Westdeutschland/Dortmund. Der Feierraum der Verwaltung ist seit Mitte März 2020 das Sendezentrum für die per Livestream ausgestrahlten Videogottesdienste der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland. Mehrfach hat die Bildregie das an der Rückwand angebrachte Relief eingeblendet: Jesus mit seinen Aposteln beim Passamahl. Doch woher stammt dieses Kunstwerk?
Die Holzschnitzerei ist dem weltberühmten Gemälde von Leonardo da Vinci nachempfunden und zeigt das letzte Abendmahl, das Christus mit seinen Jüngern am Vorabend vor Karfreitag gefeiert hat. Doch wer ist der Künstler und wo war sein Atelier? Und seit wann ziert das Relief die Rückwand des Saals?
Die Idee entstand 1983 in Bottrop
„Bei einem Seelsorgebesuch im Haus meiner Schwiegereltern in Bottrop hat die Geschichte ihren Anfang genommen“, berichtet Bezirksältester i. R. Günter Törner, früher Leiter des Kirchenbezirks Essen. Bezirksapostel Hermann Engelauf habe im November 1983 dort einen Besuch gemacht und eine erheblich kleinere Version des Reliefs an der Wand des Wohnzimmers entdeckt. „Wer hat das geschnitzt?“ so seine spontane Frage. Die Antwort der Tochter des Hauses: „Mein Vater!“ Die nächste Frage des Bezirksapostels: „Kann der das auch größer?“ deutete wohl schon auf eine Idee für das zu entstehende Werk hin.
Wenig später in der Schnitzwerkstatt des Hobbykünstlers Heinrich Meinerzhagen sei man sich einig geworden: Das Relief sollte entstehen, und zwar so groß und so schnell wie möglich.
Heinrich Meinerzhagen: Bergmann, Seelsorger und Hobby-Künstler
Heinrich Meinerzhagen (1920-1987) wird als Kind und Mann des Ruhrgebiets beschrieben. Seine berufliche Laufbahn beendete er als Betriebsleiter einer Bottroper Zeche frühzeitig mit der im Bergbau üblichen Freistellung. Seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Priester in der Gemeinde Bottrop führte er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1985 aus.
In seinem beruflichen Ruhestand entdeckte er sein Talent für das Schnitzen von Holzskulpturen verschiedener Größe und wagte sich auch an Reliefs. Sein Atelier befand sich im Keller des Wohnhauses. Für das Erstellen des großen Reliefs, das jetzt die Rückwand des Feierraums ziert, musste aber seine Garage herhalten. Nachdem eine genügend große und dicke Holzplatte beschafft war, begann die Arbeit.
(c) NAK Westdeutschland, Text: Günter Lohsträter / Fotos: Bildarchiv, Frank Schuldt
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