- Die Schatzgräber (aus dem "Jugendfreund" 1975, S. 16)
- Ausdauer (aus dem "Jugendfreund" 1975, S. 49)
- Ein wichtiges Bild (aus dem "Jugendfreund" 1975, S. 57)
- Einen Augenblick (aus dem "Jugendfreund" 10/1975, S. 73)
- Weckruf (aus dem "Jugendfreund" 11/1975, S. 81)
- Liebe Jugend! (aus dem "Jugendfreund" 12/1975, S. 89)
- Der Herr ist meine Macht (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1976, S. 33)
- Liebe Jugend! (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 2)
- Liebe Jugend! (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 9)
- Richtig wählen (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 17)
- Bist du geimpft? (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 25)
- Abschlußprüfung (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 33)
- Pfingsten (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 41)
- Erwecke die Gaben! (aus dem "Jugendfreund" 7/1976, S. 49)
- Der kleine Finger (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 57)
- Ein Wort (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 65)
- Der gute Acker (aus dem "Jugendfreund" 1976, S. 73)
- Glauben und Gehorsam (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1977, S. 33)
- Zum Jahresanfang 1977 (aus "Unsere Familie" 1/1977, S. 3)
- Nicht stehenbleiben! (aus dem "Jugendfreund" 1/1977, S. 1)
- Neuapostolische Jugend (aus dem "Jugendfreund" 2/1977, S. 9)
- Zeitgeist und Heiliger Geist (aus dem "Jugendfreund" 3/1977, S. 17)
- An Gottes Segen ist alles gelegen (aus dem "Jugendfreund" 4/1977, S. 25)
- Die sieben Locken Simsons (aus dem "Jugendfreund" 5/1977, S. 33)
- Keine Halbheiten! (aus dem "Jugendfreund" 6/1977, S. 41)
- Gute Fahrt (aus dem "Jugendfreund" 7/1977, S. 49)
- Der erste Fehltritt (aus dem "Jugendfreund" 8/1977, S. 57)
- Liebe Jugend! (aus dem "Jugendfreund" 9/1977, S. 65)
- Nachher (aus dem "Jugendfreund" 10/1977, S. 73)
- Sie blieben beständig! (aus dem "Jugendfreund" 11/1977, S. 81)
- In der Gottesgemeinschaft (aus dem "Jugendfreund" 12/1977, S. 89)
- Ich warte (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1978, S. 33)
- Wachet und betet (aus "Unsere Familie" 1/1978, S. 3)
- Ein neues Jahr (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1979, S. 31)
- Das Leben ist ein Stückchen seit ... (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1980, S. 97)
E. Streckeisen (Quelle: NAK International)
8. Juli 1952
Downloads
- Stimmprobe von Bezirksapostel E. Streckeisen
- Stimmprobe von Stammapostel E. Streckeisen
- Stimmprobe II von Stammapostel E. Streckeisen
- Zum 100. Geburtstag von Stammapostel Ernst Streckeisen (von "nak.org")
- Er knüpfte den Glaubensbund ums Erdenrund (von "nac.today")
- Silvertown feiert: Erinnerung zwischen Lachen und Weinen (von "nac.today")
- Vor 45 Jahren: Erster Neujahrsgottesdienst mit Bezirksapostel Streckeisen (von "nak-zentralarchiv.de")
- Vor 45 Jahren: Stammapostel Schmidt tritt in den Ruhestand - Stammapostel Streckeisen übernimmt die Leitung der Neuapostolischen Kirche (von "nak-zentralarchiv.de")
- 19. Oktober 2020 - zum 115. Geburtstag von Stammapostel Ernst Streckeisen (von "nak-zentralarchiv.de")
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