Stammapostel Leber besuchte am 23.12.2012 Mulhouse. Der Gottesdienst wurde in ganz Frankreich übertragen und auch die Gläubigen der Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland hatten die Möglichkeit dieses besondere Ereignis per Übertragunsgottesdienst mitzuerleben.
Grundlage für das Dienen des Stammapostels war das Wort aus Lukas 14, 16,17:
„Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn alles ist bereit!“
Auf das Lied des Chors eingehend, betonte der Stammapostel: „Wie wichtig das „Ecoute“, das Zuhören sei, denn göttlicher Trost liege oft in nur einem Wort. Als Beispiel erwähnte er die Begebenheit nach der Auferstehung Jesu, als Maria den Leichnam des Herrn suchte, und der vermeintliche Gärtner ihr auf ihre Frage, ob er den Leichnam des Herrn weggebracht habe, mit dem einen Wort „Maria“ antwortete, in dem der ganze göttlich Trost lag.
Wir leben heute in der Zeit des Advent, sie drücke unsere Zuversicht aus: Unser Herr kommt!
Bezug nehmend auf den Text sagte der Stammapostel, dass in biblischer Zeit oft mit zwei Einladungen zu einem Anlass, bzw. Fest eingeladen wurde. Übertragen auf unsere Zeit werde uns heute die aktuelle Einladung zugerufen: Kommt, es ist alles bereit! – Sind wir auch bereit? Mit der Einladung sei auch eine Mahnung zur Entscheidung verbunden.
Segen, Kraft und Gnade von Seiten Gottes seien im Überfluss vorhanden, so der Stammapostel, doch wir müssten auch gewisse Voraussetzungen erfüllen, um ihrer teilhaftig werden zu können. Es gelte Opfer des Verzichts zu bringen, um göttlichen Segen zu erlangen und etwas dran zugeben, was dem Herrn nicht gefällt! Wir müssen etwas einbringen, etwas investieren, müssen dem Herrn nahe sein, um seine Kraft in uns aufnehmen zu können.
Demut schafft Gnade, so der Stammapostel.
Auch heute gelte uns die aktuelle Einladung: Kommt, es ist alles bereit – und sie fordert von uns eine Entscheidung für den Herrn und sein Angebot des Segens, der Gnade und der Kraft. Wofür entscheiden wir uns? Für den Herrn oder gegen ihn, indem wir entweder unser Leben nach seinem Willen ausrichten oder so weitermachen, wie bisher.
Im Advent werden Kerzen angezündet. Der Stammapostel rief die Geschwister auf, heute eine Kerze der Entscheidung zu entzünden – für den Herrn!
Der Stammapostel führte drei Begebenheiten aus der Heiligen Schrift an, in denen Entscheidungen von großer Tragweite getroffen wurden und nannte als erstes Esau, der sich durch die Wahl des Linsengerichts gegen den Erstgeburtssegen entschied und dies viele Jahre bereute.
Daniel, so der Stammapostel, habe sich hingegen für das entschieden, was er von Jugend auf kannte und blieb dem treu – und erlangte großen Segen.
Die Jünger Jesu entschieden sich bei den Worten des Herrn: „Komm und folge mir nach!“, für den Herrn und seinen Willen.
Das Textwort aus dem Lukasevangelium zeichne ein knappes Bild mit einem sehr reichen Inhalt. Die Arbeit der Knechte Gottes heute, so betonte der Stammapostel sei es, Einladung und Mahnung zur Entscheidung auszusprechen.
Auf den angekündigten Wechsel in der Leitung der Gebietskirche Frankreich eingehend, betonte der Stammapostel, dass den Geschwistern in diesem Land mit dem Wechsel nichts genommen, sondern im Gegenteil noch etwas gegeben würde. Bezirksapostel Schneider werde als Stammapostelhelfer immer noch ein Auge auf sie haben, und BA Bezirksapostel Koberstein bekämen sie ja noch dazu.
Bezirksapostel Koberstein
Bezirksapostel Koberstein, der sich in französischer Sprache an die Geschwister wandte, sagte in seinem Dienen, er habe in diesem Gottesdienst viel Segen, Kraft und Gnade empfangen. Gott habe sich für uns entschieden, für einen jeden Einzelnen, und das sei unsere Kraft, uns auch immer wieder für ihn, den Herrn, zu entscheiden.
Im Weiteren führte der Bezirksapostel aus, dass er den Gotteskindern mit Liebe dienen wolle und die Mängel im sprachlichen Bereich mit viel Liebe ausgleichen werde.
Nach seiner Ordination zum Unterdiakon 1972 habe ihm sein Vater, der kein Mann vieler Worte gewesen sei, gesagt:“ Mein Sohn, jetzt musst du immer ganz klein bleiben.“ Deshalb wolle er den Kindern Gottes in dem anvertrauten Arbeitsbereich in Demut dienen. Abschließend sagte BA Koberstein: „Bitte, gebt mir die Chance euch zu lieben!“
Bezirksapostel Schneider
Bezirksapostel Schneider bedankte sich in seinem Predigtbeitrag für das besondere Weihnachtsgeschenk, das Präsent durch den Stammapostel.
Jedem stehe das göttliche Angebot des Segens, der Gnade und der Kraft zur Verfügung, so BA Schneider. Im Weiteren forderte er dazu auf, Verzichtsopfer zu bringen, indem wir aufgeben, was Gott nicht gefällt und uns dem Herrn zuwenden und die Gaben annehmen, die er in so reichem Maß bereithält.
Die Eingeladenen der biblischen Begebenheit hätten Entschuldigungen vorgebracht und seien deshalb nicht gekommen. Dann habe der Herr seinen Knecht an die Hecken und an die Landstraßen gesandt, um die wiederum alle einzuladen, und danach sei immer noch viel Platz gewesen. Auf unsere Zeit übertragen heiße das, auch die anzusprechen und einzuladen, die dem Werk des Herrn fern stehen oder sich ihm aufgrund besonderer Umstände entfremdet hätten.
Abschließend dankte der Bezirksapostel den Geschwistern in Frankreich für ihre Liebe, Treue und Unterstützung, Er habe oft in ihnen den Herrn erkannt, und er bleibe stolz auf die Gotteskinder in diesem Land.
Die Feier des Heiligen Abendmahls und das Gedenken an und für alle Menschen, die nicht mehr auf dieser Erde leben, war ein sehr emotionaler Moment, der von Chor und Orgel-spiel ganz besonders unterstrichen wurde.
Nach diesen feierlichen Momenten wurde zur Unterstützung für Apostel Alain Dubois der Bezirksälteste Xavier Arese zum Bischof ordiniert.
Danach wurde, wie vor geraumer Zeit angekündigt Bezirksapostel Bernd Koberstein mit der Leitung der Gebietskirche Frankreich beauftragt. Stammapostelhelfer Schneider wurde zuvor von dieser Aufgabe entlastet und kann sich nun, nach den Ausführungen des Stammapostels, mehr internationalen Aufgaben zuwenden.