* Apostel von 1896 bis 1905
* Stammapostel von 1905 bis 1930
Lebensdaten
- geboren am 28. Juli 1848 in Steinhagen, Westfalen
- gestorben am 23. August 1932 in Quelle, Westfalen
Amtstätigkeit
- Sommer 1868: Diakon durch Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz
- 1869: Evangelist durch Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz
- 1872: Bischof (er trat dieses Amt jedoch nicht an und arbeitete weiterhin als Evangelist)
- 1870er-Jahre: Ältester
- 1894: Bischof
- 21. Juli 1896: (Bezirks-)Apostel für Rheinland-Westfalen
- Pfingsten 1898: Beauftragung als künftiger „Stamm“-Apostel durch Stammapostel Friedrich Krebs
- 20. Mai 1905: Übernahme des Stammapostelamtes nach dem Tod von Stammapostel Friedrich Krebs
- 21. September 1930: Ruhesetzung durch das Apostelkollegium als Folge eines Unfalls.
Arbeitsbereich
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
Stammapostel Hermann Niehaus wurde am 28. Juli 1848 zu Steinhagen bei Bielefeld geboren. Die Eltern bewirtschafteten ein kleines Bauerngut. Weil der Vater immer kränklich war, arbeitete die Mutter fleißig am Webstuhl mit, soweit ihr dafür freie Zeit blieb. Unter diesen Umständen lernten die Kinder schon beizeiten den Ernst des Lebens kennen.
In dem Jahr 1867 verlegte der Pastor Menkhoff seinen Wohnsitz nach Bielefeld. Er hatte von Apostel Schwarz das apostolische Zeugnis erhalten, und seine Gesinnungsänderung war der für ihn zuständigen Behörde nicht verborgen geblieben. So stellte man ihn vor die Wahl, entweder in der alten Lehre weiterzupredigen oder seine Pfarrstelle aufzugeben. Weil Menkhoff nicht gegen seine Überzeugung wirken wollte, kam er mit seiner Frau und fünf kleinen Kindern als ein an irdischen Gütern armer Mann nach Steinhagen, wo er in einem kleinen Bekanntenkreis als Evangelist der Apostolischen Gemeinde seine Tätigkeit aufnahm. Unter denen, die seinem Wort ergriffen lauschten, war auch der junge Hermann Niehaus. Je öfter er Menkhoff hörte, um so klarer wurde ihm, daß seine Lehre keine menschliche war. Er vernahm, daß Gott in den letzten Tagen das Apostelamt wieder aufgerichtet habe, um allen heilsverlangenden Seelen ein volles Genüge zu wirken. In dem Maß, wie Menkhoff Anhänger gewann, setzte ein gehässiges Treiben der Geistlichkeit gegen ihn ein. Bald gestattete man ihm nicht mehr, in dem Haus, in dem er bisher gepredigt hatte, seine Versammlungen abzuhalten, und der junge Hermann Niehaus nahm dies zum Anlaß, dem Evangelisten das eigene Haus zu diesem Zweck anzubieten. Im Sommer 1868 weilte Apostel Schwarz vier Wochen in Bielefeld. In dem ersten Gottesdienst, den er dort hielt, wurde auch Hermann Niehaus mit seinen Eltern versiegelt, und am Sonntag darauf wurde er von Apostel Schwarz mit dem Diakonenamt betraut. Als Apostel Schwarz 1869 zum zweiten Mal von Holland nach Westfalen kam, konnte er in Bielefeld etwa 100 Seelen versiegeln. Hermann Niehaus wurde zum Evangelisten ausgesondert und dem Evangelisten Menkhoff das Bischofsamt anvertraut. Als der Ruf des Herrn an den jungen Niehaus ergangen war, schloß er sich nach dem Gottesdienst ein und weinte. Der Auftrag schien ihm zu schwer, beherrschte er doch nur seine Mundart! Da half ihm einer der Brüder, ein Möbelfabrikant in Bielefeld, richtig hochdeutsch zu lernen.1872 war Niehaus anläßlich der Aussonderung des Bischofs Menkhoff zum Apostel in Amsterdam und wurde dort an diesem Tage selbst zum Bischof gesetzt. Er nahm dieses verantwortungsvolle Amt jedoch zunächst nicht an, weil er sagte, daß für ihn als Bischof keine Arbeit vorhanden sei. Er wollte unter der Hand seines Apostels weiter treu als Evangelist dienen. Inzwischen war das apostolische Zeugnis in viele Länder gedrungen und wurde mit großer Kraft verkündigt. Dabei stand der Evangelist Niehaus mit der größten Uneigennützigkeit und Selbstaufopferung seinem Apostel als treue Stütze zur Seite. In den 70er-Jahren wurde er dann zum Ältesten ausgesondert und diente in diesem Amt bis zum Jahre 1894, in dem er dann später, als der Apostel Menkhoff nicht mehr dienstfähig war, das Bischofsamt neu empfing. Am 8. Mai 1880 verheiratete sich Hermann Niehaus mit der Tochter eines Diakons, mit der er 21 Jahre glücklich lebte.
In diesem Zusammenhang muß darauf hingewiesen werden, daß sich das Werk Gottes durch die Arbeit des Apostels Schwarz von Holland aus auch in Westdeutschland verbreitet hatte. Nach seinem Heimgang übernahm Apostel Krebs, mit dem der Entschlafene ein Herz und eine Seele gewesen war, den Bezirk und kam nun öfter nach Bielefeld, und Hermann Niehaus begleitete ihn auf seinen Reisen. Am 21. Juli 1896 setzte Apostel Krebs den Bischof Hermann Niehaus zum Apostel für den Bielefelder Bereich, und Gott bekannte sich mit seinem Segen dazu. Als Hermann Niehaus im Juni 1901 die treue Gehilfin durch den Tod genommen wurde, beugte er sich willig unter die Hand Gottes, die in jenen Tagen schwer auf ihm lag. Um der Kinder willen und auf Grund seiner Stellung im Werke Gottes heiratete Hermann Niehaus zum zweiten Mal. Seine Gattin kam bald unter schwere körperliche Plagen, aber er nahm auch dieses Kreuz ohne Widerrede auf sich.
Im Jahre 1898 bestimmte der Stammapostel Krebs den Apostel Hermann Niehaus in einem Gottesdienst in Berlin, im Falle seines Ablebens das Werk Gottes weiterzuführen und die Leitung der Apostolischen Kirche als Stammapostel zu übernehmen. Schneller als man denken konnte, sollte Hermann Niehaus sein Versprechen einlösen müssen. Am 20. Januar 1905 starb der Stammapostel Krebs, und Gottes Volk wie auch alle Apostel stellten sich willig unter die Leitung seines Nachfolgers. Dieses Bekenntnis gereichte Hermann Niehaus zu großem Trost. Er entfaltete bald eine rege Tätigkeit und erschien angemeldet und unangemeldet in den verschiedensten Bezirken. Auch unterzog er alle Bestimmungen über die Abwicklung der gesamten Rechnungs- und Kassengeschäfte einer genauen Durchsicht und Prüfung und verbesserte sie nach einheitlichen Grundsätzen.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 brachte große Belastungen und viel Elend. Leitende Amtsträger wurden unter die Fahnen gerufen, und auch der Kreis der Apostel blieb nicht verschont. Damals ordnete der Stammapostel auch an, das heilige Abendmahl mit Hostien zu feiern, die vorher mit drei Tropfen Wein versehen wurden. Dadurch kam man behördlichen Anordnungen zuvor, die gegen die Verbreitung ansteckender Krankheiten gerichtet waren. Am 10. Oktober 1920 sonderte der Stammapostel Niehaus den Apostel J. G. Bischoff zum Stammapostelhelfer aus und am 14. Dezember 1924 richtete er in einem feierlichen Gottesdienst an ihn die Frage, ob er das Werk Gottes weiterführen wolle, wenn er einmal nicht mehr dazu imstande sei. Am 3. Oktober 1926 feierte der Stammapostel Niehaus noch seine Silberhochzeit, dann zwang ihn am 25. Januar 1930 ein Unfall, sich von seiner verantwortungsvollen Tätigkeit zurückzuziehen. Stammapostel Niehaus erlangte seine körperliche Schaffenskraft nicht mehr, er trat am 20. September 1930 in den Ruhestand und wurde am 23. August 1932 von seinem Sender und Erlöser in die ewige Heimat abgerufen.
Im Jahre 1905 hatte Stammapostel Niehaus sechs Apostelbezirke mit 488 Gemeinden übernommen; am Abschluß seiner Wirksamkeit waren daraus 12 europäische Apostelbezirke mit etwa 1.600 Gemeinden geworden, zu denen noch 200 überseeische Gemeinden, die in dieser Zeit entstanden, zu zählen sind.
Aus seiner Feder (Auszug):
- Zum neuen Jahre. (aus "Wächterstimme aus Zion" 1/1921, S. 1)
- Lehrbrief (aus "Wächterstimme aus Zion" 28/1921, S. 233)
- Neujahrsgruß! (aus "Wächterstimme aus Zion" 1/1924, S. 1)
- Zum neuen Jahre! (aus "Wächterstimme aus Zion" 1/1925, S. 1)
- In dem Herrn Jesu geliebte Brüder und Geschwister (aus "Wächterstimme aus Zion" 2/1929, S. 9)
- In Christo geliebte Brüder u. Geschwister! (aus "Wächterstimme aus Zion" 1/1930, S. 1)
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
H. C. Niehaus
21. Juli 1896
Downloads
- Diverse Photos aus der Zeit von Stammapostel Niehaus
- Historische Stätten der NAK Quelle-Steinhagen
- Todesmitteilung (aus "Bielefelder General-Anzeiger" vom 26.08.1932)
- Der Größte unter ihnen
- Biographie von H. C. Niehaus
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