Vom 3. – 12. Dezember 2017 besuchte Bezirksapostel Storck Angola. Er hielt dabei einen Jugendgottesdienst in Luanda und reiste erstmals in den Osten Angolas, nahe der Grenze zu Zambia.
Gottesdienst für Jugendliche in Luanda
In der Adventszeit reiste Bezirksapostel Rainer Storck zum dritten Mal in diesem Jahr nach Angola. Direkt am ersten Tag feierte er in der Zentralkirche Luanda-Palanca einen Gottesdienst für Jugendliche. „Mache dich auf und werde Licht“ – so seine Botschaft an die jungen Gläubigen.
Die Reise nach Angola begann für Bezirksapostel Rainer Storck am Sonntagabend, 3. Dezember 2017. Von Frankfurt aus ging es in die Hauptstadt Luanda, wo er am Flughafen morgens um 6.30 Uhr von einem kleinen Chor begrüßt wurde.
Viel Musik im Gottesdienst
Um 16 Uhr ging es dann an der Zentralkirche Palanca (Bezirk Kilamba Kiaxi Leste) weiter mit einem Gottesdienst für Jugendliche. 1.990 Gläubige erwarteten den Bezirksapostel. Ein gewaltiger Chor gestaltete den Gottesdienst mit.
Grundlage für die Predigt war das Bibelwort aus Jesaja 60,1: „Mache dich auf, werde licht“. Bezirksapostel Storck nahm dabei Bezug auf das am ersten Advent neu begonnene Kirchenjahr. „Ich habe mir vorgenommen, mit Beginn des neuen Kirchenjahres mich aufzumachen, ich will noch etwas bewegen“, berichtete er von seinen Vorsätzen. Als die, die etwas predigten, gelte es, ein Vorbild zu sein und es vorzumachen.
Gemeinsam umsetzen
Er wolle sich aufmachen in seinen Gebeten, im Bekennen sowie im Dienen für die Gemeinde, für die Kirche, für Gott, nannte er im weiteren Verlauf der Predigt drei Kernpunkte. Er lud die Jugendlichen ein, sich gemeinsam mit ihm aufzumachen und dies umzusetzen: Die Gebete sollten ein intensives Gespräch mit Gott sein. Im persönlichen Gespräch ergäben sich viele Möglichkeiten des Bekennens. Und in der Kirche gelte es nicht nur heute ja zu sagen, sondern auch morgen und übermorgen.
Im Gottesdienst ordinierte der Bezirksapostel neue Amtsträger: Vier Bezirksälteste, fünf Bezirksevangelisten, sieben Hirten und drei Evangelisten – alle für die 32 Bezirke und 351 Gemeinden in der Hauptstadt Luanda. Gleichzeitig wurden zwei Bezirke wegen des starken Wachstums geteilt, also zwei neue Bezirke gegründet.
Nach dem Gottesdienst trat eine Musikgruppe mit ungewohnten Instrumenten auf. Gemeinsam mit dem Chor trugen sie ein traditionelles Stück vor und luden auch den Bezirksapostel zum Mitmachen ein (siehe Video).
Bezirksämterversammlung
Am Folgetag, Dienstag, den 5. Dezember 2017 stand eine Bezirksämterversammlung auf dem Programm. Den Leitern der Kirchenbezirke und ihren Stellvertretern gab der Bezirksapostel abgeleitet aus 1. Petrus 5 ein fünf-Punkte-Programm mit auf den Weg: Es gelte, die Herde Christi zu weiden, auf sie achtzuhaben – und dies freiwillig und demütig zu tun. Um das alles schaffen zu können, schaffe Gott die Möglichkeit, alle Sorge auf ihn zu werfen.
Im organisatorischen Teil der Besprechung ging es unter anderem um den Umgang mit den Opfern der Mitglieder, die Länge der Gottesdienste und das Amtsverständnis.
Über Schlagloch-Pisten unterwegs im Osten Angolas
Die letzte Reise des Jahres führte Bezirksapostel Rainer Storck nach Angola. Dort besuchte er erstmals einige schwer erreichbare Gemeinden im äußersten Osten des Landes – in der Grenzregion zu Sambia. Nach beschwerlichen und langen Fahrten wurde der Bezirksapostel dort begeistert empfangen.
Nach zwei Tagen in Luanda mit einem Gottesdienst für Jugendliche und Besprechungen reiste Bezirksapostel Rainer Storck mit seinem Helfer, Apostel João Uanuque Misselo, per Flugzeug nach Saurimo in den Osten Angolas. Dort wurde er am Morgen um 8 Uhr von einem Kinderchor am Flughafengebäude empfangen. Für die Reisegruppe ging es aber direkt mit dem Jeep weiter in die 300 Kilometer entfernte Stadt Luau, wo nach fünf Stunden Fahrt nachmittags ein Gottesdienst geplant war.
Eine schöne Überraschung gab es auf dem Weg, wo in einem kleinen Dorf neuapostolische Christen der örtlichen Gemeinde an der Straße auf die Reisegruppe warteten und den Bezirksapostel freudig mit Gesängen begrüßten.
Kirchweihe in Luau
In Luau weihte der Bezirksapostel ein neues Kirchengebäude und ordinierte drei Hirten. 875 neuapostolische Christen erlebten den Gottesdienst mit, dem der Bezirksapostel das Bibelwort aus Johannes 11,5 zugrunde legte: „Jesus aber hatte Marta lieb und ihre Schwester und Lazarus.“ Er rief die Gläubigen in der Predigt unter anderem auf, die Eigenschaften der drei biblischen Figuren anzustreben: Zuzuhören wie Maria, zu Dienen wie Marta und da zu sein wie Lazarus.
Das Kirchengebäude wurde von den Gläubigen innerhalb von fünf Jahren in Eigenleistung gebaut. Die Kirchenverwaltung unterstützte das Projekt mit einem kleineren Geldbetrag für Dach und Fenster. Das Gebäude verfügt über bis zu 500 Plätze. Die weiteren Teilnehmer erlebten den Gottesdienst per Lautsprecher rund um das Gebäude mit. Auf dem Grundstück stand zuvor über viele Jahre eine kleine Kapelle aus Tonziegeln, die jedoch nicht ausreichend Sitzplätze bot.
In Luau hatte 1983 ein Apostel aus dem Kongo Gläubigen das Sakrament der Heiligen Versiegelung gespendet und drei Priester gesetzt. Das war der Anfang der Gemeinde Luau. Heute existieren in der Stadt und im gleichnamigen Regierungsbezirk neun Gemeinden. Luau liegt im Dreiländereck Angola, Demokratische Republik Kongo und Sambia.
Acht Stunden für 260 Kilometer
Donnerstag, der 7. Dezember 2017 war komplett als Reisetag eingeplant: Mit zwei Geländewagen, einer mit einem Dieselfass beladen, ging es von Luau aus nach Cazombo. Der Kraftstoff war in der Region ohne Tankstellen vor allem für die Fahrzeuge gedacht, aber auch für die Generatoren der Unterkünfte. Denn die Strom- und Wasserversorgung ist im Osten Angolas in vielen Regionen nur dürftig ausgebaut.
Vor der Reisegruppe lagen 260 Kilometer, davon 175 über Lehmpisten voller Schlaglöcher und Schlammgruben. Bezirksapostelhelfer Misselo hatte gewarnt, dass die Strecke wegen schlechter Straßenverhältnisse und starken Regenfällen in den letzten Wochen sehr beschwerlich werden würde. Doch Bezirksapostel Storck war es ein Anliegen, seine Glaubensgeschwister in der Region Alto Zambeze zu besuchen und kennenzulernen.
Empfang entschädigt für beschwerliche Fahrt
Acht Stunden dauerte die beschwerliche Fahrt – vorbei an festgefahrenen Lkw – bis kurz vor Cazombo wieder befestigte Straßen begannen. Ein Video gibt einen Eindruck von der Fahrt und dem Zustand der Straßen.
Der Empfang in Cazombo entschädigte jedoch für alle Mühen: Vor der örtlichen Kirche hatten sich Hunderte Gläubige versammelt und begrüßten Bezirksapostel Storck, Bezirksapostelhelfer Misselo und Apostel Manuel Quefasse Mupila mit Tänzen und Gesängen. „Die Begeisterung hat mich nachhaltig beeindruckt“, berichtet der Bezirksapostel, der gerührt die Darbietungen verfolgte.
Gottesdienst in Cazombo
Der Predigt im Gottesdienst am nächsten Morgen legte der Bezirksapostel das Bibelwort aus Psalm 122,1 zugrunde: „Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des Herrn!“ Nahezu 1.000 Gläubige verfolgten den Gottesdienst in der großen Kirche. Weitere 2.000 verfolgten die Predigt außerhalb des Gebäudes. Bezirksapostel Storck ordinierte einen Bezirksevangelisten, zwei Hirten und einen Evangelisten.
Spontan entschied sich der Bezirksapostel im Gottesdienst, das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen zu feiern. In der Vorbereitung ging er besonders auf die vielen Opfer der schweren Gefechte ein, die während des Bürgerkriegs im Osten des Landes stattgefunden hatten.
Besuch aus Sambia
Am Gottesdienst nahm auch Bezirksapostelhelfer Robert Nsamba (Sambia) teil. Er ist für die Gemeinden auf der anderen Seite der Grenze verantwortlich und somit direkter Nachbar des Regierungsbezirks Alto Zambeze, dessen Hauptstadt Cazombo ist.
Der örtliche Kirchenbezirk heißt Moxico-Alto Zambeze. Moxico ist die Provinz. In dem Kirchenbezirk gibt es 19 neuapostolische Gemeinden, aus denen viele zum Gottesdienst mit dem Bezirksapostel nach Cazombo angereist waren.
Rückfahrt im Regen-Chaos
Nach dem Gottesdienst begann gegen 12 Uhr direkt die Rückfahrt über Luau nach Saurimo. Diese gestaltete sich noch schwieriger als die Hinfahrt, da es über viele Stunden stark regnete und die Straßen überschwemmt waren. Da so die Schlaglöcher noch schwieriger zu sehen waren, dauerte die Fahrt deutlich länger als geplant bis spät in den Abend hinein. Erst gegen halb elf erreichte die Reisegruppe das Hotel in Saurimo. In den drei Tagen hatten sie mehr als 1.300 Kilometer zurückgelegt, davon etwa die Hälfte über nicht geteerte Wege.
Quelle NAK NRW, / Text: Frank Schuldt / Fotos: Hermann Bethke