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6. Juli 1960 - Stammapostel Bischoff heimgegangen

 

Der Mittwoch, 6. Juli 1960, war ein stark bewölkter Sommertag mit einzelnen Schauern und einer Tagestemeperatur unter 20 Grad in Deutschland. Niemand in der neuapostolischen Welt hatte am Morgen dieses Tages wohl damit gerechnet, welch einschneidende Veränderung dieser Tag in sein Leben bringen würde. Wohl wusste man um eine Erkrankung des Stammapostels Bischoff und dass er seit Ostern keine Gottesdienste mehr hatte halten können, aber der Glaube war stark, dass der treue Gott diesen Knechten bis zur Heimholung der Braut auf Erden lassen würde. Und doch geschah das Unfassbare:

Als sich die Geschwister aufmachten um den Abendgottesdienst zu besuchen, erlitt der Stammapostel Bischoff  in Karlsruhe den Sekunden-Herztod. Damit erfüllte sich die Voraussage des Hausarztes Dr. Schaaf, der  die Angehörigen schon nach der ersten Begutachtung des Stammapostels auf dieses Gefahr hingewiesen hatte. Auch der in Karlsruhe anwesende Arzt konnte ihm nicht mehr helfen.

Wenn im Vorfeld auch viele Kritiker den Untergang der Neuapostolischen Kirche nach dem Tod des Stammapostels Bischoff prophezeit hatten, ließen sich die Gläubigen aber ihren Glauben nicht nehmen, sondern betrachteten den Heimgang des Stammapostels als schwere Glaubensprüfung. Einen großen Anteil daran hatte auch die schnelle Übernahme des Stammapostelamtes durch den Bezirksapostel Walter Schmidt, der am 10. Juli 1960 sein verantwortungsvolles Amt offiziell antrat und es verstand, neue Sicherheit und Zuversicht in die aufgewühlten Herzen zu legen. Ende des Jahres 1960 waren in Deutschland nur 3.343 Mitglieder gegenüber 3.324 im Jahre 1959 aus der Neuapostolischen Kirche ausgetreten. Das zeigt, dass der angenommene Zerfall der Kirche ausgeblieben ist.

In der nachfolgenden Zeit wurde viel spekuliert wie der Stammapostel Bischoff gestorben sei. Stammapostel Urwyler hatte den Sohn des Stammapostels den Bezirksapostel Bischoff gebeten, das Scheiden seines Vaters einmal für die Nachwelt aufzuschreiben. Auf Anfrage eines Bruders gab er dann ein Wissen um die Umstände weiter. Dieses Schreiben wurde vom Stammapostel Urwyler dann an alle Bezirksapostel weiter gegeben, damit sie für evtl. Anfragen ein verlässliches Papier in Händen hätten.

Der Hirte i. R. Hans-Joachim Spieler, der zu dieser Zeit Patient bei Dr. Gorenflos war, und am Donnerstagmorgen einen Termin bei seinem Arzt hatte, erfuhr dabei aus erster Hand, was sich am Abend zuvor im Arzthaus abgespielt hatte. Seine Aussagen stimmen mit dem Bericht von Bezirksapostel Bischoff völlig überein.

Hier folgt nun der Bericht von Bezirksapostel Friedrich Bischoff:

Da es über den Krankheitsverlauf und über den Heimgang meines Vaters bisher noch keine Niederschrift gibt, werde ich hier etwas ausführlicher, damit nicht nur Sie unterrichtet sind und gegebenenfalls diejenigen Geschwister, die mit Ihnen darüber gesprochen haben, sondern daß wir auch hier, in der Redaktion eine Dokumentation haben.

An Ostern 1960 hat der Stammapostel Bischoff einen Gottesdienst in der Gruga-Halle in Essen gehalten. Von dem segensreichen Dienen kehrte er am Ostersonntagnachmittag freudig und gesund nach Hause zurück. Wir wohnten in einem Haus, und ehe ich am Ostermontag mit meiner Familie zu einem, mit Geschwistern verabredeten Ausflug zusammentraf, habe ich mich bei meinem Vater verabschiedet, wie dies üblich war.  Nachdem ich am Abend mit den Meinen zurückgekehrt war, bin ich wieder zu ihm gegangen und fand ihn in einer schlechten Verfassung vor. Er war von heftigen Schmerzen in Brust und Rücken überfallen worden, saß auf einem Stuhl und rang nach Luft. Die sofortige Benachrichtigung unseres Hausarztes hat er abgelehnt. Er meinte, er habe sich während der letzten Reise in Essen auf kalten Lederstühlen vor dem Gottesdienst eine Erkältung zugezogen. Ich habe ihn daraufhin mit einem Hausmittel eingerieben, Schultern und Brust warm zugedeckt. Nachdem sich am anderen Morgen an seinem Zustand nichts geändert hatte, habe ich den Hausarzt verständigt, der mir nach eingehender Untersuchung sagte: "Ihr Vater wird nie mehr reisen können". Wie sich im Verlauf weiterer Untersuchungen herausstellte hatte er einen Herzinfarkt erlitten. Er hat sich jedoch geweigert, eine Klinik aufzusuchen und die Behandlung des Hausarztes hat er nur mit Vorbehalt mitgemacht, das heißt, er hat die meisten Medikamente gar nicht eingenommen.

Nachdem hier kein Fortschritt zu erzielen war, wurde mit dem Einverständnis meines Vaters der neuapostolische Arzt Dr. Walter Gorenflos, der damals in Karlsruhe lebte und praktizierte und mir seit langer Zej bekannt war, zur Behandlung hinzugezogen. Bruder Gorenflos behandelte mit Elektro-Akupunktur, einem Verfahren, bei dem er mit einer Elektrode bestimmte Stellen an Zehen und Fingernägeln berührte. Die andere Elektrode hielt der Patient in der Hand. Die Stromstärke ist so schwach, daß der Patient sie nicht fühlt. Die bei dieser Behandlung verabfolgten Spritzen enthalten keine Stoffe aus Tierkörpern, sie sind höchstverdünnte Lösungen nach den Prinzipien der Homöopathie und Biochemie. Da mein Vater während dieser Zeit von Schmerzen und Atemnot geplagt, nicht in seinem Bett schlafen konnte, hatten wir ein Spezialbett gekauft, das in verschiedene Lagen verstellbar war. Während dieser Zeit hielt sein Sekretär, der Hirte Wachtel, Nacht für Nacht Wache in seinem Zimmer. Er war stets zur Hand, wenn der Stammapostel etwas brauchte. Die Frau meines Vaters war infolge ihres Alters und gesundheitlichen Zustandes nicht in der Lage, den Stammapostel zu pflegen. Aus diesem Grund war mit Bruder Gorenflos abgesprochen, daß mein Vater für die Zeit meines Urlaubs in der Wohnung und Praxis unseres Bruders, des Dr. Gorenflos, behandelt und versorgt werden sollte. Die damalige Frau des Arztes, die· inzwischen verstorben ist, unsere Schwester Gorenflos also, war ausgebildete und geprüfte Krankenschwester, sie sollte sich vorwiegend der Gesundheitsfürsorge meines Vaters widmen, während meine verwitwete Schwester den Haushalt des Arztes, dem noch eine Tochter im Kindesalter angehörte, übernehmen und führen sollte.

So brachte dann am Montag, dem 4.Juli 1960 Bruder Idler das Krankenbett mit unserem Lieferwagen nach Karlsruhe. Meine Schwester fuhr mit, um dort alle Vorkehrungen zum Empfang des Vaters zu treffen. In Begleitung des Arztes fuhren mein Vater und ich am gleichen Tag nach Karlsruhe. Für meinen Vater war in der Arztwohnung ein Zimmer eingerichtet, in dem sein Krankenbett stand. Die Nacht auf Dienstag und der Dienstag selbst verliefen ohne Zwischenfälle. Auch die Nacht zum Mittwoch ging ohne besondere Ereignisse vorüber, jedoch klagte Vater am Abend, daß er sich schwach fühle und wollte zu Bett. Meine Schwester war ihm behilflich und plötzlich fiel er auf dem Bettrand sitzend vornüber und war tot.

Der sogleich anwesende Arzt rief mich sofort an und bei meiner Ankunft in Karlsruhe in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag empfing er mich mit den Worten: "Wir haben Vater nicht mehr halten können". Es war also das eingetreten, was uns unser Hausarzt vorhergesagt hatte: „Ihr Vater wird einen Sekunden-Herztod sterben!“  Dieser Heimgang geschah also nicht im Zusammenhang mit irgendeinem operativen oder sonstigem Eingriff, wir können nur sagen: Der Herr hat ihn heimgerufen!

Nun, mein lieber Bruder, Sie sind der erste, der diesen Bericht empfängt. Es ist selbstverständlich, daß ich nun, nachdem das ganze Geschehen einmal niedergeschrieben ist, auch·unserem Stammapostel eine Fotokopie unserer Korrespondenz gebe und ein weiteres Exemplar in unser Redaktionsarchiv übernehme. Ich bin Ihnen recht dankbar, daß durch Ihre Anfrage es endlich einmal zu einer Niederschrift nach über zwanzig Jahren gekommen ist, schließlich geht von den Beteiligten eins nach dem andern zu seiner Ruh', wie wir in einem unserer Lieder singen. Und dann weiß niemand mehr, wie es gewesen ist. Die erste Frau unseres Bruders Dr.Gorenflos und auch meine Schwester sind schon daheim. Bruder Gorenflos lebt betagt und unter Altersfolgen leidend in Ludwigswinkel in der Pfalz, Hirte Wachtel ist im Ruhestand und wohnt hier in Frankfurt, ganz in meiner Nähe und die Geschwister Idler, die zu meinen engsten Mitarbeitern zählen, sind noch hier tätig. Die Jahre gehen dahin, die Erinnerungen werden undeutlicher und zum Ende geht das Geschehen unter und muß Gerüchten und Vermutungen Platz machen.

Nochmals vielen Dank für Ihre Anregung, Ihnen und Ihren Lieben alles

Gute und herzliche Grüße

!hr

Friedrich Bischoff

Nachsatz:Auch unser damaliger Hausarzt Dr.W.Schaad ist inzwischen verstorben

Der spätere Stammapostel Schmidt war noch am 5. Juni 1960nach Karlsruhe gereist und hatte Stammapostel Bischoff bsucht. Beim Verabschieden fragte er ihn: „Stammapostel, es bleibt bei der Verheißung?“ Da begannen seine Augen zu leuchten und er antwortete mit fester Stimme: „Ja, es bleibt dabei!“

Aus dem Bericht von Dr. Gorenflos  erinnert sich Hirte i.R. Spieler, dass der Arzt den Stammapostel darauf aufmerksam gemacht habe, dass eine Kräfte zu Ende gingen. „ „Dann kommt der Herr“, antwortete der Stammapostel.

Autor: Alfred Krempf

6. Juli 2020

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