Hanau/Westdeutschland. Bezirksapostel Rainer Storck hatte die neuapostolischen Christen seines Arbeitsbereichs für den 18. November 2018 zum Zentralgottesdienst eingeladen. Dieser wurde von Hanau aus via Satellit auf viele Gemeinden übertragen. In der Predigt ging es um die Bergpredigt Jesu.
Als Grundlage für seine Predigtausführungen hatte Bezirksapostel Rainer Storck das bekannte Bibelwort aus Matthäus 7,24.25 vorgelesen: „Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.“
Einleitend führte er aus, dass es nicht reiche, im Gottesdienst anwesend zu sein. „Es muss mehr geschehen.“ Wichtig sei, nicht durch äußere Einflüsse abgelenkt zu werden. „Sonst bekommen wir nicht mit, was der Herr uns sagen will.“
Aus der Situation der Bergpredigt und dem Bibelwort leitete der Bezirksapostel vier Stufen ab: Erstens die körperliche Anwesenheit, zweitens das Öffnen der Seele für die Worte Gottes, drittens das Zuhören und Einverstanden sein sowie zuletzt das Umsetzen. Dies sei Grundlage, um sich im Sinne des Evangeliums weiterzuentwickeln.
Selig sind die Sanftmütigen
Im weiteren Verlauf der Predigt nannte der Bezirksapostel Beispiele aus der Bergpredigt und bezog sie auf den Alltag.
Basierend auf der Aussage „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen“ (Matthäus 5,5) warnte er im Miteinander vor „Eskalationsspiralen“. Gerade in Mailwechseln würden sich Auseinandersetzungen hier und da „hochschaukeln“, so sein konkretes Beispiel. Die Aussage Jesu drückte der Bezirksapostel so aus: „Selig sind die, die besänftigend wirken, also beispielsweise einmal auf ihr Recht oder das letzte Wort verzichten, denn wo sie wirken, könnte es sein, dass es sich anfühlt wie im Himmel.“
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“
Als zweiten Punkt führte der Bezirksapostel die Sorgen an. Er rief dazu auf, die eigenen Gebete zu betrachten: „Ist unser Gebet eine große Wunschliste mit Bitten, die allein das Natürliche betreffen?" Jesus habe den Menschen in der Bergpredigt den Rat gegeben, Gott zu vertrauen und sich unter seinen Willen zu stellen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,33)
In diesem Zusammenhang sprach Bezirksapostel Storck auch zentrale Entscheidungen des eigenen Lebens an: Es sei wichtig, sich zu entwickeln, zum Wohle für sich und die Allgemeinheit. Gleichzeitig rief er dazu auf, sich bei allen Entscheidungen zu fragen, was diese für den eigenen Glauben bedeuten und für die Möglichkeit, die Gottesdienste zu besuchen.
„Das tut ihnen auch“
Weiter erinnerte der Bezirksapostel an die Aussage Jesu „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ (Matthäus 7,12).
„Jeder Mensch möchte in der Gemeinschaft wahrgenommen werden, vielleicht ein liebes Wort hören oder jemand finden, der Zeit hat.“ Hier ermunterte Bezirksapostel Storck zur Nächstenliebe. Jeder könne nun für sich entscheiden, ob er diese Empfehlung Jesu nur höre, oder auch umsetze.
„Damit ihr seid wo ich bin“
Zuletzt sprach der Bezirksapostel über die Zusage Jesu aus Johannes 14,3: „Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ „Hören und tun – wie weit klafft das möglicherweise auseinander“, so seine Frage an die Gemeinde. Und: „Wie viel Stellenwert hat diese Zusage in unseren Gedanken und in unserem Mühen, uns als Christen zu entwickeln?“
Für alles gelte: Wer diese Rede Jesu höre und tut sie, der baut sein Haus auf Felsen. „Dann kann viel drumherum passieren, doch das Haus bleibt erhalten“, so der Bezirksapostel abschließend.
Gottes Liebe nutzen
Bischof Hartmut Vogel ermunterte die Gläubigen in seinem letzten Predigtbeitrag im aktiven Kirchendienst, Gottes Willen zu erfassen und zu erforschen sowie daraus die richtigen Handlungsweisen für das eigene Leben abzuleiten. „Dabei wissen wir, dass wir bei allem Mühen auf die Gnade Gottes angewiesen sind.“ Er ermunterte, die Liebe Gottes einzusetzen, um menschliche Hürden zu überwinden.
Vor der Feier des Heiligen Abendmahls wandte sich Bezirksapostel Storck noch direkt an die Kinder – in der Gemeinde Hanau, aber auch in den Übertragungsgemeinden. Er fasste die Predigt dabei kindgerecht zusammen. Von Jesu lasse sich lernen, nicht mit anderen Kindern zu streiten, ihnen zu helfen und mit ihnen zu teilen. „Vielleicht stuppst ihr eure Eltern beim Mittagessen an und sprecht noch über den Gottesdienst und die Bedeutung der Predigt für euer Handeln“, so seine Bitte an die jungen Gemeindemitglieder.
Ruhesetzung, Ordination und Bekanntmachungen
Im Gottesdienst ordinierte Bezirksapostel Storck mit Jürgen Kramer einen neuen Bischof für den Bereich Südost. Zudem verabschiedete er zwei Bischöfe in den Ruhestand (Bericht folgt).
Der Zentralgottesdienst ist für den Bezirksapostel eine besondere Möglichkeit, sich direkt an viele neuapostolischen Christen aus dem Arbeitsbereich zu wenden. Unter anderem nutzte er dies, um im Anschluss noch etwas zu Gottesdienstzeiten, Telefonübertragungen von Gottesdiensten sowie den Internationalen Jugendtag zu sagen.
Übertragung auf viele Länder in Europa
Nach der Zusammenlegung der Gebietskirchen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und Nordrhein-Westfalen zur Neuapostolischen Kirche Westdeutschland war es der erste Gottesdienst, der auf alle Gemeinden im Arbeitsbereich von Bezirksapostel Storck in Europa übertragen wurde.
Aus diesem Anlass waren alle aktiven Apostel und Bischöfe aus den vom Bezirksapostel betreuten europäischen Gebietskirchen sowie die Ruheständler nach Hanau gekommen. Die dortige Kirche war erst eine Woche zuvor nach einjähriger Umbauphase wiedereingeweiht worden (wir berichteten).
In Europa erlebten über 37.000 Gläubige den Gottesdienst via Übertragung per Satellit mit. Zudem waren viele Kranke per Telefon- oder Internetübertragung angeschlossen. „Ihr gehört dazu und wir beten für euch“, hatte der Bezirksapostel ihnen zu Beginn der Übertragung zugesagt.
Text: Frank Schuldt
Fotos: Frank Schuldt
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