* Apostel von 1952 bis 1965
Lebensdaten
- geboren am 18. August 1888 in Purwodadi, Niederländisch-Indien
- gestorben am 2. September 1969
Amtstätigkeit
- 7. Januar 1927: Diakon durch Bischof Jotham Mertoredjo (im Auftrag des Apostels)
- 7. Januar 1931: Ältester durch Apostel Jotham Mertoredjo
- 1. Juni 1952: Apostel durch Bezirksapostel Hendra Tansahsami in Purwodadi, Indonesien
- 31. Oktober 1965: Ruhesetzung
Arbeitsbereich
Indonesien
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Mein vollständiger Name ist Kasam Redjapawira bin Ebron Rawidajaja. Am 18. August 1888 wurde ich von sehr armen Eltern in Purwodadi; Niederländisch-Indien geboren. Eine unbelastete Kindheit erlebte ich von meinem 6. bis 8. Jahr. Zuvor war ich jahrelang ernsthaft krank, danach mußte ich meinem Vater helfen, seinen Gemüsegarten zu versorgen. Auf dem sumpfigen Boden konnte kein Reis gepflanzt werden, und daher rührt auch die Armut in diesem Gebiet.
Kurz nach der Jahrhundertwende wurde mein Vater neuapostolisch. 1906 wurde auch ich versiegelt, doch durfte ich schon seit dem Jahre 1901 zu der unserer Kirche angegliederten Schule gehen und lesen und schreiben lernen. Ich war hierüber sehr glücklich. Während meiner Schulzeit erfreute ich mich bester Gesundheit, wofür ich dem lieben Gott dankbar bin. Nachdem mein Vater ein Kind Gottes geworden war, blieben die Segnungen des Herrn nicht aus; sie strömten uns auch in irdischen Gaben reichlich zu.
Im Jahre 1907 ließen mich meine Eltern mit einem jungen Mädchen aus einem Nachbardorf die Ehe eingehen. Ich zog zu meiner jungen Frau und lebte sehr glücklich bei meinen Schwiegereltern, die mich von Herzen gern hatten. Unsere Ehe wurde mit sechs Kindern gesegnet, von denen wir aber zwei schon bald nach der Geburt wieder verloren.
Im Jahre 1910 wurde ich wieder ernstlich krank und mußte ungefähr ein Jahr das Bett hüten. Mein Zustand nahm zeitweise derartige Formen an, daß man mich schon aufgegeben hatte. Nach einigen Tagen der Bewußtlosigkeit, während der mir mancher Einblick in Entschlafenenbereiche gewährt wurde, erwachte ich wieder und fühlte mich krank wie zuvor. Doch dann hörte ich eine Stimme über meinem Bett sagen: „Mittwoch um 10 Uhr sollst du vollkommen gesund sein!“ Tatsächlich, an dem genannten Tag und zur Stunde war ich wieder kerngesund. Ich stand auf, ging nach draußen und reiste anschließend mit meiner Frau nach Purwodadi. Hier verweilten wir zehn Tage und kehrten dann wieder zurück nach Sekartedja, um auf dem Land zu arbeiten und Reis zu pflanzen.
Einmal in drei Monaten hatten wir Gelegenheit, in eine größere Gemeinde zu gehen, wobei wir das Opfer mitnahmen. Unter den Brüdern und Schwestern fühlte ich mich glücklich. In solchen Augenblicken erfuhr ich, wie reicher göttlicher Segen auf mich zuströmte.
Im Jahre 1912 zog ich mit meiner Frau nach Purwodadi, wo ich bis heute wohne. Zu der Zeit diente mein Vater als Diakon, später wurde er als Ältester eingesetzt.
Am 7. Januar 1927 wurde ich im Auftrag des Apostels durch den Bischof Jotham Mertoredjo in das Diakonenamt gesetzt. Danach mußte ich manchen unangenehmen Schlag in meinem Leben ertragen, doch konnte ich alles überwinden, wodurch mir die Segnungen Gottes mehr und mehr zuteil wurden.
Mein Vater und Ältester ging im Jahre 1930 heim. In den folgenden mühevollen und schweren Zeiten mit vielerlei Versuchungen, Kampf und Streit hielt ich mich getreu zum Herrn, und er bekannte sich zu meinem Bemühen. Am 7. Januar 1931 setzte mich Apostel Jotham Mertoredjo in das Ältestenamt ein. Zwei Jahre später verließ dieser das Werk Gottes. Ich hielt jedoch treu zu den Apostels des Herrn und verwandte meine ganze Zeit dafür, die Herde Christi vor Schaden zu bewahren. Die Sorge um unser leibliches Wohl stellte ich ganz hintenan. Ich verließ mich vollkommen auf die Hilfe des lieben Gottes.
Im März 1934 kam dann endlich der geliebte Apostel Faassen nach Langenredja, wobei er Kepas Tjitrowirjo im Auftrag des Stammapostels in das Apostelamt einsetzte. Solange er in der treuen Verbindung zum Stammapostel und zu Apostel Faassen stand, folgten wir ihm nach. 1940 wurde er in den Ruhestand versetzt; damit hatten wir über viele Jahre keinen Apostel javanischer Abstammung mehr.
Inzwischen war der Zweite Weltkrieg ausgebrochen und anschließend der Kampf gegen die Niederlande, deren Kolonie Indonesien einst war. Zu diesen mißlichen Umständen kamen auch noch Glaubenskämpfe, die uns sehr belasteten. Die Bewegungsmöglichkeiten von Apostel Faassen waren seit Jahren erheblich eingeschränkt, bis er schließlich Indonesien verlassen mußte. 1950 lernte ich dann den Ältesten Tan Bian Sing kennen, worüber ich in meinem Herzen froh und dankbar war. Er hatte von Apostel Faassen den Auftrag, ihn zu vertreten und die Angelegenheiten der Kirche in Indonesien zu regeln. Ich bewunderte den Ältesten Tan, denn ich fühlte, mit welchen göttlichen Gaben er erfüllt war. Als er dann am 5. August 1951 das Bezirksapostelamt für Indonesien empfing, stellte ich mich freudig an seine Seite.
Am 31. März 1952 kam der Apostel Tan (Tansahsami) mit weiteren Amtsträgern nach Purwodadi, was für uns alle ein großes Ereignis wurde. Zu diesem Gottesdienst hatte er alle Vorsteher eingeladen, die freudig und dankbar schon zwei, drei Tage vorher angereist waren, um unsere Gäste zu bewillkommnen. Während unserer Zusammenkunft eröffnete mir der Apostel, daß er in dem besonderen Auftrag des Stammapostels gekommen sei, mir das hohe Amt eines Apostels des Herrn anzuvertrauen. Ich erschrak darüber und konnte nur das eine sagen: ‚Ich will Ihnen treu bleiben bis zum Tod! Der liebe Gott gebe es mir!‘
Am folgenden Morgen, dem 1. Juni 1952 wurde ich dann während eines Festgottesdienstes mit dem Apostelamt ausgerüstet. Möge der liebe Gott mir immer die Kraft schenken, um die mir aufgetragene, schwere Aufgabe im Einssein mit meinem Bezirksapostel und unserem Stammapostel ausführen zu können. Demütig und treu möchte ich mich immer dem Willen des Vaters ergeben.“
Am 2. September 1969 ist Apostel K. Redjapawira im 81. Lebensjahr in die Ewigkeit abgerufen worden.
Die Trauerfeier führte Bezirksapostel H. Tansahsami am 3. September 1969 durch.
Seit dem Jahre 1965 lebte der Heimgegangene bereits im Ruhestand. Der Herr hat seinem treuen Diener ein nach Jahren gesegnetes Leben geschenkt, das angefüllt war mit Liebe für seine Familie. Bis in sein hohes Alter ging er den Kindern Gottes in einem unerschütterlichen Glauben voran. Er war ein Vorbild eines ungetrübten Glaubensgehorsams. In kindlicher Einfalt und Demut des Herzens hat der Apostel Redjapawira sein hohes Amt nach dem Maß seiner Erkenntnis in selbstloser Weise ausgeübt. Als väterlicher Freund der Brüder und Geschwister bemühte er sich, alle Geistgetauften seines Arbeitsbereiches auf den nahen Tag des Herrn zu bereiten.
Bezirksapostel H. Tansahsami hat sich immer anerkennend über Apostel K. Redjapawira ausgesprochen und ihn als einen Diener des Herrn bezeichnet, der frei war von jeglichem Zweifel und Eigenwillen und keinen anderen Wunsch hatte als den, vor dem Herrn in Gnaden zu bestehen.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Aus meinem Leben (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1954, S. 62)
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
Die Inhalte der "Lebensdaten der Apostel" werden laufend aktualisiert. Oft ist es aber sehr schwierig, an Informationen heranzukommen.
Wenn Sie Nähere Informationen beitragen können, lassen Sie es uns gerne wissen und schreiben uns unter redaktion@nak-geschichte.de.
K. Redjapawira
1. Juni 1952
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