* Bezirksapostel von 1944 bis 1966
Lebensdaten
- geboren am 3. März 1896 in New York, USA
- gestorben am 17. April 1978
Amtstätigkeit
- September 1917: Diakon durch Apostel Friedrich Eduard Mierau
- 19. Oktober 1919: Priester
- November 1924: Bezirksevangelist
- 28. August 1928: Gemeindeältester
- 1. Januar 1931: Bezirksältester
- 17. September 1933: Bischof durch Bezirksapostel John Erb
- 2. Juli 1944: Bezirksapostel durch Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff
- 10. Juli 1966: Ruhesetzung
Arbeitsbereich
Kanada (bis 1958), USA
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
John Peter Fendt wurde am 3. März 1896 in einem der ärmsten Viertel von New York/USA geboren. Seine Eltern waren nicht lange zuvor aus Württemberg/Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika ausgewandert. Die Familie wohnte auf der Westseite der großen Stadt, nur drei Häuserblocks von „Pastor Hoppes deutscher evangelischer Kirche“ entfernt. Die Mutter Fendt wollte gern, daß ihre beiden Jungen Charles und John, die fünf und drei Jahre alt waren, einen guten deutschen Sonntagsschulunterricht haben. Darum sandte sie ihre beiden Söhne in Pastor Hoppes Kirche. Viele Monate lang besuchten die Kinder hier die Sonntagsschule.
1899 bekam der Vater John P. Fendt Zeugnis vom wiederaufgerichteten Apostelamt und wurde in die neuapostolische Kirche eingeladen. Schon nach dem ersten Gottesdienst, den der Priester Kohlhage hielt, erkannte er, daß diese Kirche in der Tat das Werk Christi ist. In ihm wurde der Wunsch lebendig, mit der ganzen Familie neuapostolisch zu werden. In diesem Zusammenhang erfuhr er auch, daß der Pastor H. F. Hoppe einige Jahre zuvor noch das Apostelamt getragen, sich jedoch später vom Werk des Herrn gelöst hatte. Das Kind John P. Fendt wurde von dem Priester Kohlhage getauft.
Im Jahr 1900 reiste der Apostel Ruff auf Geheiß des Stammapostels Krebs nach Amerika, um dort Grundlagen für eine göttliche Entwicklung der neuapostolischen Kirche zu schaffen, Versiegelungen durchzuführen und erforderliche Ämter zu setzen. Bei dem am 11. März 1900 in New York anberaumten Gottesdienst empfing die gesamte Familie Fendt das Siegel der Gotteskindschaft, danach wurde der Vater John P. Fendt mit dem Priesteramt betraut. Er stellte sich gern in den Dienst des Herrn und half mit bei der Entwicklung der Kirche in diesem Land; als ein Knecht Gottes ging er 1942 heim. Die Gastfreundschaft der Familie Fendt war sprichwörtlich, obwohl das Einkommen sehr begrenzt war. Viele Gotteskinder gingen ein und aus und bekamen Essen und Obdach angeboten.
Unter der Hand gottesfürchtiger Eltern und treuer Brüder wuchsen die Söhne Charles und John heran. Als John 16 Jahre alt war, erkrankte seine Mutter ernstlich. Da er sehr um ihr Leben bangte, rang er mit Gott. Dabei gelobte er: „Herr, wenn du mir meine Mutter erhältst, will ich dir aus Dankbarkeit mein ganzes Leben weihen!“ Gott bekannte sich in seiner Güte zu diesem Bitten; seine treue Mutter erreichte das gesegnete Alter von 104 Jahren. Auch ihr Sohn hat sein Versprechen gehalten; bis in seine letzten Stunden hinein diente er treu dem Herrn.
Schon sehr früh betätigte er sich im Weinberg. Im September 1917 empfing er durch den Apostel Mierau das Diakonenamt für die Gemeinde New York. Als er am 19. Oktober 1919 zum Priester gesetzt wurde, erhielt er gleichzeitig den Auftrag, der neugegründeten Gemeinde Astoria/New York als Vorsteher zu dienen. Im November 1924 wurde ihm das Amt eines Bezirksevangelisten übertragen, vier Jahre später, am 28. August 1928 das eines Gemeindeältesten (das zu jener Zeit die höhere Amtsstufe war). Als der Bezirksälteste Freudenberg, an dessen Hand er tätig war, nach Kalifornien versetzt wurde, empfing John P. Fendt am 1. Januar das Bezirksältestenamt mit dem Auftrag, die Gemeinden in New York und New Jersey zu betreuen.
In seiner beruflichen Laufbahn brachte es John P. Fendt bis zum Ingenieur und arbeitete bis 1931 bei der „New York Telephone Company“ in verantwortlicher Stellung.
Den Bund der Ehe schloß John P. Fendt am 30. Mai 1920 mit einer treuen Glaubensschwester. Im Jahr 1922 wurde dem Paar eine Tochter geboren, im Jahr 1924 der Sohn John W., der von 1967 bis 1996 als ein Apostel Jesu wirkte. Eine kleine Geschichte aus dem Familienleben sei hier angeführt:
Als John W. vier Jahre alt war, fragte er seine Eltern, warum er keinen Bruder habe; er wollte doch so gern noch ein Brüderchen haben. Seine Schwester hingegen wünschte sich noch ein Schwesterchen. „Bittet darum, der liebe Gott wird für euch sorgen“, sagten die Eltern zu den beiden. Und dann beteten sie, zwei Jahre lang: die Tochter um eine Schwester, der Sohn um einen Bruder. Die Kinder waren ihrer Sache ganz sicher, hatten sie doch schon oft genug erlebt, wie sich der Herr zu einem kindlichen Gebet bekannte. Sie bereiteten sich auch vor, noch ein Geschwisterchen zu bekommen – jeder auf seine Art. Im Jahr 1931 war es dann soweit – die Mutter sollte entbinden. Und was erlebten die Kinder? Der Familie wurden Zwillinge geschenkt, ein Mädchen und ein Junge!
Nun war aber die Bitte um Geschwister so sehr bei den Großen haften geblieben, daß sie auch weiterhin fleißig um ein Schwesterchen und um ein Brüderchen beteten. Doch da sagte dann der Vater, sie sollten sich damit begnügen, daß nun jeder bekommen habe, worum er gebetet hatte, und dafür danken, daß ihre jahrelangen Gebete erfüllt worden waren …
Am 17. September 1933 sonderte der Bezirksapostel Erb John P. Fendt zum Bischof aus, damit er ihm in diesem Amt eine ganz besondere Stütze in dem sich immer mehr entwickelnden Bezirk Nordamerika sei. An diesem Tage schrieb er in sein Tagebuch: „Heute erlebte ich den größten Tag für die Gotteskinder in den USA: 1000 Seelen waren in der Casino Hall in der 86. Straße versammelt, wo der Bezirksapostel Erb mit dem Textwort aus Psalm 15 einen Gottesdienst gehalten hat. In diesem Gottesdienst wurden 96 Seelen versiegelt und 1 Bischof, 1 Gemeindeältester, 1 Hirte, 7 Diakone und 13 Unterdiakone eingesetzt.
Am Abend des gleichen Tages waren in Philadelphia 300 Seelen versammelt; dort wurden noch einmal 29 Seelen versiegelt, sowie 1 Priester, 1 Diakon und 1 Unterdiakon eingesetzt.“
Es war ein schmerzlicher Verlust, als der Bezirksapostel Erb am 22. Oktober 1942 in jene Welt abgerufen wurde. Zwar wurde dem Stammapostelhelfer Schlaphoff danach auch die Betreuung der Gemeinden in Nordamerika übertragen, doch sein Hauptarbeitsgebiet lag in Südafrika; zudem herrschten die schwierigen Verhältnisse des Zweiten Weltkrieges. Das bewirkte, daß es dem Stammapostelhelfer erst fast zwei Jahre später vergönnt war, seinen ersten Besuch in den USA durchzuführen. In der Zwischenzeit hatte der Bischof Fendt seine ganze Kraft dafür verwendet, den Glauben der ihm Anvertrauten zu stärken und rein zu halten. Im Auftrag des Stammapostels Bischoff sonderte der Stammapostelhelfer während seines Aufenthalts dort am 2. Juli 1944 den Bischof Fendt zum Apostel Jesu aus und übertrug ihm die Pflege des Apostelbezirks Nordamerika. In diesem neuen Amt war es ihm erstmals im Jahr 1947 vergönnt, in Deutschland beim Stammapostel zu sein, der ihm am 8. September auch seinen Segen zu diesem hohen Amt gab.
In der Hoffnung auf die Hilfe des Herrn, im kindlichen Glauben zu seinem Sender und im Einssein mit seinem Segensträger, dem Stammapostel, wirkte er, unterstützt von treuen Brüdern, in dem anvertrauten Bereich. Sichtbar legte Gott seinen Segen auf die Gesinnung des Bezirksapostels und seine Arbeit.
Am 19. Juni 1966 hielt der Stammapostel Schmidt in Dortmund einen Gottesdienst, zu dem auch der Bezirksapostel John P. Fendt eingeladen war. Bei seinem Mitdienen sagte er:
„Für mich hat der heutige Tag eine besondere Bedeutung. Darauf will ich nicht eingehen, aber ich will das eine sagen: Ich habe versucht, den Willen Gottes zu tun, und ich habe im Stammapostel einen Seelenfreund gefunden. Wie lange noch die Zeit dauert, bis der Herr kommt, weiß ich nicht. Aber was der treue Gott in meine Seele geschrieben hat, das bleibt, und ich brauche dafür keinen Zettel. Wenn wir in Versuchungen kommen und vergessen nicht, was uns gesagt worden ist, dann ist es gut um uns bestellt.“
Wenige Tage später, am 10. Juli 1966, begann für den Bezirksapostel John P. Fendt die Zeit des Ruhestandes, den er mit seinen obigen Worten angedeutet hatte. Insgesamt 49 Jahre war er als Amtsträger tätig, davon allein 22 Jahre als ein Apostel. Aus Gottes Gnaden durfte er ein weiser Baumeister sein, der dank der Hilfe des Herrn das ihm Anvertraute reichlich vermehren konnte. Im Jahr 1943 gab es in dem von ihm betreuten Bezirk Nordamerika fast 6000 Gotteskinder; bei seiner Zurruhesetzung war die Zahl in den USA auf fast 18000 angewachsen; mehr als 4000 Mitglieder wurden zuvor schon dem neugegründeten Apostelbezirk Kanada zugeordnet. Bestanden 1943 67 Gemeinden, so gab es im Jahr 1966 schon 150 und weitere 38 Stützpunkte.
Unser himmlischer Vater hat am 17. April 1978 den Bezirksapostel i. R. John P. Fendt nach zweijähriger, schwerer Krankheit und einem arbeitsreichen und gesegneten Leben abgerufen. Die Trauerfeier führte am 19. April 1978 der Bezirksapostel Kraus durch. Der Stammapostel Streckeisen hatte ihm hierzu das Wort aus Weisheit 3, 1-4 gegeben: „Aber der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an. Vor den Unverständigen werden sie angesehen, als stürben sie, und ihr Abschied wird für eine Pein gerechnet, und ihre Hinfahrt für ein Verderben; aber sie sind im Frieden. Ob sie wohl vor den Menschen viel Leidens haben, so sind sie doch gewisser Hoffnung, daß sie nimmermehr sterben.“
In diesem Zusammenhang berichtete eine Schwester:
„Zu Beginn des Gottesdienstes, in dem wir unserem Bezirksapostel John P. Fendt das letzte Geleit erwiesen, sah ich hinter dem Altar eine unzählbare Schar Entschlafener in weißen Kleidern zu beiden Seiten einer Treppe, die aufwärts führte. Diese Treppe bestand aus weißen Wölkchen. An der linken Seite war sie besetzt mit Gestalten, die dich beieinander standen. Als ersten erkannte ich den Stammapostel Bischoff; in einer Reihe folgten dann die Stammapostel Niehaus und Krebs, der Stammapostelhelfer Schlaphoff, die Apostel Erb und Hiby sowie noch viele andere, die ich nicht kannte. Oben auf der Treppe standen der Vater und die Mutter des heimgegangenen Bezirksapostels Fendt sowie Schwester Anna Fendt, Hand in Hand mit einer jungen Frau.
Dieses wunderschöne Bild war während des ganzen Gottesdienstes hinter dem Altar für mich sichtbar. Der Entschlafene wurde von Engeln getragen und zu der Treppe geführt. Stammapostel Bischoff war der erste, der ihn begrüßte und umarmte. Mit großer Freude wurde er dann auf seinem Weg aufwärts von allen anderen begrüßt. Alle diese Seelen in weißen Kleidern empfingen ihn mit erhobenen Armen. Ohne sich umzuschauen, ging der Bezirksapostel Fendt aufwärts …“
Aus seiner Feder (Auszug):
- Pioniere (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1952)
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
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