In allen Bereichen des menschlichen Lebens ist es erforderlich, dass an einer großen Aufgabe viele mitarbeiten, jeder in dem Bereich, der ihm übertragen ist. Damit das gemeinsame Vornehmen gelingen kann, genügt es aber nicht, irgendetwas zu tun, sondern jeder einzelne muss seine Arbeit mit der der anderen abstimmen, muss mit den anderen zusammenarbeiten; jegliche Mitarbeit muss wie ein Zahnrad in die des anderen greifen und sich damit gegenseitig antreiben.
Wie ist es in einer Familie? Die Mutter, der Vater und jedes der Kinder leisten ihren Beitrag zu einer schönen und harmonischen Atmosphäre. Wo diese Bemühungen aus der gegenseitigen Liebe zueinander geboren sind, wird die Zusammenarbeit immer vollkommener und reibungsloser, und das so entstandene herzliche Einvernehmen bewahrt die Lust auf weiteres Wirken zum Wohle aller.
Auch im Berufsleben ist Zusammenarbeit, oft auch als „Teamwork“ bezeichnet, unumgänglich. Sollen große Projekte verwirklicht werden, muss jeder sein Teil dazu beitragen. Denken wir nur an den Bau eines Hauses. Es nützt doch nichts, wenn nur die Maurer arbeiten, das Dach aber nicht gefertigt oder keinerlei Leitungen verlegt
würden.
Auch in jeder Sportmannschaft muss jedes Mitglied mitmachen, Leistung bringen, die eigene Profilierung dem gemeinsamen Ziel unterordnen, damit der Sieg errungen werden kann. Wenn also eine Zusammenarbeit erforderlich ist, um einen Pokal oder einen Titel zu erreichen, ein Projekt zu verwirklichen oder eine sonstige Aufgabe zu erfüllen – sollte es da in unserem Gemeindeleben anders sein? Wer an unser gemeinsames Ziel gelangen möchte, ist zur Mitarbeit aufgefordert. Doch kann nicht jeder das machen, was ihm gerade beliebt, sondern wer dem Herrn helfen möchte, muss das tun, was ihm der Herr aufträgt. Die Amtsträger haben den Auftrag, die Anvertrauten zu pflegen, etliche unter ihnen wirken in den Missionsländern – viele einzelne Aufgaben könnten hier angeführt werden. Doch reicht es nicht aus, wenn nur die Amtsbrüder mitarbeiten; alle Geschwister sind aufgefordert, mitzumachen. Da gilt es beispielsweise, im Weinberg mitzuhelfen, seine Stimme freudig im Chor einzusetzen, betagte oder kranke Geschwister zu umsorgen, den Kirchengarten zu pflegen oder unsere Kirchen zu reinigen. Dann bewirkt die Zusammenarbeit der Kinder Gottes eine Einheit im Glauben und im Gehorsam, in der Treue und in der Nachfolge, in der Liebe Christi und im Streben nach der Würdigkeit auf den nahen Tag der Ersten Auferstehung. Aus diesem Miteinander erwächst uns Zufriedenheit für die eigene Seele, und dieses gemeinsame Mühen bringt uns den Segen Gottes zur getanen Arbeit.
Darüber hinaus bewirkt die Zusammenarbeit mit unseren Geschwistern, dass jeglicher Egoismus in all seinen Ausprägungen überwunden werden kann; denn wer mit anderen gemeinsam tätig ist, lernt aus der Beobachtung, „wir“ statt „ich“ zu sagen, und erkennt in seinen Mitarbeitern das Göttliche, das der Herr in jeden hineingelegt hat.
Ein Schriftsteller schrieb einmal, dass Steine keine Hoffnung haben, je etwas anderes zu sein als Steine. Werden sie aber an- und ineinander gefügt, können sie zum Tempel werden (Antoine de Saint-Exupéry in „Die Zitadelle“). Die vom Herrn erwählten Seelen, die Träger seines Geistes, sind die lebendigen Bausteine, die er zusammenfügt um aus ihnen seinen Tempel zu errichten (vgl. Epheser 2, 19-22; 1. Petrus 2, 5).
Wer von uns wollte in diese gemeinsame Arbeit nicht einbezogen sein und tatkräftig mitwirken, damit bald die letzte Seele gefunden wird und Jesus Christus wiederkommen kann, um uns zu sich zu nehmen? Wer als getreuer Knecht, als getreue Magd vom Herrn angenommen wird, darf auch nach der Hochzeit im Himmel an der Seite des Königs aller Könige im Tausendjährigen Friedensreich mitarbeiten. Wer sich dieser Zukunft bewusst ist und zur Mitarbeit im Werk Gottes aufgefordert wird, dessen Entscheidung kann gar nicht anders lauten als: Ich mache mit!
ROBERT HIGELIN (geboren am 17.07.1934 in Mulhouse, Frankreich / gestorben am 16.03.1996)
148. Apostel: 03.10.1971 / Bezirksapostel: 30.04.1972
Tätigkeitsbereich: Frankreich, Französisch Polynesien, Kamerun, Korsika, Monaco, Ile de la Réunion, Neukaledonien, Demokratische Republik Kongo (damals Zaire)
16. März 2021
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