Westdeutschland/Dortmund. Eine Woche nach Pfingsten erlebten die neuapostolischen Christen in Westdeutschland erneut einen Gottesdienst mit Stammapostel Schneider. Dieser führte die Gedanken der Pfingstpredigt weiter und hob die Bedeutung der Gemeinde hervor, in der sich die Gläubigen unter dem Wirken des Heiligen Geistes gemeinsam auf das Glaubensziel vorbereiten.
Einleitend erinnerte Stammapostel Jean-Luc Schneider an die Pfingstpredigt, in dem die Schöpferkraft des Heiligen Geistes im Mittelpunkt stand, und leitete dann über auf das Bibelwort aus 1. Johannes 4,16, das Grundlage für seine weiteren Ausführungen war: „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
In Leben Gottes hineinwachsen
„Der liebende Gott will uns Menschen in die vollkommene Gemeinschaft des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes hineinführen“, so der Stammapostel. Und da werde es interessant: Es gehe nicht nur darum, dann im Himmel bei Gott zu wohnen, sondern das Leben Gottes zu haben, deren Grundlage Gott schon durch die Spendung der Gabe Heiligen Geistes gelegt hat.
Nun gelte es, sich vom Heiligen Geist führen und leiten zu lassen, damit dieses Leben Gottes in den Menschen reift, erläuterte Stammapostel Schneider weiter. Wer dem Geist Raum gebe, der entwickle einen inneren Drang nach der Gemeinschaft mit Gott: „Wir müssen Gott hören, wir müssen mit ihm sprechen, wir müssen seine Nähe erfahren, wir müssen uns zu ihm entwickeln, ja brauchen ihn einfach! Es geht nicht mehr ohne ihn, wir suchen die ganz enge Gemeinschaft.“ Dies passiere nicht aus Berechnung oder Angst vor Strafen, sondern weil es einfach notwendig werde.
Entwicklung der Liebe Gottes
Gleichzeitig entwickle sich durch den Heiligen Geist auch die Liebe Gottes. Diese gehe über die menschliche Liebe zum Partner oder zu den Kindern hinaus: „Diese Liebe bezieht sich dann auf das Heil. Wir lieben den Nächsten, möchten, dass auch er eine solche Beziehung zu Gott hat, dass auch er Zugang hat zu dieser Gemeinschaft mit Gott“, so der Stammapostel.
Das vierte Kapitel des ersten Johannesbriefs endet mit den Worten: „Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.“ Im letzten Teil der Predigt zeigte Stammapostel Schneider auf, dass es bei der Liebe auch um die Gemeinschaft in der Gemeinde und in der Kirche gehe. „Ein Einzelgänger kann nicht ins Himmelreich kommen“, brachte er es auf den Punkt. Gemeinschaft mit Gott heiße auch, Gemeinschaft mit den Seinen zu haben.
Bedeutung der Gemeinde
Deshalb sei das Gemeindeleben so wichtig: „In der Gemeinde, in der Kirche können wir lernen, unsere Unterschiede zu überwinden. Hier lernen wir, trotz aller Verschiedenheit miteinander zu arbeiten, uns gegenseitig zu vergeben, uns zu versöhnen, Freude und Leid des Nächsten zu teilen, ihn zu trösten und uns mit ihm zu freuen“, nannte der Stammapostel einige Beispiele.
Dieser Lernprozess könne nur in der Gemeinde geschehen. Es sei nicht ausreichend, nur die Bibel zu lesen oder den Gottesdienst am Fernseher zu verfolgen. „Wir brauchen das Gemeindeleben!“
Das sei kein Appell der Kirchenleitung, die Kirchen nach Corona wieder zu füllen. „Unser Auftrag als Apostel ist es, die Braut des Herrn vorzubereiten. Dazu gehört die individuelle Entwicklung, aber auch die Vorbereitung auf die Gemeinschaft untereinander“, erklärte der Stammapostel seine Motivation.
Fürbitte um das Gemeindeleben
Sein abschließender Appell an die Gläubigen: „Lasst uns innig dafür beten, dass der Herr uns neu die Gnade schenkt, dass wir sobald wie möglich wieder zu einem ganz normalen Gemeindeleben zurückkehren können. Wir brauchen es, um uns auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der allmächtige Gott diese Bitte nicht erhören wird.“
Die Liebe weiterentwickeln
Apostel Stefan Pöschel rief in seinem Predigtbeitrag zur beständigen Weiterentwicklung auf. „Wenn es in unserem Leben rund läuft, erkennen wir die Liebe Gottes. Kommen Täler, dann ist dein Glaube an die Liebe Gottes gefordert.“ Dabei erinnerte er an den Römerbrief: „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8,28). Es gelte also, die Liebe und weitere Wesensmerkmale Jesu weiter auszuprägen, damit diese von anderen Menschen erkannt werden können. Die Gemeinde biete die Möglichkeit, dies in der Gemeinschaft zu üben – bis zur vollen Reife.
Apostel Thorsten Zisowski erinnerte an den Ausspruch eines Lehrers: „Nur Dumme lernen alles auswendig, die Klugen lernen die Grundlagen und leiten alles davon ab.“ Bei Gott sei Liebe die Grundlage für das Handeln. Diese Liebe komme im Evangelium zum Ausdruck. „Lasst uns in Gottes Liebe, die auch Feindes- und Täterliebe mit einbezieht, offenbar werden, in dieser Liebe Gemeinschaft erleben, darin großzügig sein und einander vergeben.“
Übertragung via Satellit, Internet und Telefon
Der Gottesdienst fand in der Neuapostolischen Kirche Dortmund-Wambel statt und wurde via Satellit auf Gemeinden in Westdeutschland, in Portugal und in weitere Länder übertragen. Zudem konnte er live via Internet und Telefon verfolgt werden.
Insgesamt erlebten so über 50.000 Gläubige die Predigt des Stammapostels sowie die Goldene Hochzeit von Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann und seiner Frau Brigitte (Bericht folgt).
30. Mai 2021
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