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Gemeindedaten
Bezirk: Aachen, zeitweise Alsdorf (17.08.1988 - 01.04.2018)
Gemeindegründung: 1958
Kirchweihe: 2. Dezember 1959
Zusammenschluss mit Merkstein und Alsdorf Hoengen: 29.08.2021
Aus der Chronik
Die Geschichte der Gemeinde Alsdorf geht auf den Anfang des letzten Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1906 wurde Priester Josef Quick von dem damaligen Bezirksältesten Dach, dem späteren Apostel, von Düsseldorf nach Aachen gesandt, um eine Gemeinde zu gründen. Dieser treue Gottesknecht brachte das Zeugnis vom wiederaufgerichteten Gnaden- und Apostelamt zu den Bergleuten in die Siedlung Alsdorf-Kellersberg. Exkurs: Im Jahre 1902 war in Düsseldorf eine große Industrieausstellung, die auch vom Verein der Steinkohlenwerke des Aachener Bezirks besohickt war. Unter den Ausstellungsstücken war ein großes Modell der ersten Werkssiedlung des Eschweiler Bergwerks Vereins, der heutigen Siedlung Kellersberg 1, zu sehen, das allgemein ein lobendes Urteil der Ausstellungsbesucher fand. Vier Jahre später, im Sommer 1906, begann der EBV mit den Arbeiten zum Bau der Siedlung. Das Gelände dazu hatte er nach dem Brand des Schlosses Kellersberg von Baron von Blanckart gekauft. Der ausgestreute göttliche Samen ging auf und im Jahre 1909, wahrscheinlich am 14. November, konnte Apostel Bornemann die ersten sechs Seelen mit dem Heiligen Geist taufen. Dieses Heilige Sakrament nennen wir auch „Versiegelung". So entstand die Gemeinde Aachen-Kellersberg, wie sie damals noch hieß. Jeden Sonntagmargen gingen die Glaubensgeschwister zu Fuß nach Aachen zum Gottesdienst. Das war immerhin ein Weg von 15 Kilometern. Am Sonntagnachmittag und in der Woche fanden Gottesdienste in den Wohnungen von Geschwistern statt. Niemand war bereit, der jungen Gemeinde für längere Zeit eine Versammlungsstätte zur Verfügung zu stellen. Erst im Jahr 1920 wurde ein Raum von der Zechenleitung bereit gestellt und die Gottesdienste fanden nun im Kirchenlokal in Alsdorf-Wilhelmschacht, auch unter dem Namen „Im Loch" bekannt, statt. Stammapostel Niehaus diente hier noch im gleichen Jahr. Als erster Vorsteher diente Priester Josef Quick, der spätere Hirte, der Gemeinde von 1910 bis 1921. Aller Anfang war schwer, trotzdem gelang es dem Priester, die 1909 gegründete Gemeinde weiter aufzubauen. Ihm war kein Weg zu weit, auch Wind und Wetter konnten ihn nicht daran hindern, zu Fuß, oder später mit dem Fahrrad nach Alsdorf zu kommen um Gottesdienste zu halten, oder die Gemeindemitglieder zu besuchen. Er gab freudig Zeugnis von seinem Glauben und so konnten in seiner Amtszeit ca. 60 Seelen das Wort Gottes erkennen. Darunter war der spätere Bezirksälteste Ludwig Haering mit seiner Gattin. Zehn Jahre nach der Gemeindegründung wurden Priester Quick zwei Unterdiakone als Hilfe zur Seite gestellt. Im Jahr 1919 wurde durch Bruder Adam Schwan der erst Gemeindechor mit etwa 25 Sängerinnen und Sängern gegründet. Das erste Kirchenbuch legte Evangelist Carl Haug im Jahre 1921 für die Gemeinde Aachen-Kellersberg an. Er diente der Gemeinde von 1921 bis 1925 als Vorsteher. In diesen Jahren besuchte Stammapostel Niehaus zwei Mal die Gemeinde. Durch die segensreiche Zeugnisarbeit der Amtsträger und Geschwister konnten in der Folgezeit über 200 Seelen dazu gewonnen und der erste Priester eingesetzt werden. Nach vier Jahren als Vorsteher wirkte Evangelist Haug als Gemeindeältester im Bezirk. 1925 wurde Evangelist Ernst Dunkmann zum Vorsteher für die Gemeinde gesetzt. Die Zahl der Gemeindemitglieder wuchs stetig, so dass sich Apostel Dach zum Bau einer eigenen Kirche entschloss. Nach heftigem Widerstand seitens der örtlichen Behörden konnte die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst am 10. Dezember 1932 geweiht werden. Ein ausschlaggebender Punkt für den Sinneswandel soll nach Überlieferungen die Tatsache gewesen sein, dass bei dem schweren Grubenunglück am 21. Oktober 1930 kein Mitglied der Gemeinde zu Schaden gekommen war. Bei diesem Grubenunglück verloren 271 Bergleute ihr Leben. Weitere 304 Bergleute wurden teilweise schwer verletzt. Wenige Jahre später besuchte Stammapostel Bischoff zum ersten Mal die Gemeinde in der neuen Kirche. Evangelist Dunkmann arbeitete bis 1937 in der Gemeinde und wurde später zum Apostel ordiniert. 1937 empfing Priester Ludwig Haering das Evangelistenamt und wurde als Vorsteher für die Gemeinde gesetzt. Er diente auch den Gemeinden Merkstein, Baesweiler und Mariadorf als Vorsteher. Er war in seiner direkten und oft auch ernsten Art ein kompromissloser Streiter für den Herrn. In seine Amtstätigkeit fielen der 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit. Als Bergmann brauchte Evangelist Haering nicht in den Krieg zu ziehen. Aber auch er musste seine Heimat vorübergehend des Krieges wegen verlassen. Von 1944 bis 1945 wurde er mit seiner Frau nach Elbingerode in den Harz evakuiert. Dort hörte sein Wirken für die Neuapostolische Kirche nicht auf. Der dortige Vorsteher, Priester Lehmann, musste in den Krieg ziehen. Evangelist Haering wurde für diese Zeit als Vorsteher für die Gemeinde Elbingerode gesetzt. Ab Juli 1945 war er wieder in Alsdorf und setzte seine Arbeit fort. Dies war für die Gemeindemitglieder ein großer Segen, denn er führte sie in der schweren Nachkriegszeit mit Gottes Hilfe sicher durch die Jahre der Trennung, Angst, Not und Leid. In den Augenblicken vielerlei Geistesströmungen stand er in besonders inniger Verbindung zu unserem Stammapostel.
1960 bekam er den Auftrag, dem Bezirk als Bezirksevangelist zu dienen. Bereits vier Monate später wurde er im Alter von 63 Jahren Bezirksältester für den Bezirk Aachen. Da der Aachener Bezirk mehr und mehr wuchs, und die damit verbundene Arbeit als Gemeinde- und Bezirksvorsteher kaum zu bewältigen war, wurde es erforderlich, dass die Gemeinde Alsdorf einen neuen Vorsteher erhielt. In Übach wurde am 11.12.1966 der bisherige Priester Rudolf Egener von Apostel Dicke ins Evangelistenamt und zum Vorsteher für die Gemeinde Alsdorf gesetzt.
Völlig überrascht, aber mit dem nötigen Ernst und voller Liebe, trat er diese Aufgabe an. Nach Alsdorf geführt hatte ihn die Liebe und so heiratete er unsere Glaubensschwester Johanna Brosius. Seine Bindung an die Gemeinde wurde immer stärker und die Arbeit als Vorsteher wurde ihm nie zuviel. Er liebte seine Segensträger und folgte stets ihren Ratschlägen. Besonders unser Ältester Haering war ihm ein hochgeschätzter und geliebter Vorangänger. Aus dieser engen Beziehung stammt auch das Zitat: ,,Wenn mein Segensträger mir sagt, gehe zu Fuß nach Aachen, dann tue ich das. Und wenn mich unterwegs jemand mit dem Auto mitnehmen möchte, dann gehe ich trotzdem zu Fuß weiter." Treue Nachfolge verbunden mit großer Liebe und reichem Segen. Er diente nicht nur in der Gemeinde Alsdorf als Vorsteher, sondern zeitweise auch gleichzeitig den Gemeinden Hoengen und Herzogenrath. 1990 erhielt er aus der Hand des Bezirksapostels Engelauf das Hirtenamt. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit war es stets für seine Glaubensgeschwister da. Oft antwortete er auf die Frage wie es ihm gehe: ,,Besser als ich es verdient habe." Als unser himmlischer Vater ihn 1992 zu sich holte, hinterließ er eine große Lücke in der Gemeinde, der er über 25 Jahre als Vorsteher gedient hatte. Wenige Tage nach dem Heimgang von Rudolf Egener bekam die Gemeinde mit Evangelist Ulrich Schulte am 21 .06.1992 einen neuen Vorsteher, der am gleichen Tag auch das Hirtenamt empfing. Hirte Schulte diente seit 1987 bis zum Tage seiner Ordination für Alsdorf als Vorsteher für die Gemeinde Hoengen. Voller Sorge, aber mit unerschütterlichem Gottvertrauen, trat er das schwere Erbe an. Mit der Hirtenliebe, die die Gemeinde über 25 Jahre lang kannte, setzte er die Liebesarbeit des Hirten Egener fort. In seiner jugendlichen Fröhlichkeit, die er sich bis heute als Ruheständler bewahrt hat, war er ein freudiger Vorangänger, besonders für die Kinder und Jugendlichen. Er diente der Gemeinde sogar zwei Mal als Vorsteher, zunächst für vier Jahre. Zudem wurde ihm 1995 noch die Gemeinde Merkstein anvertraut. Am 28.02.1996 empfing er das Bezirksevangelistenamt, womit er im April 1996 für Bezirksarbeiten von den Aufgaben als Vorsteher entbunden wurde. Vom 16.04.1996 bis zum 03.09.2003 diente Hirte Peter Mathebel der Gemeinde als Vorsteher. Er kam1975 als junger Mann der Liebe und einer in Aachen zugesagten Arbeitsstelle wegen von Oer-Erkenschwick nach Alsdorf. Bevor er zum Vorsteher gesetzt wurde, war er in Alsdorf als Diakon, Organist und Chorleiter tätig. Zwischenzeitlich wurde Peter Mathebel 1985 vom damaligen Apostel und heutigen Bezirksapostel Armin Brinkmann zum Priester für die Gemeinde Herzogenrath ordiniert. Dort diente er von 1988 bis 1996 ebenfalls als Vorsteher. Während dieser Zeit blieb die Musik eines seiner Arbeitsschwerpunkte. Daraus sind viele musikalische Gruppen in der Gemeinde hervor gegangen. Am 03.09.2003 übernahm Bezirksevangelist Ulrich Schulte für ein gutes Jahr wiederum als Vorsteher die Gemeinde. Zusätzlich zu seinen bezirklichen Aufgaben führte er die Gemeinde in der von ihm gewohnten Liebe und mit seiner ansteckenden Freude. Damit Bezirksevangelist Schulte sich wieder seinen Bezirksaufgaben widmen konnte, wurde am 28.11.2004 Evangelist Michael Krumm, der vorherige Vorsteher der Gemeinde Siersdorf, zum Vorsteher für die Gemeinde Alsdorf gesetzt. Gebürtig aus Hagen in Westfalen hat ihn die berufliche Tätigkeit 1992 an die RWTH Aachen und in den Kreis Aachen gebracht. Sein Fachgebiet ist die Wasserwirtschaft. So sorgt er als Segensträger dafür, dass das Wasser des Lebens, also das Wort Gottes, reichlich in die Gemeinde fließt. Einige Zeit nach seiner Ordination wechselte dann seine Familie, Frau Silke mit den 3 Kindern, in die Gemeinde nach Alsdorf. Von August 2007 bis August 2008 betreute Evangelist Krumm zusätzlich die Gemeinde Alsdorf-Hoengen als Vorsteher. Ein besonderes Anliegen ist es unserem Vorsteher, dass sich alle Mitglieder, ob klein oder groß, und auch alle herzlich willkommenen Gäste, in der Neuapostolischen Kirche Gemeinde Alsdorf wohlfühlen.
Im Jubiläumsjahr werden die Gemeindemitglieder durch den Vorsteher Evangelist Michael Krumm, sieben Priester und sieben Diakone betreut. Hierbei steht die seelsorgerische Arbeit im Vordergrund. Viele administrative Aufgaben sind zusätzlich zu bewältigen. Bis zum Jahr 1988 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Aachen, der mit 34 Gemeinden sehr groß geworden war. Am 17. August 1988 wurde ein neuer Bezirk - benannt nach der größten Stadt im Bezirk, Alsdorf - gegründet. Derzeit werden die 12 Gemeinden des Bezirkes Alsdorf durch den Bezirksältesten Jürgen Simmnack und den Bezirksevangelisten Bernd Gessner betreut.
1. Januar 1921
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