Westdeutschland/Essen. Premiere für die Neuapostolische Kirche: Erstmals nach Ausbruch der Corona-Pandemie fand wieder ein großer überregionaler Gottesdienst in Präsenz statt. Am 3. April kamen 4.600 junge Christen zum Gottesdienst in die Grugahalle. Das Motto: „Mit dir!“. Galerie
Der diesjährige Jugendtag fand an zwei Tagen als Jugendwochenende statt: Am Samstag waren die Jugendlichen mit ihren Freunden ins Brühler Phantasialand eingeladen (Bericht folgt). Am Sonntag feierte Bezirksapostel Rainer Storck mit ihnen einen Gottesdienst – das erste große überregionale Jugendtreffen nach drei Jahren.
„Ihr gehört dazu“
Einleitend wandte sich der Bezirksapostel an die Jugendlichen, die wegen Krankheiten nicht am Jugendwochenende teilnehmen konnten. Es habe noch viele kurzfristige Absagen gegeben – insbesondere wegen Infektionen mit dem Coronavirus. „Seid nicht traurig, ihr gehört mit dazu, wir wollen uns miteinander freuen“, sagte er in die Kamera, denn der Gottesdienst wurde live via IPTV und YouTube übertragen.
Weinstock und Rebe
Bezugnehmend auf das Motto des Jugendwochenendes „Mit dir!“ hatte der Bezirksapostel ein Bibelwort ausgewählt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5)
In der weiteren Predigt konzentrierte er sich auf den Aspekt der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Dazu nutzte er das Bild des Weinstocks: Ohne diesen werde die Rebe nicht mit Nährstoffen versorgt – und ohne die Rebe habe der Weinstock keine Funktion.
Gott als Schöpfer
Bei allem „mit dir“ gelte es, den allmächtigen Gott nicht zu vergessen und ihn auch entsprechend anzubeten. „Gott ist der Schöpfer, wir die Geschöpfe“ – das sei die Grundlage. Diese werde oft verlassen, wenn es einem gut gehe und es gut laufe. „Geht es uns schlecht, erinnern wir uns an ihn und machen ihn zum ‚Not-Gott‘“, so der Bezirksapostel. Damit würde Gott auf die menschliche Ebene gezogen.
Es sei wichtig, die Verbindung zu Gott zu halten. „Bleibt in mir“, sei der Aufruf Gottes. Es gelte also, die Verbindung zum „mit dir“ zu halten.
Verbindung zum Weinstock bewahren
Zweifel, Ärger und Enttäuschungen könnten die Rebe vom Weinstock trennen, ebenso unerfüllte Erwartungen, nannte der Bezirksapostel einige Beispiele. Auch in der Kirche und im Umgang mit dem Nächsten komme so etwas vor.
„Auch wenn es nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, dann lasst uns trotzdem diese Verbindung zum Weinstock bewahren“, so die Bitte von Bezirksapostel Storck.
„Mit dir schaffen wir das“
Das Ergebnis sei, dass die Rebe Frucht bringe. Frucht stehe für Nahrung und Kraft, sie sei süß, angenehm und trage Leben in sich. Aus dem Kern werde neue Frucht und neues Leben, erläuterte Bezirksapostel Storck. „Fortpflanzung, Leben und Entwicklung bringt ihr, wenn ihr am Weinstock bleibt und damit Jesus in euch.“
Letzter Punkt des Bezirksapostels: Niemand brauche etwas allein tun. „Als Antwort auf das Bibelwort sagen wir: Jawoll, Gott, das tun wir. Mit dir. Wir schaffen das. Wir kriegen das hin.“
Weitere Predigtbeiträge
Apostel Franz-Wilhelm Otten (Bereich West), für die Jugendseelsorge in Westdeutschland zuständig, betonte die Verbindung zu Jesus Christus, die durch das Gespräch im Gebet wachsen könne. „Lasst uns als erstes mit Jesus sprechen, bevor wir Freunde um Rat fragen und bevor wir etwas tun.“ Da fließe so viel zu ihm hin und von ihm wieder zurück ins eigene Herz.
Apostel Fimba Djattaga (Niger) rief dazu auf, das zu akzeptieren, was von Jesus komme. „Er hat die Grundlage unseres Glaubens geschaffen. Wenn wir diesen Glauben akzeptieren, dann bringen wir Frucht.“ Manchmal falle das leicht, da freue man sich im Glauben. Aber manchmal sei es überhaupt nicht leicht, seines Glaubens zu leben. „Wir können in ihm bleiben, es hängt von der Einstellung ab“, betonte der afrikanische Apostel. Seine Aufforderung: „Egal in welcher Situation ihr seid, bleibt in der Gemeinschaft mit Christus und bringt Frucht.“
Feier des Heiligen Abendmahls
Apostel Stefan Pöschel (Bereich Nord) ermunterte in der Vorbereitung auf die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl zum Verständnis für den Nächsten, um den Frieden zu erhalten. „Lasst uns Peacemaker sein, die sich bewusst sind: ich bin auch Sünder. Ich will mich Gott nahen. Noch näher. Und das wünsche ich meinem Nächsten auch.“
Auch das Abendmahl für Verstorbene wurde im Gottesdienst gefeiert. Bezirksapostel Storck erinnerte vorbereitend an das Schicksal der Sklaven, von denen viele auf dem Weg von Afrika nach Amerika umkamen. Die Hostien legte er stellvertretend in die Hände von Apostel Fimba und den jüngsten am Jugendwochenende teilnehmenden Priester Maik Augustin (Bezirk Kassel-Korbach).
Vielfältige musikalische Beiträge
Der Gottesdienst wurde durch vielfältige Musikbeiträge musikalisch mitgestaltet. So spielte die Band „Holy Tunes“ aus Bielefeld sowie ein Streichquartett des Jugend-Sinfonieorchesters. Zudem gab es neben den Gemeindeliedern mit Orgel weitere Musikstücke, die gemeinsam gesungen wurden.
Ein Vorprogramm hatte ab halb elf auf den Gottesdienst eingestimmt, der kurz nach elf Uhr begann. So gab es einen zehnminütigen Film mit den Höhepunkten vom Samstag im Phantasialand, der in der Nacht zusammengeschnitten wurde. Die Moderatorinnen Jasmin Pagirnus und Sandy Rausch baten die Jugendlichen in einer interaktiven Fragerunde um Feedback. Diese zeigten durch das Leuchten ihrer Handytaschenlampen beispielsweise, dass sie die Gemeinschaft mit den anderen Jugendlichen in den Jahren der Pandemie vermisst hätten.
Kurz vor Gottesdienstbeginn lasen drei Jugendliche Dank, Fürbitten und Bitten vor, die Jugendliche am Vortag auf die „MIT-Teilungswand“ im Phantasialand geschrieben hatten. Zudem trug eine Jugendliche einen selbstgeschriebenen Poetry Slam vor. Sie hatte am Vortag einen Wettstreit hierzu gewonnen. Einen weiteren Poetry Slam trug sie anstelle des Bußlieds im Gottesdienst vor.
Frieden erhalten, stiften und fördern
Zu Beginn des Gottesdienstes ging Bezirksapostel Storck auch auf Konflikte in der Welt ein und ermunterte die Jugendlichen, in ihrem Umfeld Frieden zu stiften und zu halten.
3. April 2022
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