Nach Beendigung der Abendmahlsfeier gab der Stammapostel noch folgendes bekannt:
„Durch Beschluß des Apostelkollegiums vom 4. April 1938 wurde die Dienstaltersgrenze für Amtsträger der Neuapostolischen Kirche auf 65 Jahre festgesetzt. Eine Ausnahme besteht für den Stammapostel, der auf Lebenszeit eingesetzt ist.
Auf Antrag mehrerer Apostel wurde in der Apostelversammlung vom 27. März 1951 die Dienstaltersgrenze für die Apostel auf 70 Jahre festgesetzt. Apostel Ernst Güttinger und Apostel Rudolf Schneider hatten aber auch dieses Alter schon überschritten, denn sie werden in diesem Jahr 74 Jahre alt.' Auf Grund des Beschlusses, den das Apostelkollegium gefaßt hat, treten sie daher mit dem heutigen Tag in den Ruhestand. Aus dem Leben der beiden Apostel im Werk Gottes möchte ich folgendes mitteilen:
Apostel Ernst Güttinger wurde am 3. Mai 1896 durch den damaligen Stammapostel Krebs versiegelt. Er empfing im Laufe der Zeit folgende Aemter: Im September 1896 das Unterdiakonenamt, im Sommer 1901 das Diakonenamt, im Sommer 1902 das Priesteramt, im Jahre 1911 das Hirtenamt, am 7. Januar 1917 das Gemeindeältestenamt, am 9. November 1919 das Bezirksältestenamt, am 7. August 1921 das Bischofsamt, am 6. August 1922 das Apostelhelferamt, am 6. September 1923 das Apostelamt und am 14. Februar 1933 das Bezirksapostelamt.
Als Bezirksapostel hatte er 210 Gemeinden übernommen. Am 31. Dezember 1950 umfaßte der Bezirk 383 Gemeinden. In der Zeit seiner Tätigkeit als Apostel und Bezirksapostel hat er 26 029 Seelen versiegelt. An Aemtern hat er eingesetzt: Im Auftrag des Stammapostels und der Apostelversammlung 3 Apostel, 1941 Apostel Otto Güttinger, 1946 Apostel Paasmann (bereits entschlafen), 1948 Apostel Kamphuis; ferner 1 Bischof, 34 Aelteste, 67 Hirten, 77 Evangelisten . 542 Priester, 854 Diakone, 1413 Unterdiakone. Insgesamt hat er 2991 Aemter eingesetzt. Seit 1923 hat er 6535 Gottesdienste gehalten oder an Gottesdiensten des Stammapostels teilgenommen und dazu jährlich etwa 100 Kinderversiegelungen durchgeführt. Das waren jährlich rund 233 Gottesdienste ohne die Kinderversiegelungen.
Apostel Rudolf Schneider wurde am 9. Mai 1907 durch den Apostel Bock versiegelt. Er empfing noch im gleichen Jahr das Unterdiakonen- und Diakonenamt, am 19. Juli 1908 das Priesteramt, im JuliJ920 das Hirtenamt, am 20. November 1921 das Bezirksältestenamt, am 20. August 1933 das Bischofsamt und am 13. Oktober 1935 das Apostelamt. Seit dem Jahre 1935 hat er 7896 Seelen versiegelt, und an Aemtern hat er eingesetzt: 5 Hirten, 5 Evangelisten, 34 Priester, 227 Diakone 405 Unterdiakone, also insgesamt 676 Aemter. Im Jahre 1907 war er als erster in der Gegend von Hüntwangen zum Werk Gottes gekommen. Heute zählt der Bezirk Hüntwangen über 10000 Seelen.
Wie schon erwähnt, treten nun heute die beiden Apostel in den Ruhestand. Unsere besten Wünsche begleiten sie auf ihrem ferneren Lebensweg. Abschhießend sprach der Stammapostel zu den beiden Aposteln gewandt: ,,Ich wünsche euch als sprechender Mund der Anwesenden ferneres Wohlergehen. Gottes Schutz und Segen sei mit euch, und der Herr bewahre eure Seele zur Ersten Auferstehung."
Eine junge Schwester überreichte den beiden scheidenden Aposteln Blumen und trug folgendes Gedicht vor:
Die Liebe hat zu euch gefunden
und bringt euch tausend Grüße dar,
wo euch von Amtes Last entbunden
der Stammapostel am Altar.
Aus unsren Herzen soll es fließen
und rauschen wie ein Liebesbach
und neu den Glaubensbund beschließen
an dem für euch so großen Tag.
Wo ihr gekämpfet und gestritten
den guten Kampf des Glaubens recht,
wo ihr um Seelen habt gelitten
als wahrer treuer Gottesknecht,
das Werk in der Vollendung sehn.
Das Wort, das Gottes Boten streuten,
kann nie und nimmer untergehn.
So bringen wir euch diese Blumen
aus tief empfund'ner Dankbarkeit,
wo unser Mund will fast verstummen,
da sind zum Zeugen sie bereit:
Sie grüßen euch von allen Gliedern,
die im Bezirke ihr betreut,
und wollen Bestes euch erwidern,
was je nur euer Herz erfreut.
Sie grüßen euch von euren Brüdern,
die in das Amt ihr eingesetzt,
die keine Hölle konnt' erschüttern,
an alle sie erinnern jetzt.
Von euren Kindern, euren Kranken
euch jede Blume sagen muß;
und jenseits von des Lebens Schranken
schallt her zu:euch der Sel' gen Gruß.
So nehmet hin den Dank der Seelen
aus aller Welt, aus jedem Land.
An diesem Tag möcht keiner fehlen,
der euch nicht dankbar reicht die Hand.
Ihr seid und bleibt in unsrer Mitte!
So ziehn wir hin zum Himmelreich,
und unser Gott erfüll' die Bitte,
daß er vollende uns mit euch!
Danach sprach der Stammapostel: Wenn an irgend einer Sache Lücken entstehen, dann bemüht man sich, diese wieder zu schließen. Nachdem die beiden lieben Apostel nun in den Ruhestand getreten sind, ergab sich die Notwendigkeit, dem Bezirk wieder eine Hilfe zu geben. Wir verhalten uns nach dem Wort des. Henn: ,,,Handelt, bis daß ich wiederkomme" (Lukas 19, 13). Das tut unserer Hoffnung und unserem Glauben keinen Abbruch, denn wir haben zu beachten, daß Jesus einerseits sagte, daß wir wachend sein sollen, weil wir nicht wissen, zu welcher Stunde unser Herr kommt, und andererseits, daß wir handeln sollen bis er wiederkommt. Nun hat sich nicht allein für die Schweiz, sondern auch in anderen Apostelbezirken die Notwendigkeit herausgestellt, weitere Hilfe zu geben. Wir handeln in dieser Hinsicht den Bedürfnissen entsprechend. Es werden keine Aemter aus Gunst eingesetzt oder um dadurch den Brüdern eine Anerkennung für ihre Arbeit zuteil werden zu lassen, sondern allein das Bedürfnis ist für uns maßgebend. Nun kann man als einzelner nicht alle kennen. Deshalb haben wir es bis jetzt so gehalten: Wenn der betreffende Bezirksapostel seinen Wunsch zum Ausdruck. gebracht und einen Mann· aus seinen Reihen vorgeschlagen hat, so habe ich diesen dann den Aposteln bekanntgegeben. So geschah es auch diesesmal. Der Apostel Weinmann, Hamburg hat nahezu 400 Gemeinden zu bedienen; das ist für e in e n Mann zuviel. So ist es auch bei Apostel Schmidt, bei Apostel Hahn usw. Es kommt immer wieder darauf an, daß der Notwendigkeit entsprechend gehandelt wird. Nun sind die Apostel, so weit es möglich war, von den vorzunehmenden Handlungen in Kenntnis gesetzt, und es ist kein Widerspruch erfolgt gegen die betreffenden Brüder, die ich nun aufrufe, damit sie das Amt empfangen, um damit Erlöserdienste tun zu können.
Es mögen die Brüder vortreten:
Bischof Eschmann aus Zürich,
Bezirksältester Tan Bian Sing aus Indonesien,
Aeltester Dauber aus Metz,
Bischof Schiwy aus Herne,
Bezirksältester Wintermantel aus Pforzheim,
Bezirksältester Schumacher aus Bremen,
Bzirksältester Friedrich Bischoff aus Frankfurt.
Die Brüder Bischof Eschmann, Bezirksältester Tan Bian Sing und Aeltester Dauber empfangen das Bezirksapostelamt, um die Bezirke, die ihnen anvertraut werden, im Sinn und Geist Christi zu. bedienen. Aus menschlichem· Können, aus menschlicher Kraft, könnten wir keine Erlöserdienste tun, und wenn unser Geist noch so gut geschult wäre. Das ist nur in der Kraft des Geistes Gottes möglich, denn Jesus hat ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es nur dem Geist der Wahrheit möglich ist, Erlöserdienste tun zu können. Darum haben auch die Apostel an Pfingsten den Heiligen Geist empfangen, um ihrer Sendung entsprechend arbeiten zu können. Die anderen Brüder sollen das Apostelamt erhalten, um damit ihrem Apostel behilflich zu sein, die Last tragen zu helfen und Erlöserdienste zu tun.
Nun gehört aber zu allem auch die Willigkeit. Der liebe Gott sagt nicht „Du mußt!" oder „Du sollst!", sondern „Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!" (Offenbarung 22, 17). Darum lege ich euch nun die Frage vor, ob ihr willens seid, das Apostelamt, wie bezeichnet, zu empfangen und es in gottgewollter Weise in der Verbindung mit mir zu verwalten, um den Seelen ,ine Hilfe zu sein, Gott zur Ehre und den anvertrauten Seelen zum Segen? Ist das euer fester Entschluß, dann bestätigt mir das durch ein Ja.
,,Ja!"
Gebet: Lieber und guter Vater! Nachdem nun die Brüder, die zu diesem Dienst erwählt sind, ihr Ja-Wort gegeben haben, wollest Du diesen Vorsatz mit Erfolg krönen. Gib ihnen durch Deinen Geist die Kraft und Ausdauer, damit sie treu bleiben können bis ans Ende. Du wollest nun auch ihre Willigkeit segnen und Dein Wohlgefallen auf ihnen ruhen lassen, damit es ihnen gelingt, ihren Vorsatz in die Tat umsetzen zu können. Das gib ihnen aus Gnade um Jesu willen. Amen.
Einsetzung der Bezirksapostel:
Nehmet hin. das Bezirksapostelamt in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Empfanget dazu den Amtsgeist und die Amtsmacht, um in dem empfangenen Amt Erlöserdienste tun zu können, Sünden zu erlassen und den Heiligen Geist den gläubig gewordenen Seelen zu spenden. Der Geist der Furcht Gottes ruhe auf euch und mache euch fähig und erfülle euch mit der Weisheit von oben, zur rechten Zeit reden aber auch zur rechten Zeit schweigen zu können. Der Geist der Liebe Christi erfülle eure Herzen, um mit den Müden reden zu können. Richtet das Niedergebeugte auf, stärkt das Schwache und verbindet das Verwundete. Der Heilige Geist bewahre und erhalte ,euch in der Verbindung mit eurem Sender. Darauf ruhe der Frieden von Christo Jesu, um als Friedensträger den Seelen den Frieden übermitteln zu können. Dazu nehmet hin den Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Einsetzung der Apostel:
Nehmet hin das Apostelamt in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Amtsgeist sei euch gegeben, um in seiner Kraft Erlöserdienste tun zu können. Dazu erfülle euch der Geist der Furcht Gottes, um in allen Lebenslagen weislich handeln zu können. Der Geist der Liebe Christi befähige euch die Müdegewordenen aufzurichten und die Schwachen zu stärken, damit sie nicht liegen bleiben, sondern das ewige Heil erlangen. Tröstet die Betrübten und Traurigen und bewahret das. Starke. Nun lege ich auf euch den Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, um als Segensträger denen ein Segen zu sein, die der Vater herzuführt, damit auch ihnen geholfen werde. So erfülle euch der Geist der Liebe Christ um bleiben zu können in der Gemeinschaft der Apostel und treu zu sein bis an euer Ende. Darauf ruhe der Frieden von Christo Jesu, eurem Erlöser. Amen.
Ich heiße eμch nun herzlich willkommen im Kreise der Apostel.
*
Dann möchte ich noch kurz mitteilen: Ich habe seinerzeit, als ich den Stammapostelhelfer Schlaphoff einsetzte, ihm die südliche Erdhälfte als Arbeitsgebiet angewiesen. Nun hat sich aber in der _Zwischenzeit ergeben, daß diese Grenze nicht den Verhältnissen entsprach; sie war zu eng gezogen. Er mußte über diese Grenze hinaus in Nordamerika, in Holland und England dienen. Mit dem heutigen Tage ist nun diese Grenze beseitigt, und er ist als mein Helfer dort tätig, wohin ich ihn in besonderem Auftrag sende.
Weiter hat sich die Notwendigkeit ergeben, daß noch Bischöfe eingesetzt werden müssen. Es wollen folgende Brüder vortreten:
Bezirksältester Baur aus Zürich,
Bezirksältester Streckeisen aus St. Gallen,
Bezirksältester Weine aus Frankfurt,
Bezirksältester Seibert aus Gießen,
Bezirksältester Peter aus Kassel.
Nun habt ihr Brüder gehört, zu welchem Amt ihr ausersehen seid. Ein Bischof ist Aufseher in dem ihm zugewiesenen Bereich. Er ist die. Erste Stütze des Apostels und soll nach seinen Anweisungen handeln, damit ein segensreiches Zusammenwirken ermöglicht wird. Auch hierzu ist die Willigkeit erforderlich. Der Sohn Gottes will keine gezwungenen Arbeiter haben. Alle sollen freiwillig dienen nach dem Wort des Psalmisten: ,,Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern". Nun lege ich euch die Frage vor: Wollt ihr das Amt in der bezeichneten Weise in Empfang nehmen? Wenn das euer Wille ist, so bestätigt es mit einem Ja.
,,Ja!"
Einsetzung der Bischöfe:
Nehmet hin das Bischofsamt in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dazu sei euch der Amtsgeist gegeben, um in diesem Geist euren Dienst als Bischof und Aufseher tun zu können. Seid Eurem Apostel eine Hilfe, damit auch ihm die Last erleichtert werde und er mit Freuden auf euren Dienst sehen kann. Tragt die Schwachen in Geduld, die Mühseligen und Beladenen erquickt durch den Geist und Dienst Christi, den Verwundeten bringt die heilsame Salbe, und seid erfüllt mit dem Geist der Furcht Gottes, um in der Furcht des Herrn mit Freuden dienen zu können. Dazu sei euch gegeben der Geist in der Fülle der Liehe Christi, um euren Dienst in seinem Geist tun zu können. Nehmt dazu hin den Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Friede von Christo Jesu erfülle. eure Seelen, um als Friedensträger stehen zu können zur Ehre Gottes und zum Heil seines Volkes. Amen
8. August 2021
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