In einem feierlichen Festgottesdienst erfolgte am 17. Januar 2021 die Profanierung der Neuapostolischen Kirche in Kamen-Mitte, Kämertorstraße 5.
Bischof Karl-Erich Makulla feierte den Festgottesdienst in der unter Corona-Bedingungen gefüllten Kirche. Darüber hinaus nutzten mehr als 100 Gläubige die Video- und Telefonübertragung. Die vermutlich am weitesten entfernten Teilnehmer des Gottesdienstens waren ein ehemaliges Kamener Gemeindemitglied aus dem fernen Australien und seine Gattin.
Zu diesem besonderen Ereignis war auch die Bezirksleitung mit Ralf Ermisch und seinem Stellvertreter Olaf Auffenberg anwesend.
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus Hebräer 2, 11 zugrunde: „Denn, weil sie alle von einem kommen, beide, der da heiligt und die da geheiligt werden, darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder und Schwestern zu nennen.“
Drei bedeutsame Häuser
Bischof Makulla stellte zum Beginn der Predigt drei Häuser in den Mittelpunkt, die im Leben eines Menschen eine hohe Bedeutung haben: Das Elternhaus, das Schulhaus und das Gotteshaus.
Jubel und Weinen mischen sich
111 Jahre steht die Kamener Kirche und war seitdem für viele Generationen von neuapostolischen Christen ein Ort der Begegnung, der Gemeinschaft, der Versöhnung und Orientierung. Damit verbunden sind sowohl Trauer und Wehmut über den Verlust der „geliebten“ Kirche als auch Freude über den Bau einer neuen, modernen, hellen und multifunktionalen Kirche gemischt. Hierzu erwähnte Bischof Makulla die Situation aus Esra 3, 12-13, wo bei der Grundsteinlegung des neuen Tempels in Jerusalem große Freude, aber auch Weinen hörbar wurde.
Jesus ist unser Bruder
Zum Thema des Gottesdienstes verwies Bischof Makulla auf die tiefe Bedeutung in der Bibelstelle, dass Jesus sich nicht schämt, die Geheiligten Brüder und Schwestern zu nennen. Jesus erkläre sich mit diesen seinen Brüdern und Schwestern solidarisch, er nimmt ihre Sorgen ernst und nimmt auch Anteil an ihrer Freude. Jesus verteidigt sie, wenn sie schwach sind und wird seine Herrlichkeit und sein Erbe mit ihnen teilen (Römer 8, 17).
Vor dem Schlussgebet verlas der Gemeindevorsteher, Hirte Jürgen Koschker, eine kurz gefasste Chronik der Kirchengemeinde Kamen-Mitte. Danach entwidmete Bischof Makulla das Gotteshaus.
Ein besonderer Moment mit historischer Bedeutung in der Kirchengeschichte der Gemeinde Kamen-Mitte ist nun Vergangenheit.
© NAK Hamm
Text: Redaktion/RS
Bilder: M. Wind, G. Salewsky
17. Januar 2021 - Bischof Karl-Erich Makulla profaniert die Kirche in Kamen-Mitte (Nordrhein-Westfalen)
17. Januar 2021