Stammapostel Walter Schmidt schrieb in seiner Amtszeit als Stammapostel in jedem Monat den Leitartikel für die damalige Jugendzeitschrift "Der Jugendfreund". Vor genau 50 Jahren erschien der nachfolgende Artikel.
Liebe Jugend!
Es gehört wohl zu den vornehmsten Aufgaben eines jeden Wiedergeborenen, der Aufforderung des Apostels Paulus zu entsprechen: „Wandelt nur würdig dem Evangelium Christi" (Philipper 1, 27).
Wer im Lichte steht, kann nicht nur selber gut sehen, sondern auch von jedermann gut beobachtet werden. Darum müssen wir es uns gefallen lassen, wenn unsere Umwelt kritisch verfolgt, wie wir in den Schranken Gottes wandeln und uns in der Nachfolge Christi bewähren.
Paulus wandte sich an seinen Freund und Bruder Timotheus mit dem Hinweis: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre" (1. Timotheus 4, 16). Das war kein Wort des Richtens, sondern ein wohlgemeinter göttlicher Rat, der zu einer Selbstprüfung aufforderte. Wer die engste Gemeinschaft mit dem Gnadenaltar pflegt und die formende Hand des Herrn an sich wirken lässt, der wacht über seine Gedanken, über seine Seele, damit nicht fremder Einfluss seinen Blicktrübt. Bedauerlich wäre es, würden Außenstehende ein Gotteskind auf Fehler aufmerksam machen, die nicht in Erscheinung zu treten brauchten.
Das Wort eines Erziehers wirkt um so mehr, je deutlicher wahrgenommen wird, dass auch er seiner Lehre gemäß handelt. An seinen Auserwählten möchte der Herr bestätigt finden: Sie sind wohl in der Welt, aber nicht von der Welt! Er selbst hat in allen Stücken vorbildlich zum Ausdruck gebracht, was er kurz vor seinem Hingang zum Vater den Jüngern sagte: „Ich habe die Welt überwunden" (Johannes 16, 33). Das sollen auch wir durch einen Gott wohlgefälligen Wandel auf dem schmalen Weg unter Beweis stellen. Wie wollten wir anders unsere Seligkeit schaffen und die Brautwürde erringen!
Fortlaufend machen wir die Erfahrung, dass der laodizeische Geist immer aufdringlicher wird. Sich seiner zu erwehren, erfordert den Einsatz aller Glaubenskräfte. — Welchen Kampf mag einst Daniel in der Gefangenschaft gegen die Macht geführt haben, die ihn zwar keiner Übeltat bezichtigen konnte, ihm aber seinen Gottesdienst streitig machen wollte! Er ist seinen Widersachern zuliebe k ein Babylonier geworden. Musste er auch dem Leibe nach in Babel ausharren — sein Geist weilte in Jerusalem, nach dorthin hatte er sein Fenster offen. — Ebenso war es bei dem Sohne Gottes! Niemals hat er in der Zeit seiner Erdenwanderung die Verbindung nach oben verloren, noch wurde diese durch fremden Einfluss getrübt.
In einem Liede singen wir: „Ich weiß mir etwas Liebes auf Gottes weiter Welt, das stets in meinem Herzen den ersten Platz behält." Dies möge täglich — nicht nur sonntäglich — unser Gesang sein und immerdar in unserem Wandel zum Ausdruck kommen! Jesus hat die bedeutsamen Worte gesprochen: „Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz" (Matthäus 6, 21). Betrachtet man die Fußspuren eines Menschen, so kann man feststellen, in welche Richtung er geht, betrachtet man seine Werke, dann wird erkannt, welchem Geist er nachfolgt.
Im Herrn haben wir den besten Freund unserer Seele gefunden. Sein Tun ist lauter Liebe und allein darauf ausgerichtet, uns für alle Ewigkeit glücklich zu machen. Wie wird es ihn erfreuen, wenn er beobachten darf, dass wir das kostbare Gut der uns zur Verfügung stehenden Gnadenzeit dafür verwenden, den wertvollsten Besitz der klugen Jungfrauen zu erwerben, das Geistesöl, wovon wir nicht genug sammeln können!
Mit herzlichen Grüßen
Euer
Walter Schmidt
(entnommen aus Jugendfreund, Jahrgang 1971, Nr. 4)
1. April 2021
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