Bielefeld/Dortmund. Elf Jahre, von 1980 bis 1991, leitete Bezirksapostel Hermann Engelauf die Gebietskirche Nordrhein-Westfalen. Der heute 82-jährige und seine Ehefrau Ruth Engelauf standen am Sonntag, 3. Juni 2007, vor dem Altar der Gemeinde Quelle-Steinhagen, um den Segen zu ihrer diamantenen Hochzeit zu empfangen.
Aus diesem Anlass waren Stammapostel Wilhelm Leber, das geistliche Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche, und zahlreiche Wegbegleiter und Weggefährten von Hermann Engelauf, darunter Stammapostel i.R. Richard Fehr und weitere Bezirksapostel im Ruhestand, angereist. Der Gottesdienst wurde per Satellit auf die Gemeinden der Gebietskirche ausgestrahlt.
Dank im Rückblick und Segen für die Zukunft
In der Ansprache an das diamantene Paar am Ende des Gottesdienstes hob Stammapostel Wilhelm Leber hervor: „Ihr habt dem Herrn ein Leben lang gedient“. Dabei seien Ruth und Hermann Engelauf Vorbild für viele andere Gläubige gewesen. Der Stammapostel nannte dazu drei Punkte: Beide hätten immer ein unbedingtes Vertrauen in den Herrn bewiesen, auch in Zeiten schwerer Krankheit, sie hätten immer zu den Segensträgern aufgeschaut und sich nie über andere erhoben sowie allen eine herzliche, freundliche und wohltuende Zuneigung bewiesen. Dafür sprach der Stammapostel im Namen vieler ein herzliches Dankeschön aus.
„Segen ist auf die Zukunft gerichtet“, sagte der Stammapostel weiter und gab dem Paar für den weiteren Lebensweg ein Bibelwort mit: „Der Segen Gottes ist der Lohn des Frommen, und in kurzer Zeit gibt er schönstes Gedeihen“ (Sirach 11,23). Anschließend spendete er den Segen zur diamantenen Hochzeit.
Loben bringt Segen
Der Gottesdienst und die Predigt des Stammapostels in Quelle-Steinhagen, an dem auch alle nordrhein-westfälischen Apostel und Bischöfe teilnahmen, stand unter den Psalmworten „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit“ (Psalm 103,2–4). Zu Beginn seiner Predigt richtete Stammapostel Wilhelm Leber zunächst einige Worte an die Jugend und äußerte dann Gedanken zum Textwort. Dieses beziehe sich auch auf das diamantene Hochzeitspaar, erläuterte der Stammapostel, denn das ganze Leben der beiden und ihr Handeln hätten unter der Überschrift „Lobe den Herrn meine Seele“ gestanden. Solch Loben möge doch für jeden eine Lebenshaltung werden, so der Wunsch des Kirchenoberhaupts. Und das nicht nur in Situationen, die erfreuten, sondern auch in bitteren Lebenslagen. „Eine lobende Gemeinde ist eine gesegnete Gemeinde“, so Stammapostel Leber.
In der Ruhe liegt Kraft
Bezogen auf die weiteren Verse des Psalmwortes stellte der Stammapostel die Begriffe Vergebung, Heilung, Erlösung und Krönung in die Mitte seiner folgenden Predigt. Als zu heilende Zustände nannte er beispielhaft Unfriede, Unzufriedenheit, Unversöhnlichkeit und Hoffnungslosigkeit. Gott könne all diese seelischen Krankheiten heilen und erlöse darüber hinaus von mancherlei Bindungen. Dann sei es wichtig, ergänzte der süddeutsche Bezirksapostel Michael Ehrich in seiner Predigt-Zugabe, dass man nicht nach der Erlösung direkt wieder neue Bindungen eingehe. Er rief dazu auf, regelmäßig die Ruhe zu suchen, die Gedanken der Predigt auf sich wirken zu lassen, um sie dann auch umsetzen zu können.
Feierstunde in Bielefeld-Brackwede
Am Samstag vor dem Gottesdienst zur diamantenen Hochzeit hatte der Bezirk Bielefeld zu einer Feierstunde in Bielefeld-Brackwede, der langjährigen und derzeitigen Heimatgemeinde von Ruth und Hermann Engelauf, eingeladen. Daran nahmen neben den beiden Jubilaren sowie Stammapostel Wilhelm Leber auch die Gemeinde Brackwede und die zahlreichen Festgäste teil.
Stammapostel Leber eröffnete die Feierstunde mit einigen persönlichen Worten an das diamantene Hochzeitspaar. „Es gäbe viele Geschichten über euch zu erzählen aus meinem eigenem Erleben mit euch“, so führte er aus. Und ergänzte: „Das Besondere an euch ist das Echte an euch, und das macht euch so groß!“ Die von Herzen zuvorkommende Einstellung der beiden habe ihn immer tief beeindruckt. Ebenso das nie nachlassende Gottvertrauen auch in Zeiten von Prüfungen und Krankheiten. „Die letzten zehn Jahre habt ihr mit eiserner Disziplin und großem Willen gemeistert“, wertschätze der Stammapostel die vorbildliche Lebenshaltung von Ruth und Hermann Engelauf.
Laudatio von Stammapostel i.R. Richard Fehr
Stammapostel i. R. Richard Fehr zählte in seiner kurzen Laudatio einige eindrucksvolle Stationen der gemeinsamen Arbeit im Kreis der Apostel auf. Mit Elan sei Hermann Engelauf an die Arbeit gegangen, als es hieß, sich um die Ausbreitung der neuapostolischen Kirche in den portugiesischen Sprachraum zu kümmern. Mit Zielstrebigkeit habe er 1987 dafür gesorgt, dass nach der plötzlichen Erkrankung des damaligen Stammapostels Hans Urwyler die Kirche nicht ohne Führung blieb. Und mit hohem Verantwortungsbewusstsein sich selbst und seiner Aufgabe gegenüber habe er sich nach seinem schweren Herzinfarkt 1991 vorzeitig in den Ruhestand begeben. Also: Weitsicht und Loyalität hätten den Jubilaren stets ausgezeichnet. Und seine Frau Ruth habe stets die Arbeit ihres Mannes nach Kräften unterstützt und gefördert. „Wann und wo ihr aufgetreten seid, ging gleichsam für alle die Sonne auf“, fasste Stammapostel Fehr seinen Ausführungen zusammen.
Auch Bezirksapostel Armin Brinkmann wusste von dem unaufhaltsamen Eifer und der freundlichen, immer allen zugewendeten Art der beiden Eheleute zu berichten.
Lieder aus alter und neuer Zeit
Bezirksältester Dieter Kruse hatte als Bezirksvorsteher des Bezirkes Bielefeld die Moderation der Feierstunde übernommen und führte durch das Programm. In der Planung hätte man sich entschlossen, Chormusik aus den Liedersammlungen der Neuapostolischen Kirche aus der Zeit der grünen Hochzeit der Jubilare vorzutragen, erklärte er. So kamen Choräle und Motetten zum Vortrag, die bei den Zuhörern Erinnerungen weckten an die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Allerdings sei einer der letzten Chorvorträge neueren Ursprungs, so Bezirksältester Kruse. „Singet dem Herrn ein neues Lied“ wolle sagen, dass man bei all den schönen Erinnerungen doch zukunftsorientiert sei. Außerdem sei mit dieser Vertonung der beiden ersten Verse des 96. Psalms an den Komponisten Friedhelm Deis erinnert, dem Bezirksapostel Engelauf vor mehr als 25 die Gründung und Pflege der Orchestermusik in Nordrhein-Westfalen anvertraut hatte.
Bevor mit dem gemeinsamen Gesang des Chorals „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ die Feierstunde endete, trug der Bezirkschor des Bezirkes Bielfeld, der unter der Leitung von Cornelius Kruse das musikalische Programm gestaltete, noch einen Choral vor, den sie als Wunsch des Chores an das Jubelpaar verstanden wissen wollten: „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt!“
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