Etwa ab 1910 wurde Stammapostel Hermann Niehaus von den Aposteln bedrängt, doch wie Vater Krebs rechtzeitig Vorsorge zu treffen und einen Nachfolger festzulegen. Hermann Niehaus ließ sich davon schließlich überzeugen und nannte als Kriterien ein bekanntes Bild aus der Stiftshütte: güldener Leuchter und grünender Stab. Wie er diese Kriterien in seinem Helfer Johann Gottfried Bischoff fand, versucht dieser Vortrag aufzuzeigen.
Die Symbolik der Stiftshütte war aus der katholisch-apostolischen Tradition heraus auch in der frühen „Allgemeinen christlichen apostolischen Mission“ ein gern und häufig verwendetes Gleichnis.
Dabei galt zunächst der Apostel Heinrich Bornemann als neben dem Stammapostel güldenste Säule. Er war etwas wie dessen rechte Hand und besonderer Vertrauter. Es war dem Stammapostel schwer ums Herz, als ab 1913 in Gesichten und Weissagungen immer deutlicher wurde: Bornemann geht heim. Schon vom Tode gezeichnet wirkte er immer noch freudig in der Verbindung zum Stammapostel. Als er am 7. Mai 1914 -kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs verstorben, eilte er Stammapostel sofort an sein Sterbelager und rief beim Anblick des Leblosen aus: „Heinrich, Heinrich, warum hast du mich verlassen?“
Im Trauerbericht in der Neuapostolischen Rundschau wird der Verstorbene noch einmal als nächst güldene Säule neben dem Stammapostel gewürdigt.
6 Jahre später, als dann der Helfer des Stammapostels Niehaus ordiniert wird, sieht der Prophet Schärtlein den verstorbenen Apostel Bormann an den Altar treten, über Arm und Schulter hat er den Mantel des Stammapostels gelegt. Er reicht diesem einen Engel, der dafür sorgt, dass dieser dem neuen Helfer Bischoff angelegt wird.
Wenn es um einen Helfer ging, gebrauchte Stammapostel Niehaus in der nachfolgenden Zeit immer das Bild des grünenden Stabes. Die weitere Entwicklung schildert der Stammapostel wie folgt:
Nun kommen wir zum 10. Oktober. Seit Jahren waren etliche der Apostel, die wünschten, ich solle meinen Nachfolger bekanntgeben, wie Vater Krebs getan hätte. Wenn ich würde weggenommen werden, wie Vater Krebs und hätte nicht für einen Nachfolger gesorgt, was dann? Ich gehe langsam und achte auf die Fingerzeige von meinem Herrn. An Fingerzeigen hat es der Herr nicht fehlen lassen, durch Gesichte Weissagungen und Träume. Seit 8 Jahren habe ich Hinweise auf Apostel Bischoff. Ich legte alles nieder, achtete aber darauf, welcher Stab vor anderen Stäben anfing zu grünen, blühen und Früchte zu tragen..
Zu den Geisteszeugnissen wollte ich ein Doppelzeugnis vom Herrn haben. Darum schrieb ich an alle Apostel mir zu sagen, welcher unter den Aposteln auf ihrem Geiste liegt als meinem Helfer. Alle Apostel, mit Ausnahme von Brückner und Ecke, Ecke war krank, zeigten mir den Apostel Bischoff, dass der auf ihrem Geist liege. Nun hatte ich ein Doppelzeugnis von Gott und den vielen Tausenden.
Durch mancherlei Zeugnisse des Geistes war mir schon angezeigt, was mein Handeln wird für Folgen haben, welcher Kampf sich zeigen würde. Wollte ich Fleisch für meinen Arm halten, hätte ich Apostel Brückner erwählt, gegen den Willen Gottes, und der Apostel. Wählte ich Brückner zu meinem Helfer, wäre ich der herrlichste Mensch der Welt, mir wäre Weihrauch gestreut worden vor den Weisheitsmenschen.
Dass ich aber nicht Fleisch für meinen Arm gehalten habe, sondern den Willen Gottes und der Apostel ausgeführt habe, nun muss ich Schuld haben. Alles ist verkehrt, aber recht verstanden vor den Augen der Klugen und Weisen.
Die Gotteswerke am 10. Oktober fanden in allen Apostelbezirken Verbreitung, für viele zur Freude, aber nicht in Sachsen. Es sickerte von hier aus durch nach dort, und somit kamen Anfragen von dort, was in Bielefeld geschehen war. Also war es dort kein Gotteswerk, wie auch der Ap. Brückner schrieb, dass die Handlung rein menschlich sei.
Die Satzung ist aber von Apostel Brückner formuliert und von den laufenden Aposteln unterschrieben, somit habe ich ein dreifaches Zeugnis für mein Handeln.
Über den Gottesdienst vom 10. Oktober 1920 liegt uns ein nüchterner Ereignisbericht vor, von deme einige Auszüge folgen lassen:
Der liebe Stammapostel rief vor den Ap. Bischoff, Helfer Meuser, Bischof Brückner, Bischof Gutbrod, Ältester Lachs.
Ansprache an Apostel Bischoff
Wir sind soweit gekommen, dass ich nicht mehr allein fertig werde. Durch Zeugnisse und Gesichte ist mir immer der Ap Bischoff gezeigt worden. Vielfach ist auch Ap Oosbree dabei gesehen worden. Dazu habe ich gesagt, das ist auch recht, denn der Ap. Oosbree ist nach dem Ausland eine große Hilfe, ohne ihn wäre es mir die ganzen Jahre garnicht möglich gewesen mit dem Auslande in Verbindung zu sein. Derenthalben habe ich Gott gedankt, dass der Ap. Oosbree mit dem Ap. Bischoff gesehen wurde.
Neben diesem Bericht liegt uns auch ein Visionsbericht des Propheten Schärtlein vor. Die Propheten beschrieben, nicht das, was sich in der sichtbaren Welt abspielte, sondern die Auswirkungen in der Geisterwelt.
Auch aus diesem Bericht lassen wir einige Passagen folgen, wenn sie uns vielleicht auch seltsam anmuten mögen:
Das Eintreffen der himmlischen Heerscharen…
Da kam ein neuer Zug an und zog mit sanften Schellengeläute, in lichtgrünen Gewändern, mit leuchtenden Sternen besetzt und weissem Tüllüberwurf vorüber. Daran schlossen sich andere, von höheren Gestirnen kommende, in himmelblauen Gewändern mit köstlichem Schmuck behangene, die gleich funkelnden Sternen waren, an. O welch ein Bild entzückender himmlischer Wonne. Dazu kam das Glockengeläute von ferne, der Gesang, der Zymbel- und Harfenklang. So setzte sich dieser himmlische Zug in Bewegung in den Gottesdienst…
Kaum war ich im Gottesdienstsaal, da sah ich sie alle schon nahen, aber die hatten nun den Sohn der Herrlichkeit in ihrer Mitte, welche alsbald den lb. Stammapostel, die Apostel, Bischöfe und Älteste umgaben. Diese ohne Zahl hat silberne Posaunen und Widderhörner… O welch ein heiliger Gesang der Sänger, wo alle diese mitwirkten….
Der Altar stand in hellem Feuereschmuck des Lichtes und die Cherubim und Seraphim legten von der Kohlenfeuersglut, die Jesu in der Stammapostelhülle aufgeblasen hatte, auf meine Lippen…
Ich ward alsbald gewahr während der Predigt, wie der verklärte Gottessohn mit treuherzig blickenden Augen ein Dulderlamm vorzeigend, im Kreise der um den Altar sitzenden Apostel unter uns war. Dieses Dulderlamm wurden dem lb. Helfer und Apostel Bischoff besonders vorgehalten. Beim Anblick dieses treu ergebenen Opferlamms beugte sich die Apostel und Bischöfe vor Ehrfurcht. Das Lamm aber wurde verwandelt in den lieben Stammapostel, der von Jesus als Dulderlamm dargestellt wurde, zu tragen die Lasten vieler.
Der erwählte Nachfolger
Da nahm Jesus denselben bei der Hand und führte ihn zum Apostel Bischoff und legte des Vaters Hände auf dessen Haupt und Schultern und sprach:
Dieser ist es, den ich in deines Herzens Gedanken erweckt habe und keinen anderen. Auch die grösste Zahl der Apostel, deiner Mitbrüder, tragen diesen in dem Gedankensinn. ER ist es, er soll deine Stütze und dein Erbe sein. Und wer ihm in deinem Tun widersteht und sich ärgert, wahrlich der hat schon seinen Lohn dahin!“
Der verklärte Stammapostel mit der ihn umgebenden Jesuhülle nahm sein Übergewand und legte es dem lb. Stammapostelhelfer J.G. Bischoff an, zu welchem Amte er nun ausgesondert wurde. Da leuchteten der lb. Apostel Augen und erhoben wie zum Schwur die meisten ihre Hände.
15. September 2021
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