Oberhausen/Dortmund. Auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern (das entspricht etwa 4 Fußballfeldern) soll mitten im Herzen von Oberhausen-Sterkrade ein Wohn- und Pflegezentrum entstehen. Mit etwa 18 Millionen Euro Gesamtinvestitionssumme will die Neuapostolische Kirche NRW für ein Projekt sorgen, das modernsten Pflegekonzeptionen gerecht wird. In einer Pressekonferenz am Donnerstag, 9. November 2006, wurde es der Öffentlichkeit vorgestellt.
Neben Vertretern der Kirche als dem Bauherrn mit Bischof Horst Krebs als Verwaltungsleiter, Bezirksevangelist Eberhardt Dodt - Dipl. Kaufmann und Leiter der Finanzabteilung - und Hirte Jürgen Skupin als Architekt und Leiter der Bauabteilung stellten sich Professor Herbert Pfeiffer vom beauftragten Architekturbüro Pfeiffer, Ellermann und Preckel aus Lüdinghausen der Presse. Die Stadt Oberhausen war vertreten von Peter Klunk, Beigeordneter des Dezernates Bauen-Planen-Wohnen und Mitarbeitern der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), die OGM ist ein Tochterunternehmen der Stadt Oberhausen.
Städtebaulich gelungenes Konzept
Bau- und Planungsdezernent Peter Klunk beschrieb zunächst die städtebauliche Situation in Oberhausen-Sterkrade. Die Bebauung der Brachfläche hinter dem Technischen Rathaus der Stadt Oberhausen – eine ehemalige Fläche der Oberhausener Gutehoffnungshütte (GHH) - sei ein wichtiger Schritt der Weiterentwicklung der Sterkrader Innenstadt. Das Konzept, das die Neuapostolische Kirche mit dem preisgekrönten Entwurf des Lüdinghausener Architekturbüros vorlege, passe genau in das gewünschte Planungsvorhaben der Stadt Oberhausen, lobte Klunk.
Die Anbindung der Fläche an die Sterkrader Innenstadt und die Weiterentwicklung der Maxime „Dienstleistung und Wohnen“ bildeten eine städtebaulich interessante Lösung, die die OGM in Zusammenarbeit mit der Neuapostolischen Kirche anzubieten habe, so Klunk weiter.
Im Spannungsfeld
Professor Pfeiffer erklärte anhand eines Modells und einiger Grund- und Aufrisse zunächst das bauliche Konzept des Gesamtkomplexes. Das Grundstück liege im Spannungsfeld zwischen zwei unterschiedlichen Baustilen oder Architektursprachen, wie Pfeiffer es beschrieb. Werkhallen und ein Einkaufszentrum sowie das Technische Rathaus im Osten und die eher traditionelle Bauweise des historischen Rathauses und des historischen Verwaltungsgebäudes der GHH im Westen mit der beginnenden Innenstadt von Sterkrade hätten den Charakter der geplanten Bebauung maßgeblich bestimmt.
Eine zur Innenstadt hin geöffnete Bebauung mit einem Altenpflegeheim und die nach Osten geplanten altengerechten Wohnungen werden durch großzügig gestaltete Freiflächen einerseits voneinander getrennt, erfahren andererseits aber durch die öffentlich zugängigen Grünflächen auch eine Verbindung zueinander.
Parkhaus als Schallschutz
Ein nach jetziger Planung maximal fünfgeschossiges Parkhaus soll die Gebäude des gesamten Komplexes gegen den Eugen-zur-Nieden-Ring abgrenzen. Gleich zwei Problemstellungen könnten mit dem Parkhaus gelöst werden, so Prof. Pfeifer. Die Lärmemission, die vom Eugen-zur-Nieden-Ring und den angrenzenden Industriebetrieben ausgehe, könne erheblich minimiert werden - erste Schallgutachten seien bereits eingeholt worden - und die durch die Bebauung des Geländes wegfallenden Parkplätze könnten ersetzt werden. Architektonisch interessant soll die dem Pflegezentrum zugewandte Seite des Parkhauses durch farblich abgestufte Glaselemente seine Massivität verlieren und durch Lichtreflexe eine gewisse Transparenz und Leichtigkeit vermitteln.
Pflege im Hausgemeinschafts-Konzept
Das Raumangebot des Altenpflegeheims umfasst 7 sogenannte Hausgemeinschaften. Im Erdgeschoss befinden sich 2 Gemeinschaften mit je 10 Bewohnern für Demenzkranke mit geschützten Freizeitbereichen und in den Obergeschossen 5 Hausgemeinschaften mit je 12 Bewohnern. Hausgemeinschaftsprinzip ist der Begriff, der dieses moderne Pflegekonzept beschreibt. Die Besonderheit des Konzeptes spiegelt sich in den nach neuesten Erkenntnissen organisierten Grundrissen wieder. Die Bewohnerzimmer gruppieren sich um einen großzügigen Gemeinschaftsbereich, der aus Hauswirtschaftsraum, Wohnraum, Wohnküche und Terrasse besteht. Die für eine eigenständige Haushaltsführung voll funktionsfähige Wohnküche ist das Zentrum des Alltags. Je nach gesundheitlichen Möglichkeiten und persönlichen Interessen können sich die Bewohner an den Alltagsverrichtungen beteiligen.
Soviel Selbstständigkeit wie möglich - soviel Pflege wie nötig
Ziel dieses Konzeptes ist es, den Senioren zu ermöglichen, solange wie möglich ihre Selbstständigkeit zu erhalten mit einem Höchstmaß an individueller Hilfe. Alle Wohnungen sind barrierefrei, einige auch behindertengerecht ausgestattet. Sozialpädagogische Fachkräfte, so genannte Alltagsmanager(innen) sorgen für Service, Pflege und Betreuung.
Ergänzt wird das Raumangebot des Altenpflegeheims durch ein Café-Restaurant im Erdgeschoss und ein Veranstaltungszentrum mit einem etwa 200 Plätzen großen Saal. Hier ist sowohl an eine öffentliche Nutzung für diverse kulturelle Veranstaltungen gedacht als auch an die Möglichkeit, den Saal zu privaten Zwecken wie zum Beispiel Familienfeierlichkeiten zu mieten. Zudem will die Neuapostolische Kirche den Saal auch zu gottesdienstlichen Zwecken nutzen.
Generationsübergreifendes Wohnen
Die geplanten 60 altengerechten Wohnungen sind in vier Wohnblocks untergebracht, die um so genannte halböffentliche Wohnhöfe gruppiert werden sollen. Es handelt sich um Wohnungen mit 2-3 Zimmern mit unterschiedlicher Größe (50-80 Quadratmeter). Es sind sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen denkbar, die auch Jüngeren oder Familien angeboten werden sollen. So ist ein generationsübergreifendes Wohnkonzept geplant.
Wie Bischof Krebs mitteilte, ist mit dem Baubeginn Mitte 2008 zu rechnen. Die Eröffnung des Zentrums ist Ende 2009 avisiert. Etwa fünfzig neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
11. November 2006 - Vorstellung des neuen Seniorenzentrums "Gute Hoffnung" in Oberhausen-Sterkrade (Nordrhein-Westfalen)
11. November 2006
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