* Apostel von 1966 bis 1977
* Bezirksapostel von 1977 bis 1992
Lebensdaten
- geboren am 24. Januar 1922 in Buenos Aires, Argentinien
- gestorben am 9. Juli 1999 in Buenos Aires, Argentinien
Amtstätigkeit
- September 1944: Diakon
- 1945: Hilfspriester
- 1946: Priester
- 16. Juni 1957: Bezirksältester durch Bezirksapostel Arno Erdmann Abicht
- 29. Dezember 1957: Bischof durch Bezirksapostel Aureliano A. César Marton
- 26. Juni 1966: Apostel durch Stammapostel Walter Schmidt in Zürich, Schweiz
- 11. Dezember 1977: Bezirksapostel durch Stammapostel Ernst Streckeisen in Schaffhausen, Schweiz
- 12. April 1992: Ruhesetzung durch Stammapostel Richard Fehr in Buenos Aires, Argentinien
Arbeitsbereich
Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Uruguay, Paraguay
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Am 24. Januar 1922 wurde ich als jüngster Sohn meiner Eltern in bescheidenen Verhältnissen geboren. Wir waren neun Geschwister, zwei davon starben in jungen Jahren.
Als ich kaum 8 Jahre alt war, starb auch mein Vater, und in Anbetracht der Sorgen und Bedürfnisse in unserer Familie mußte ich, obwohl ich noch in die Schule ging, schon nach Kräften dazu beitragen, daß wir unseren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Die schwierigen Verhältnisse, in denen wir uns befanden, lehrten mich schon als Kind frühzeitig den Kampf des Lebens kennen. So wuchs ich in unserer Familie heran und wurde dabei von meinen älteren Geschwistern erzogen. Unsere Mutter gab sich alle Mühe mit uns, damit wir uns trotz unserer Armut nicht zu schämen brauchten; sie prägte uns ein, demütig und bescheiden zu bleiben. Dafür bin ich dem Herrn dankbar, denn diese Eigenschaften wurden mir zu wertvollen Gaben.
Mein Leben war erfüllt von mancherlei Kämpfen und harter Arbeit, als ich meine spätere Frau kennenlernte, die sich in allem, was sie tat, wie auch im Werke des Herrn treu und entsagungsvoll finden ließ. Damals war ich im graphischen Gewerbe beschäftigt und hatte eine verantwortungsvolle Stellung inne.
Durch einen Verwandten meiner Frau, der das Unterdiakonenamt trug, erhielten wir im Jahre 1942 das Zeugnis vom Erlösungswerk des Herrn. Am 1. Januar 1943 nahmen wir zum erstenmal an einem Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche teil, meine heutige Gattin, ihre Mutter und zwei Schwestern und ich. Der Gemeindevorsteher nahm sich unser fürsorglich an. Damals befand sich Gottes Werk in Argentinien noch in seiner Entwicklung, und ich konnte dann am 13. Juli 1943 an der Einweihung der Kapelle ‚Boca‘ als Zentrale unserer Kirche in Buenos Aires teilnehmen.
Im selben Jahr wurden wir noch aufgenommen und versiegelt. Auf Grund der Einladung des Vorstehers der Gemeinde habe ich mich dann auch willig für die Weinbergsarbeit und alle sonstigen Aufgaben angeboten. Im September 1944 wurde ich in das Diakonenamt eingesetzt, danach empfing ich im Jahre 1945 das Hilfspriesteramt, und im folgenden Jahr wurde mir das Priesteramt anvertraut. Von 1947 an diente ich als Vorsteher der Gemeinde Boca, bis ich am 16. Juni 1957 aus der Hand des Bezirksapostels Abicht, der mit einem besonderen Auftrag unter uns in Argentinien weilte, das Bezirksältestenamt erhielt.
Unterdessen hatte ich mich am 23. Juni 1945 verheiratet; aus dieser Ehe ist ein Sohn hervorgegangen.
Mit Einwilligung und dem Segen des Stammapostels J. G. Bischoff wurde ich durch unseren Bezirksapostel Marton am 28. Dezember 1957 zum Bischof ausgesondert. Die nun folgenden Jahre waren mit einer intensiven und gesegneten Wirksamkeit an der Seite meines Bezirksapostels ausgefüllt. Mit ihm erlebte ich viele seiner Sorgen und Freuden, nahm aber auch die umfangreiche Verantwortung und Arbeit wahr, die ihm im Werk des Herrn übertragen war.
In der zweiten Hälfte des Monats Juni 1966 durfte ich auf Einladung des Stammapostels Schmidt meinen Bezirksapostel auf seiner Reise nach Europa begleiten und bei dieser Gelegenheit zum erstenmal den Stammapostel sehen und auch viele Apostel persönlich kennenlernen. In einem Festgottesdienst am 26. Juni 1966 in Zürich wurde ich durch den Stammapostel zum Apostel ordiniert, damit ich meinem Bezirksapostel in diesem Amt eine Hilfe und Stütze sei.
Am 5. Dezember 1977 wurde der Bezirksapostel Marton von unserem himmlischen Vater aus seinem Wirkungsbereich in die ewige Heimat abberufen. Stammapostel Streckeisen ließ mich nach Zürich kommen und ordinierte mich am 11. Dezember 1977 in einem Gottesdienst in Schaffhausen zum Bezirksapostel und bestimmte mich damit zum Nachfolger des heimgegangenen Bezirksapostels Marton. In dem gleichen Gottesdienst sonderte der Stammapostel den seitherigen Bezirksältesten Mario Fiore zum Apostel aus und gab ihn mir als Helfer zur Seite. Ich will mich bemühen, das mir vom Herrn durch seinen ersten Diener übertragene Pfund nicht ins Schweißtuch zu legen, sondern damit nach dem Willen meines Senders zu handeln, bis er durch sein Erscheinen die uns gegebene Verheißung erfüllt.“
Bei der Ruhesetzung am 12. April 1992 charakterisierte Stammapostel R. Fehr den Bezirksapostel P. A. Bianchi als "einen Apostel mit den sieben Herzen, weil alles immer von Herzen kam."
Bezirksapostel M. Fiore spendete dem Ehepaar Bianchi am 25. Juni 1995 in Buenos Aires den Segen zur goldenen Hochzeit. Stammapostel R. Fehr sendete ihnen ein Grußwort aus Psalm 103, 1.2: "Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat." Bezirksapostel M. Fiore wies unter anderem darauf hin, dass Schwester Bianchi in all den Jahren seiner Amtstätigkeit eine große Stütze gewesen sei und bezeichnete sie als einen "Pfeiler der Liebe". Über ihren Umgang miteinander sagte der Bezirksapostel unter anderem: "Wie jener Virtuose, der zum Erstaunen seiner Zuhörer aus einem stark verstimmten Instrument eine saubere Melodie zauberte, indem er die verstimmten Töne einfach ausließ, so habt auch Ihr darüber hinweggesehen, wenn es mal eine Verstimmung gab und habt die guten Töne genutzt."
Nachdem er sich einer Operation unterziehen musste, verschlecherte sich der Gesundheitszustand von P. A. Bianchi rasch und er ging am frühen Morgen des 9. Juli 1999 heim. Er hinterließ seine Frau Maria und den Sohn N. P. Bianchi.
Stammapostel R. Fehr schreibt in seiner Trauerbotschaft unter anderem: "Über seinen Heimgang sind wir sehr traurig [...] Bezirksapostel Pablo Bianchi war ein Gottesmann besonderer Prägung. 15 Jahre lang trug er die große Verantwortung für die Gebietskirche Argentinien und die dazu gehörenden Länder in Südamerika. Seine Amtszeit war von einem schönen Wachstum und einer weiten Verbreitung der Kirche gekennzeichnet. Sein großes Mitempfinden für die Anliegen seiner Anvertrauten war sprichwörtlich. Durch sein fröhliches Wesen und seine einmalige Ausstrahlung von Wärme und Liebe hat er die Herzen der Gotteskinder für die Nachfolge gewonnen. Und wenn alle Tränen einmal Perlen werden, dann hat Pablo Bianchi nun ein Perlenkleid."
Aufgrund der in Argentinien geltenden Bestattungsvorschriften fand die Trauerfeier für P. A. Bianchi bereits einen Tag nach seinem Heimgang statt. Bezirksapostel M. Fiore weilte zu der Zeit bei einer Bezirksapostelversammlung im schweizerischen Montreux und beauftragte daher Apostel G. J. Vilor, die Trauerfeier in der Zentralkirche Buenos Aires durchzuführen, woran über 2.000 Geschwister teilnahmen. Der Apostel stellte die Stunde unter das Wort aus Jakobus 1, 12: "Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben."
María Angélica Peralta de Bianchi verstarb im Alter von 90 Jahren am 15. Januar 2011. Die Trauerfeier führte Bezirksapostelhelfer C. R. Granja in Bariloche (Argentinien) durch.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Die Himmel erzählen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1980, S. 40)
- Die letzten zehn Minuten (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1981, S. 38)
- Wege zum Heil (aus "Christi Jugend" 3/1982, S. 18)
- Über eine kleine Weile (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1982, S. 43)
- Zehn segensvolle Tage mit dem Stammapostel (aus "Unsere Familie" 19/1982, S. 514)
- Die Waffen des Glaubens (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1983, S. 42)
- Südamerikanische Ernte (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1984, S. 43)
- Göttliche Stärkung (aus "Christi Jugend" 3/1984, S. 18)
- ... daß ihr viel Frucht bringet (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1985, S. 66)
- Freuet euch in dem Herrn allewege (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1986, S. 45)
- Seid fröhlich in dem Herrn (aus "Christi Jugend" 1/1986, S. 3)
- Gottes Wege (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1988, S. 47)
- Rede! (aus "Christi Jugend" 1/1988, S. 3)
- Gesegnete Aufbauarbeit (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1989, S. 41)
- Begegnungen (aus "Unsere Familie" 21/1989, S. 1078)
- Villa General Belgrano (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1990, S. 67)
- Jetzt, wo noch im Jugendlenze ... (aus "Unsere Familie" 7/1991, S. 36)
- Wir leben unseren Glauben (aus "Unsere Familie" 15/1992, S. 21)
- Für Gotteskinder nur das Beste (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1996, S. 81)
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
Die Inhalte der "Lebensdaten der Apostel" werden laufend aktualisiert. Oft ist es aber sehr schwierig, an Informationen heranzukommen.
Wenn Sie Nähere Informationen beitragen können, lassen Sie es uns gerne wissen und schreiben uns unter redaktion@nak-geschichte.de.
P. A. Bianchi
26. Juni 1966
Downloads
- Stimmprobe von Bezirksapostel P. A. Bianchi, übersetzt in die deutsche und englische Sprache
- Ordinationsmitteilung zum Bezirksapostel (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" vom 15. Februar 1978. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- "Alles kam immer von Herzen" (von "nac.today")
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.