* Apostel seit 2023
Lebensdaten
- geboren am XX.XX.19XX
Amtstätigkeit
- Bezirksevangelist
- 1. April 2018: Bischof durch Bezirksapostel Markus Fehlbaum in Uzwil, Schweiz
- 17. September 2023: Apostel durch Stammapostel Jean-Luc Schneider in Ostermundigen, Schweiz
Arbeitsbereich
Teile der Schweiz (Bezirke Basel, Mittelland, Schaffhausen, Winterthur, Zürich-Nord-Ost, -Nord-West, -See und -Oberland)
Aus seinem Leben:
Seiner erstes Amt erhielt R. Keller im Jahr 1985. Er ist gelernter Kaufmann.
Auch als Apostel wird R. Keller seine Aufgaben und Funktionen als Verwaltungsleiter der Neuapostolischen Kirche Schweiz wie zuvor wahrnehmen.
Im Jahr 2022 wurde er vom Team Kommunikation des Bezirks Basel interviewt. Dieses Interview sei an dieser Stelle zitiert (s. auch unter "Dokumente"):
Lieber Bischof, wie würdest Du Dich charakterisieren und welche Werte sind Dir wichtig?
«Diese Frage habe ich in meiner früheren Tätigkeit im Personalbereich unzählige Male gestellt. Nun stelle ich fest, wie schwierig sie zu beantworten ist. Ich würde mich als weltoffen, kulturell interessiert, kommunikativ und in der Entscheidungsfindung pragmatisch beschreiben. Dabei analysiere ich nicht immer alles bis ins letzte Detail, sondern höre durchaus auch einmal auf meine innere Stimme und mein Bauchgefühl. Besonderen Wert lege ich auf einen respektvollen Umgang untereinander und was ich schlecht ertrage, sind unnötiges Machtgehabe und offensichtliche Ungerechtigkeiten. Wir sollten uns auch immer bewusst sein, dass Gott über allem steht und weiterhin den Dingen seinen Lauf gibt. Demut und Ehrfurcht vor Gott ist ohnehin eine gute Basis fürs Leben. Wir müssen uns dazu als Menschen jedoch nicht künstlich klein machen, sondern Gott gross. Den geschenkten Gaben und erarbeiteten Fähigkeiten dürfen wir uns bewusst sein, und auch über Gelungenes darf man sich freuen. Menschen mit einem tiefen Selbstwertgefühl versuche ich aufzubauen. Selbstverständlich haben wir immer auch einen kritischen Blick auf die eigenen Werke, sollten es dabei aber nicht übertreiben. Und noch etwas finde ich sehr bedeutsam. Wir sollten vermehrt den Blick auf das Vorhandene richten und nicht auf den Mangel. Es wird mir manchmal zu viel geklagt oder gar gejammert in dieser Welt, durchaus auch in unserer Kirche. Jetzt muss ich aber aufpassen, nicht ins Predigen zu geraten…»
Wenn Dich jemand nach dem aktuellen Beruf fragt, was antwortest Du?
«Seit April 2018 leite ich als Verwaltungsleiter die Administration des Bezirksapostelbereichs Schweiz mit den rund 440 Gemeinden in den 15 betreuten Ländern (Gebietskirchen). Meinen Amtsauftrag als Bischof führe ich weitgehend ehrenamtlich aus. In der Realität lassen sich meine beruflichen und geistlichen Aufgaben aber nicht immer voneinander trennen.»
Wie muss man sich Dein Aufgabengebiet vorstellen?
«Als Verwaltungsleiter bin ich mit rund 50 Mitarbeitenden in der Schweiz und in den betreuten Ländern für alle organisatorischen, finanziellen, baulichen, rechtlichen, kommunikativen, personellen und administrativen Aspekte verantwortlich. Entsprechend kommen da vielschichtige Themen zusammen. Meine Arbeit ist mit vielen Gesprächen, Sitzungen und Reisen in die betreuten Länder verbunden. In etlichen Ländern wirke ich als Mitglied im Vorstand und in weiteren Gremien mit. So z.B. auch als Stiftungsrat in der Stiftung NAK-Diakonia. In meiner Aufgabe als Bischof unterstütze ich in erster Linie meinen Apostel in der Leitung seines grossen Bereiches. Ich suche die Nähe zu den Bezirks- und Gemeindevorstehern, leiste Seelsorge und halte Gottesdienste. Ein besonderer Akzent liegt zudem in der Arbeit in schweizerischen und europäischen Arbeitsgruppen. Seit Jahren darf ich als Leiter der Arbeitsgruppe Unterweisung in der Ausbildung und Förderung der Amtsträger mitwirken. Das macht mir grosse Freude und hat Bezug zu meinem früheren Beruf. Über Langeweile kann ich mich also nicht beklagen.»
Bischof sein bedeutet für mich...
«… in erster Linie als priesterlicher Amtsträger Seelsorger zu sein und meinen Apostel im anvertrauten Bereich nach Kräften zu unterstützen.»
Wo bist Du aufgewachsen und wie hast Du die Kinder- und Jugendjahre erlebt?
«Aufgewachsen bin ich in Effretikon, einer Stadt zwischen Zürich und Winterthur. Ich habe eine sehr schöne Kinder- und Jugendzeit erlebt. Meine Eltern waren und sind mir bis heute grosse Vorbilder, denen ich auch mein Glaubensfundament verdanke. Meinen Vater (Apostel Paul Keller) erlebte ich als sehr weise und tolerant; er hat auch den Respekt vor Andersgläubigen vorgelebt. Das hat wohl damit zu tun, dass mein Grossvater nicht neuapostolisch war. Er wurde durch meinen Vater im Alter von über 70 Jahren noch in unsere Kirche aufgenommen und danach versiegelt. Ich habe zwei ältere Brüder, was mir als Kind einiges erleichterte. Ab und zu waren sie auf dem Schulhof meine Beschützer oder zumindest verwies ich bei Bedarf auf sie. Nun, zumeist liessen sie mich die Dinge auch selber ausbaden, wenn ich mich mal wieder in die Nesseln gesetzt hatte. Die Jugendzeit in der Kirche war freudig und unbeschwert. Wir haben sehr vieles miteinander unternommen und die Jugendchorproben mit über 100 Sängerinnen und Sängern in der Kirche Winterthur war ein echtes Highlight. Ein besonderes Erleben waren die anschliessenden Besuche in einem Ausflugsrestaurant über Winterthur, dem Goldenberg. Ich erinnere mich an einen Adventsabend. Wir trafen uns dort nach der Jugendchorprobe und füllten das Restaurant bis fast auf den letzten Platz. Dann kamen Gläubige der Heilsarmee herein, um wie üblich in der Adventszeit, zu singen und Spenden zu sammeln. Wir hörten brav zu und haben selbstverständlich auch gespendet. Dann machten wir ihnen noch ein besonderes Geschenk: verteilt über das ganze Restaurant stimmten wir, wohl über 80 Jugendliche, gemeinsam das Lied «Der Herr ist mein Licht…» an. Die Vertreter der Heilsarmee, aber auch der Pächter des Restaurants staunten nicht schlecht.»
Was tust Du in Deiner Freizeit?
«Die freien Stunden verbringe ich gerne in der Natur. Unsere betagte, aber noch fitte Hündin «China» der Rasse Eurasier zwingt mich und meine Frau ohnehin nach draussen. Unverkennbar habe ich etwas zu viele Kilos auf den Rippen, was zeigt, dass ich es durchaus auch kulinarisch zu geniessen weiss. Ich reise sehr gerne und besuche nach Möglichkeit auch einmal ein Konzert. In den wärmeren Monaten spiele ich ab und zu eine Runde Golf, wobei es meistens nur für 9 Löcher reicht. Eigentlich lese ich gerne, doch stapeln sich derzeit die noch ungelesenen Bücher. Am liebsten sind mir aber die Momente zu zweit mit meiner Frau Marina. Es braucht dazu einiges an Planung und ich bin ihr für ihr Verständnis und ihre Flexibilität extrem dankbar.»
Glaube ist für mich...
«...Halt, Freude, Sicherheit und Hoffnung auf ein ewiges Leben dank dem Opfer Jesu Christi.»
Warum glaubst Du eigentlich an Gott?
«Schon als Kind war ich der festen Überzeugung, dass es Gott gibt; das stellte ich nie in Frage. Gottes Grösse und seine Liebe für uns Menschen sind doch unbeschreiblich.»
Lieber Bischof Reto, wie und wann erlebst Du den Lieben Gott?
«Durchaus auch ganz im Stillen und im Alltag. Wenn ich nur schon die von Gott ermöglichte natürliche und geistliche Schöpfung betrachte, stockt mir manchmal der Atem. Er ist der, der über allem steht. In der Pandemiezeit bin ich auf ein Bibelwort aus Psalm 75, 4 gestossen, das mich nicht mehr loslässt «Die Erde mag wanken und alle, die darauf wohnen, aber ich halte ihre Säulen fest». Das bringt die Allmacht Gottes doch ziemlich auf den Punkt. Auch über den Schutz der Engel war ich auf meinen vielen Reisen schon oft sehr dankbar.»
Was bereitet Dir in der Neuapostolischen Kirche am meisten Sorgen?
«Wir leben in einer Zeit, wo oft mehr gefordert als geboten wird. Das macht sich da und dort auch in einer gewissen Anspruchshaltung in unseren Gemeinden sichtbar. Wir sollten in gesundem Masse bescheiden bleiben. Eine starke Gemeinde ist für mich nicht zu messen an der Grösse des Chores, der Anzahl Events oder den äusseren Rahmenbedingungen eines perfekten Kirchengebäudes. Wesentlich ist der Geisteswind, der weht, wie man miteinander umgeht, ob die Erwartung der Wiederkunft Christus im Mittelpunkt steht und wie es um die gegenseitige Versöhnlichkeit steht. Da erlebt man zeitweise schon eine gewisse Härte.
Was mich auch beschäftigt, ist der Trend zur Separierung. Ich lege Wert auf Inklusion, d.h. die Einbindung aller von Jung bis Alt in den einzelnen Gemeinden. Ich bin gegenüber Fusionen von Gemeinden zurückhaltend, ist damit doch immer auch Verlust verbunden. Ein da und dort angepasstes Angebot in einer Gemeinde sowie die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit bei den Diensten können jedoch sinnvoll sein. Ich habe grossen Respekt vor dem, was unsere Vorgänger über viele Jahrzehnte aufgebaut haben; damit dürfen wir nicht leichtfertig umgehen. Und in meiner Arbeit in den betreuten Ländern sehe ich, wie viel es braucht, bis man nur schon eine kleine Station oder eine Gemeinde aufgebaut hat. Dies erfordert ein Mitwirken aller, und dort liegt auch meine grösste Sorge. Wie bereit ist man noch, seine Gaben in den Dienst des Herrn zu stellen?»
Was bereitet Dir in der Neuapostolischen Kirche am meisten Freude?
«Wir sind auf einem grossartigen Weg zu einem einmaligen Ziel. Auch wenn dieser Weg in der Heiligen Schrift als steil, schmal und dornenvoll beschrieben wird, lass ich mir den nicht schlechtreden. Der Weg ist wunderbar, es hat Platz für alle, er ist zielführend, hat grossartige Ruheplätze und bringt uns eines: die Wiederkunft Christi und die Zukunft beim Herrn. Wenn man den Blick auf das Vorhandene lenkt, dann sieht man wirklich viel Tolles in den Gemeinden. Für mich sehr wichtig bleibt der Gottesdienst. Unsere weltweit erkennbare, einfache Liturgie ist eine grosse Stärke und ermöglicht ein Heimatgefühl. Mir ist der Inhalt wichtiger als die Verpackung. Wenn wir nebst der Predigt noch gemeinsam singen können, ein Chor oder Orchester ihre Lieder vortragen oder auch die Orgel erklingt, ist das doch schön. Es muss nie perfekt sein, aber von Herzen kommen. Besonders freue ich mich über unsere Zukunft, auf die wir uns vorbereiten. Ich kann mir keine Predigt vorstellen, in der nicht mindestens einmal auf unser Glaubensziel hingewiesen wird.»
Angenommen, Du müsstest einem Nicht-Gläubigen von Deinem Glauben erzählen. Was würdest Du sagen?
«Gott hatte alle Menschen vor Augen als er seinen Sohn auf Erden sandte. Jesus Christus - gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit - bleibt Mittelpunkt unseres Glaubens. Er hat sein Opfer gebracht und damit den durch die Sünde verschlossenen Zugang zu Gott für alle Menschen wieder geöffnet. Die Lehre Jesu mit der frohen Botschaft bleibt zentral und die grosse Verheissung seiner Wiederkunft steht noch aus. Sein Versprechen wird sich erfüllen. Christus hat alles weise geordnet und das von ihm gesetzte Apostelamt wirkt bis heute in grosser Kraft.»
Worüber hast Du Deine Meinung in den letzten Jahren geändert?
«Es ist dies zwar keine Meinungsänderung, doch habe ich dank der Zusammenarbeit mit anderen christlichen Gemeinschaften noch mehr Hochachtung vor unseren Mitchristen erlangt. Ich bin stolz darauf, dass sich unsere Kirche so sehr geöffnet hat, dass auch andere christliche Denominationen uns besser verstehen und uns Anerkennung entgegenbringen. Dabei mussten wir keinen unserer Glaubensgrundsätze über Bord werfen, sondern uns nur damit selber auseinandersetzen und sie sorgfältig beschreiben. Der Katechismus ist dazu ein wirklich grosses Werk. Das habe ich früher unterschätzt.»
Worauf freust Du Dich in Deinem neuen Arbeitsbereich und welche speziellen Herausforderungen erkennst Du?
«Ich freue mich auf die neuen Begegnungen mit vielen mir noch unbekannten Geschwistern von Jung bis Alt. Auch auf die Besonderheiten jeder Gemeinde freue ich mich. Jede Gemeinde hat ihre Geschichte und ihr eigenes Gepräge. Die Herausforderung wird sein, wieder viele neue Namen kennen zu lernen und sie den richtigen Gesichtern zuzuordnen. Das gehört leider nicht zu meinen Stärken. Nach vier Jahren als Bischof in der Ostschweiz beginne ich wieder ziemlich von vorne und hoffe auf Verständnis bei den Geschwistern.»
Wenn ich als Zürcher an Basel denke, dann ….
«Um das Klischee zu bedienen: Es wird den Baslern vielleicht helfen, dass ich kein Stadtzürcher bin :). Ich habe keine Berührungsängste und freue mich, die Besonderheiten, Kultur und Geschichte der Stadt Basel kennenzulernen. Und eines ist klar: der Bezirk Basel besteht ja nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus Gemeinden in Baselland und im Kanton Aargau. Ich werde mich wohlfühlen und ich hoffe, die Geschwister auch mit mir.»
Lieber Bischof, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und ein herzliches Willkommen im Bezirk Basel!
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
R. Keller
17. September 2023
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