Seinen ersten Gottesdienst als Stammapostel in der Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland feierte Jean-Luc Schneider gestern, 17. November 2013, in der Josef-Kohlmaier-Halle in Limburg. Rund 1350 Kirchenmitglieder erwarteten dort das Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche International, weitere rund 14.000 Teilnehmer konnten diesen Gottesdienst via Satellit mitverfolgen. Begleitet wurde der Stammapostel von Bezirksapostel Bernd Koberstein, den Aposteln Eckehard Krause (Norddeutschland), Dieter Prause (Süddeutschland) sowie Xavier Arèse und Raymond Estrade (beide Frankreich) und den in der Gebietskirche tätigen Aposteln Clément Haeck, Jens Lindemann und Gert Opdenplatz.
Zu Beginn des Gottesdienstes sang der Chor die französische Version des Liedes „Wo du hingehest“. Darüber freute sich der Stammapostel und ging auf den Text ein. Er sagte, es sei ein Lied mit reichem Inhalt, das Trost spende. Zwei Frauen, Noomi und Rut, die alles verloren haben, erleben wie Gott sich um sie kümmert. Denn, so der Stammapostel, Gott vergisst den nicht, der in Not ist. Noomi, die in Notzeiten mit ihrer Familie von Bethlehem ins Land der Moabiter zog, hat immer an ihrem Glauben festgehalten. Nun, nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Söhne, wollte sie zurück nach Bethlehem. Rut, ihre Schwiegertochter und Moabiterin, sollte zu ihrer Familie zurückgehen. Sie ließ sich aber nicht wegschicken sondern sagte: „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen; und wo du bleibst, da bleibe auch ich….“ Sie hatte erlebt, dass Noomi immer auf Gott vertraut hat. Rut war daher überzeugt, dass der Gott Noomis der richtige ist. „Lasst uns auch so eine Ausstrahlung wie Noomi haben, dass unsere Mitmenschen unseren Glauben und unser Gottvertrauen wahrnehmen können.“
Dann ging der Stammapostel auf das Textwort
„Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne“
(2. Korinther 12, Vers 9)
ein. Wir denken heute, dass Paulus ein gewaltiger Gottesmann gewesen ist. Paulus selbst sah das aber anders: Er fühlte sich schwach, er war kein guter Redner, von kleiner Gestalt und wollte, dass der Herr ihn stärker macht damit er, seiner Meinung nach, ihm besser dienen konnte. Jesus aber sah das ganz anders. Seine Antwort war in der Lutherübersetzung: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." In anderen Übersetzungen heißt es: „Meine Macht kommt in der Schwachheit zur Vollkommenheit.“ Das war der Trost von Jesus an Paulus. Er blieb schwach, aber am Ende seines Lebens konnte er sagen: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, hinfort wird mir zugelegt die Krone des ewigen Lebens.“ Er hat also vollkommene Arbeit geleistet und nach seinem Tod lebte die Kirche Christi weiter. Paulus konnte trotz seiner Schwachheiten sein Amt vollkommen ausführen. Er hat seine Schwachheit angenommen, damit Christus in ihm stark sein konnte.
Damit wir stark sein können in Christi, müssen wir seine Gnade annehmen. Was ist Gnade? Die Erwählung ist eine Gnade. Jesus hat die Sünder lieb. Das ist unsere Motivation. Wir sind von Gott geliebt! Das ist eine ungeheure Gnade, dass er einen Jeden trotz seiner Schwächen und Fehler liebt. Das Bewusstsein: Ich bin von Gott geliebt. Das macht stark! Das ist die Gnade der Erwählung.
Dann ist da noch die Gnade der vielen verschiedenen Gaben. Wir wollen auch mit den Gaben, die Gott uns gegeben hat, zufrieden sein. Der Mensch meint immer, er hätte einen Anspruch darauf, dass es ihm gut geht. Auch in den Gemeinden gibt es oft die Meinung, man hätte ein Anrecht auf einen perfekten Chor, eine rhetorisch ansprechende Predigt, ein modernes Kirchengebäude. Diese Ansprüche münden oft in Unzufriedenheit, Neid und Frust. Machen wir uns bewusst: Alles was wir haben ist Gnade. Es gibt viele Menschen, die sind besser als wir und haben nicht die Hälfte von dem, was wir haben. Seien wir uns bewusst: Alles was wir sind und haben verdanken wir der Gnade Gottes.
Wenn wir erkennen, dass alles was uns ausmacht Gottes Gnade ist, sind wir dankbar. Da ist dann kein Platz für Neid oder Unzufriedenheit in unserem Leben. Danken wir Gott für alles was er uns gibt. Dann sind wir stark.
Machen wir uns aber auch unsere Schwächen bewusst, fuhr Stammapostel Schneider fort. Jesus war vollkommen. Er ist ohne Sünde über diese Erde gegangen und lädt uns ein in sein Reich! Diese Einladung soll uns anspornen uns zu ändern und ihm ähnlicher zu werden. Pflegen wir eine innige Verbindung zu Gott, dann werden wir seine Hilfe und Gnade erleben.
Folgen wir dem Evangelium, dann sind wir auf der sicheren Seite und können die Sicherheit des Glaubens erleben. Fragen wir uns bei allem was wir tun: Ist das der Wille Gottes oder ist das menschlich? Dann erkennen wir sofort, ob unser Handeln richtig ist oder ob wir etwas ändern müssen. Gott ist in den Schwachen mächtig!
Paulus war sich bewusst, dass er schwach und von Gott abhängig war. So geht es der Kirche Christi auch. Auch wir sind schwach. Ohne Gott können wir nichts tun.
Sorgen wir dafür, dass in den Gemeinden Frieden, Liebe und Einheit herrschen. Dann kann Gott arbeiten und sein Werk vollenden. Paulus wollte in Jerusalem bleiben und dort arbeiten, aber Gott hatte andere Pläne. Er schickte ihn zu den Heiden. Paulus hat das angenommen und konnte mit Gottes Hilfe viel bewegen. Auch wir haben oft unsere eigenen Vorstellungen, wie sich Kirche entwickeln sollte. Das Evangelium aber hat oberste Priorität. Alles muss in diesen Rahmen passen. Dass ist der Weg zum Heil! Lasst uns auf den Herrn hören und uns nach dem Evangelium ausrichten.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes rief Stammapostel Jean-Luc Schneider noch die Apostel Arèse, Prause und Krause zu Predigtbeiträgen an den Altar.
Mit der Feier des Heiligen Abendmahles, dem Gedenken an die Entschlafenen und einem Schlussgebet endete der Gottesdienst.
Fotos: Jessica Krämer
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