Dortmund. 275 neuapostolische Unternehmerinnen und Unternehmer, Freiberufler, Selbstständige und Personen mit Führungsverantwortung trafen und sich am Freitag, 17. November, zum ersten Unternehmer-Forum der Neuapostolischen Kirche NRW in Schwerte bei Dortmund. Bezirksapostel Armin Brinkmann hatte dieses Treffen initiiert. Sein Ziel: Die Teilnehmer sollten sich kennen lernen, Gedanken und Erfahrungen austauschen und all dies zum gemeinsamen Erfolg nutzen.
Er machte aber auch klar, was er nicht wolle. So sei es nicht seine Absicht, den Unternehmern weitere Termine aufzubürden. Auch wolle er weder einen exklusiven Unternehmerclub gründen, noch denke er an einen finanziellen Nutzen für die Kirche. Viel wichtiger sei ihm eher die Frage: „Was wollt ihr?“ Und so war das Ziel der ersten Veranstaltung und der Gesprächskreise, die Erwartungen und Wünsche der Teilnehmer an ein etabliertes NAK-Unternehmer-Forum herauszufinden.
Das Programm beinhaltete einen Vortrag von Prof. Dr. Dieter Kruse zur psychologischen Kompetenz der Führungspersönlichkeit. In Gesprächskreisen konnten sich die Teilnehmer gegenseitig vorstellen und ihre Erwartungen an das Forum erarbeiten und formulieren.
Jesus Christus - ein "Unternehmer par excellence"
In seiner Eröffnungsansprache bezeichnete der Bezirksapostel Jesus Christus als einen beispielhaften und erfolgreichen Unternehmer. Um sein Werk zu gründen, habe er sich mächtig ins Zeug legen müssen. Er musste Mitarbeiter gewinnen, leitende Angestellte bestimmen, die Nachfolge regeln. Er hatte eine Vision und einen klar definierten Plan, nämlich den Willen seines Vaters zu tun. Er habe sich auf das Wesentliche konzentriert, Prioritäten gesetzt, er sei klein angefangen und habe expandiert, so Bezirksapostel Brinkmann weiter. Auch habe er zur Steuerehrlichkeit aufgerufen, erklärte er mit einem Augenzwinkern. („Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist“, Markus 12, 17).
Gleichzeitig sei Jesus Christus Realist in der Gewinnerwartung gewesen, habe zur Ehrlichkeit ermuntert und Entschlussfreudigkeit besessen, Teamgeist entwickelt und oft auch selber bei der Arbeit angepackt. Wo nötig, habe er aber auch konsequent durchgreifen können. All das habe unter der Maxime seiner Firmenphilosophie gestanden: „Ihr sollt euch so lieben wie ich euch lieb habe“. Fazit des Bezirksapostels: „Wir können auch als Unternehmer viel von Jesus Christus lernen.“
Führungsqualitäten sind erlernbar
Durch das nachfolgende Programm des ersten NAK-Unternehmer-Forums in Nordrhein-Westfalen führten Dr. Astrid Kruse und Dr. Gudrun Walendzik. Sie stellten zunächst den Teilnehmerkreis vor. Zwölf Branchen in unterschiedlicher Gewichtung waren vertreten. Mit einem Anteil von 20 Prozent machte die Dienstleistungsbranche die größten Gruppe aus, gefolgt vom Handel mit 16 Prozent und dem Sektor Finanzen und Versicherung mit 12 Prozent. Die meisten Teilnehmer kamen aus dem Ruhrgebiet, aber auch aus Rheinland-Pfalz und Niedersachsen waren Unternehmer angereist.
Im Anschluss referierte Professor Dieter Kruse, Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Psychologie in Bielefeld, über „Die psychologische Kompetenz der Führungspersönlichkeit“. Er erläuterte unter anderem in seinem Vortrag, was Authentizität ausmache. Darunter versteht Kruse das mit sich selbst übereinstimmende Handeln ohne verfremdende Einflüsse durch andere unter Nutzung der emotionalen und rationalen Intelligenz. Vor diesem Hintergrund entwickelte der Referent pädagogische Aspekte zur Optimierung der Persönlichkeits-Ressourcen und zur Stabilisierung der Authentizität. Wichtig für den Unternehmer: Er kann seine Führungskraft steigern. Führungsqualitäten sind nicht naturgegeben, sondern erlernbar. Ein Beispiel dafür: Eine faire Feedback-Kultur und das gezielte Investieren von Vertrauen durch die Delegation von Aufgaben. So würden Mitarbeiter nicht einzig zu unternehmerischen Zielen geführt, sondern erhielten Chancen, sich in ihrer Persönlichkeit weiterzuentwickeln.
Aus Authentizität kommt Autorität
Der freie Vortrag von Dieter Kruse, der ehrenamtlich als Bezirksältester den Bezirk Bielefeld leitet, enthielt viele anschauliche Beispiele, mit denen er seine Ausführungen untermauerte. Mit einigen Hinweisen auf die Theorien des Existenzphilosophen Otto-Friedrich Bollnow erklärte er Zusammenhänge von Authentizität von Führungspersönlichkeiten und deren Autorität. So vertritt Bollnow die Auffassung, dass Autorität nicht von einem selbst kommt, sondern einem von anderen gegeben wird. Autorität hat man demnach, wenn man mindestens zwei von drei Merkmalen erfüllt: Kompetenz, Charakter und Funktion. Der Unternehmer müsse seine Kompetenz einbringen, spürbar werden lassen. Gleichzeitig solle er seine Funktion nicht verstecken und darauf hinweisen, dass er Verantwortung trage. Zu einem Persönlichkeits-Merkmal zählt Kruse auch die Fähigkeit, das Können und die Ansichten des anderen zu akzeptieren.
Bundesweite Ausdehnung gewünscht
Nach dem Vortrag folgten die Gesprächskreise. Die jeweils zehn Personen an den Tischen, die bereits nach Branchen sortiert Platz genommen hatten, konnten sich auf jeweils drei Fragebögen dazu äußern, welche Inhalte bei zukünftigen Treffen gewünscht seien und wie das Unternehmer-Forum zukünftig organisiert und finanziert werden solle. Auch wurden erste Überlegungen zur zukünftigen Rechtsform des Unternehmer-Forums gemacht. Die Ergebnisse stellte das Orga-Team zum Ende der Veranstaltung vor. So wünschten sich die Teilnehmer unter anderem eine bundesweite Ausdehnung, aber auch weiterhin regionale Treffen – mindestens einmal jährlich. Angeregt wurde zudem die Einrichtung eines Internetportals mit interaktiven Möglichkeiten wie z. B. ein Internet-Forum. Ziel des Unternehmer-Forums sollte außerdem der Erfahrungsaustausch untereinander, aber auch die Kontaktaufnahme mit Verbänden anderer christlicher Gruppen sein.
Bezirksapostel Armin Brinkmann zog am Ende der Veranstaltung ein sehr positives Resümee. Die angeregten Unterhaltungen und seine Gespräche mit einzelnen Teilnehmern hätten gezeigt, dass ein solches Forum von den Unternehmern gewünscht sei und gerne angenommen werde. Er versprach, dass weitere Veranstaltungen folgen werden. So steht der Termin des nächsten Treffens bereits fest. Am Freitag, den 4. Mai 2007, kommen erneut interessierte Unternehmer in Schwerte zusammen.
17. November 2006 - Erstes Unternehmerforum in Schwerte (Nordrhein-Westfalen)
17. November 2006
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