* Apostel von 1947 bis 1948
Lebensdaten
- geboren am 13. Mai 1903 in Kapstadt, Kapkolonie (britische Kronkolonie)
- gestorben am 3. März 1948 im Hotel Großherzog Windhoek, Südwestafrika
Amtstätigkeit
- 7. August 1932: Unterdiakon
- 4. Februar 1934: Priester
- 3. November 1935: Gemeindeältester
- 28. März 1937: Bezirksältester
- 1. Dezember 1946: Bischof
- 19. Januar 1947: Apostel durch Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff in Claremont-Palmyra Road, Südafrika
Arbeitsbereich
Südafrikanische Union, Südwestafrika
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
In Kapstadt/Südafrikanische Union erblickten O. F. Wucherpfennig und seine Zwillingsschwester am 13. Mai 1903 das Licht der Welt. Insgesamt gehörten zwölf Kinder zu der Familie, von denen neun nach den Zwillingen geboren wurden. Otto war noch ein Säugling, als sein Vater viele hundert Kilometer weit weg nach East London am Indischen Ozean versetzt wurde. Dort verbrachte er dann seine Jugendzeit und erlernte einen Beruf in der holzverarbeitenden Industrie. Nach etlichen Jahren erhielt sein Vater eine leitende Stelle auf der Robben-Insel zugewiesen, was einen erneuten Umzug zum Cape erforderte. Während sich die Familie auf „Robben Island“ niederließ, fand Otto bei der Familie Bottcher in Salt River Unterkunft und besuchte mit ihr gemeinsam die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche. Obwohl er schon ein Jahr lang die Segensstunden im Hause Gottes auskaufte, kam ihm nicht der Gedanke, um die Aufnahme in diese Gemeinschaft zu bitten. Doch der Herr lenkte sein Herz. Eines Sonntagmorgens im Jahr 1927 fand in der Gemeinde Claremont eine Aufnahme statt. Als die dafür bereiteten Seelen an den Altar traten, fühlte sich Otto plötzlich von unsichtbaren Händen erfaßt und von seinem Platz weg zum Altar geführt; auf diese Weise wurde auch er aufgenommen.
Als Otto 25 Jahre alt war, starb sein Vater. Seine Mutter verließ nun die Insel, um nach Kapstadt überzusiedeln. Im Stadtteil Observatory fand sie mit den Ihren eine Bleibe. Es folgte für sie eine schwere Zeit mit vielen Nöten, die durchlebt werden mußten, denn es galt, zehn Kinder großzuziehen. Die meisten von ihnen gingen noch zur Schule. Erst zwei Kinder waren zu dieser Zeit schon verheiratet. Nun besuchte die ganze Familie die Gottesdienste, und am 31. März 1929 wurden alle versiegelt. Bis auf zwei trugen alle Söhne später hohe Ämter im Werk des Herrn.
Otto war ein Mann, der hart im Nehmen war. Das mochte auch die Ursache gewesen sein, daß er wenig Mitleid mit anderen fühlte. Als er sich bei einem Rugby-Spiel schwere Verletzungen zuzog, mußte er jedoch große Schmerzen erdulden und eine langwierige Behandlung zu einer Zeit über sich ergehen lassen, in der es noch keine guten schmerzstillenden Mittel und Antibiotika gab. So lernte er, Schmerzen und Leiden anderer nachfühlen zu können.
Am 20. Oktober 1930 heiratete O. Wucherpfennig Emma Bottcher; ihre Ehe wurde mit vier Söhnen gesegnet.
Seit dem Jahr 1931 fanden die Gottesdienste auch im Stadtteil Observatory von Kapstadt statt. Bruder Hanneman stellte hierfür sein Haus in der Scott Road zur Verfügung. Dies war auch der Ort, an dem Otto mit der Arbeit im Werk des Herrn begann. Schon bald wurde der Raum zu klein, und die Brüder suchten nach einer neuen Versammlungsstätte. Sie fanden einen ungenutzten Stall, den sie zu einer Kirche umbauten. Zu dieser Zeit hieß Obervatory scherzhaft „die heilige Stadt“, weil es sehr viele Kirchen in diesem Gebiet gab, die jedoch eifersüchtig darüber wachten, daß keine fremden hinzukamen. Deshalb mußte der geplante Umbau in aller Stille vor sich gehen, wußten doch die Brüder, daß der Stadtrat niemals seine Genehmigung dazu erteilen würde. Die Arbeiten konnten nur nachts ausgeführt werden, doch dazu benötigte man Licht. Aber auch hier hatte der liebe Gott Menschenherzen gelenkt, denn die Nachbarin gestattete den Brüdern, den Strom aus ihrem Haus anzuzapfen. Gern bezahlten sie ihr die anfallenden Kosten. Als das Gebäude bis auf Fensterhöhe gewachsen war, wurde es von einem Inspektor entdeckt. Bei dem derzeitigen Stand der Dinge war es billiger, den Bau fortzusetzen, als ihn niederzureißen. Also reichte man die Pläne ein, die dann auch genehmigt wurden. Lediglich der Bau einer Empore wurde aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Nach Fertigstellung umfaßte die Kirche etwa 100 bis 150 Sitzplätze.
Am 7. August 1932 empfing Bruder Wucherpfennig das Unterdiakonenamt, und am 4. Februar 1934 wurde er für die Gemeinde Claremont II zum Priester gesetzt, wenig später aber an die Gemeinde Claremont I abgegeben. Am 3. November 1935 erhielt er das Gemeindeältestenamt. Das Amt eines Bezirksältesten empfing er am 28. März 1937; gleichzeitig wurde ihm die Leitung des Bezirks Claremont übertragen. Er war auch mit der Gabe ausgestattet, vieles im voraus zu erkennen. Noch bevor Probleme sichtbar wurden, sprach er über sie und bemühte sich um deren Lösung, ehe ein Schaden angerichtet werden konnte. Diejenigen, die ihn umgaben, staunten immer wieder, wenn sich diese „Ahnungen“ erfüllten. Einmal sagte er, ein Bruder würde in Kürze anklopfen und um Hilfe in einer bestimmten Angelegenheit bitten. Er nutzte die Zeit und erwog inzwischen die möglichen Lösungswege. Eine Viertelstunde später wurde Wirklichkeit, was er vorhergesehen hatte …
O. Wucherpfennig erhielt am 1. Dezember 1946 das Bischofsamt. Nur wenige Wochen später, am 19. Januar 1947, sonderte ihn Stammapostelhelfer H. F. Schlaphoff in Palmyra Road, Claremont, zum Apostel für Südafrika aus.
Am 27. Februar 1948 flogen der Stammapostelhelfer und Apostel O. Wucherpfennig nach Windhoek, um den Bischofsbezirk Südwest-Afrika zu besuchen. Für Sonntag, den 4. März, war morgens ein Gottesdienst vorgesehen. Am 3. März um 18:30 Uhr brach der Apostel Wucherpfennig plötzlich zusammen und starb unmittelbar darauf. Nur ein Jahr lang war es ihm vergönnt gewesen, in dem Amt eines Apostels Jesu im Segen zu wirken. Er wurde nach Kapstadt überführt und am 20. März 1948 auf dem Friedhof zu Woltemade beigesetzt. Die Trauerfeier führte der Stammapostelhelfer H. F. Schlaphoff durch; alle Bischöfe Südafrikas und über 5.000 Amtsträger und Geschwister sowie ein großer Chor von 550 Sängern nahmen daran teil.
Andere Quellen sagen aus, dass O. F. L. Wucherpfennig auf dem Friedhof in Kapstadt-Maitland beigesetzt wurde.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
O. F. L. Wucherpfennig
19. Januar 1947
Downloads
- Übersicht über die zwischen 1942 und 1949 verstorbenen Apostel
- Vor 50 Jahren ... (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ XX/1997. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Vor 50 Jahren ... (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ XX/1998. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
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