Dortmund. Einstimmig entlastete die Landesversammlung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen auf ihrer Sitzung am 13. August 2015 den Landesvorstand. Zuvor waren ihnen die Finanzzahlen des letzten Jahres präsentiert worden. In 2014 verzeichnete die Gebietskirche einen ausgeglichenen Haushalt, eines der Ziele von Bezirksapostel Rainer Storck, dem verantwortlichen Kirchenpräsidenten.
Die Landesversammlung besteht aus den Mitgliedern des Landesvorstandes, also dem Bezirksapostel, den Aposteln und Bischöfen sowie den Bezirksvorstehern des Kirchengebietes der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Das Gremium kommt auf Einladung des Bezirksapostels mindestens einmal im Jahr zusammen, beschließt unter anderem den Jahresabschluss und entlastet den Vorstand.
Jahresbericht 2014
Eberhard Dodt, Leiter der Kirchenverwaltung in Dortmund, stellte der Landesversammlung den fünften Jahresbericht der Gebietskirche vor. Seit 2010 veröffentlicht die Neuapostolische Kirche einen Tätigkeitsbericht mit detaillierten Finanzzahlen. Die Mitglieder der Landesversammlung erhalten den Jahresbericht zur Vorbereitung auf die Sitzung.
In diesem Jahr wurde die Struktur des Jahresberichts leicht angepasst: Er teilt sich nun in einen Tätigkeitsbericht, der nur wenige Zahlen enthält und daher leichter zu lesen ist. Detaillierte Zahlen finden sich im zweiten Teil, dem Finanzbericht. Die Darstellung orientiert sich dabei an der Systematik des Jahresabschlusses. Zudem wurde konsequent die neue Rechnungslegung unter Einbeziehung der Investitionen und Abschreibungen umgesetzt. Die Veröffentlichung des Jahresberichts 2014 in den Gemeinden und im Internet ist für September 2015 geplant.
Finanzdaten vorgestellt
Im letzten Jahr erreichte die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen einen ausgeglichenen Haushalt. Artur Krause, Leiter der Finanzabteilung, präsentierte den Mitgliedern der Landesversammlung die Zahlen. Durch die Umstellung der Rechnungslegung in 2013 nimmt das Handelsrecht immer mehr Raum ein. „Die Wirtschaftsprüfer loben, dass wir historisch gewachsene Besonderheiten nach und nach anpassen“, berichtete der Finanzverantwortliche.
Rund 150.000 Euro Überschuss ist das Ergebnis der gewöhnlichen kirchlichen Tätigkeit. Insgesamt ergibt sich unter Berücksichtigung weiterer Erträge und Aufwendungen nach neuer Rechnungslegung ein bilanzieller Jahresüberschuss von rund sechs Millionen Euro.
Einstimmige Entlastung des Landesvorstands
Geprüft wurde der Jahresabschluss 2014 nicht nur von den Wirtschaftsprüfern, sondern ebenfalls von einem Fachausschuss der Landesversammlung. Seit 2013 prüfen die Bezirksältesten Martin Gerke, Ulrich Hedtfeld und Ulrich Frost die Finanzzahlen der Kirche. Dazu führten sie Gespräche mit den Wirtschaftsprüfern sowie der Verwaltung und gaben Hinweise zu weiteren Verbesserungen.
Der Empfehlung des Ausschusses folgend, entlasteten die Mitglieder der Landesversammlung den Landesvorstand bei der folgenden Abstimmung einstimmig. Die Wirtschaftsprüfer wurden wiedergewählt, ebenso die Mitglieder des Ausschusses „Jahresabschluss“. „Wir sind, was Informationen und Transparenz angeht, seit Jahren auf einem guten Weg“, dankte der Bezirksapostel den Erstellern des Jahresberichts für die Arbeit. Er wolle diesen Weg auch künftig fortsetzen.
Neue Bauvorhaben ab 2017
Kurz ging der Bezirksapostel auf das Thema Bau für 2016 ein: Die aus den Bezirken eingereichten Vorschläge für Neubauten sowie Anbauten würden derzeit geprüft. Ziel sei es, eine Prioritätenliste zu erstellen, da das Volumen der beantragten Maßnahmen das zur Verfügung stehende Budget für mehrere Jahre überschreite. Die Prüfung soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. „Wir nutzen dann das Jahr 2016, um die Bauprojekte vorzubereiten“, so der Bezirksapostel.
Zudem sollen die bereits beschlossenen Maßnahmen bis Ende 2016 weitestgehend umgesetzt werden. Der Bezirksapostel sagte zu, die Bezirksämter als Kenner vor Ort weiter intensiv in die Prozesse einzubinden.
Neue Terminverwaltung
Um die Abstimmung der geplanten Gottesdienste und weiterer Termine zu vereinfachen, ist derzeit ein Modul zur Terminplanung im NAK-Portal in Vorbereitung. Es wurde bereits im Bezirk Essen testweise eingesetzt. Bis Ende 2016 ist die Einführung in allen Kirchenbezirken vorgesehen. Damit soll die Mehrfachpflege von Terminen vermieden und die Handhabung vereinfacht werden. Die Bezirke erhalten dabei einen Überblick, welche Gottesdienste der Bezirksapostel sowie die Apostel und Bischöfe in den nächsten Monaten in ihrem Bereich geplant haben.
Bis 2017 soll das NAK-Portal zudem um ein Statistikmodul ergänzt werden, welches dann das bisherige Abrechnungs- und Statistikportal IAKOP ersetzt.
Zwei Seelsorge-Leitfäden
Die Trauerbegleitung in der Gebietskirche soll weiter ausgebaut werden, so der Wunsch der Kirchenleitung. Dazu wurde ein Leitfaden erstellt, den Bischof Manfred Bruns vorstellte. Künftig sollen möglichst flächendeckend Trauergesprächskreise stattfinden. Dazu will die Kirche interessierte Gesprächskreisleiter aus- und fortbilden.
Ein weiterer Leitfaden widmet sich der Seelsorge an Suchtkranken und Suchtgefährdeten. Bislang gab es ein Pilotprojekt im Bereich NRW-West. Der Einsatz von Suchtberatern und die Einrichtung von Selbsthilfegruppen seien jedoch flächendeckend wünschenswert, so Bischof Bruns. Auch hier will die Kirche Suchtberater und Leiter der Selbsthilfegruppen schulen. Mitarbeiter für beide Tätigkeitsbereiche sollen per Gemeindeaushang gefunden werden.
„Wir wollen hier nichts installieren, was andere besser können als wir“, ergänzte Bezirksapostel Storck. Es sei jedoch wichtig, eigene Anlaufpunkte innerhalb der Kirche anzubieten, damit erste Schritte in vertrauter Umgebung gemacht würden. Die Kirche arbeite dabei eng mit Beratern anderer Organisationen zusammen. Im Bereich NRW-West gibt es derzeit drei Selbsthilfegruppen, die von zwei Suchtberatern betreut werden.
„Wohlverhalten“
Priester Volker Lüdemann, Diplom Bankbetriebswirt und Mitglied im Anlagegremium der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, referierte zum Abschluss der Landesversammlung über die Themen „Compliance“ und „Corporate Governance“. Das Anlagegremium hat für seine Arbeit ein Regelwerk zum Wohlverhaltenskodex erstellt. Dieses enthält beispielsweise Hinweise zum Berufungsverfahren für die Mitglieder, ihre Mindestqualifikation, Vertraulichkeitsvereinbarungen und weiteres.
Das Anlagegremium unterstützt die Kirchenleitung in ihrem Bemühen um Transparenz, Information und Kommunikation. Im Anlagebereich überwacht das Gremium die Prozesse mit fachlicher Expertise, um potenzielle Risiken abzuwehren. Das Anlagegremium versteht sich dabei nicht als passive Prüfungseinrichtung, sondern als aktiver Gestalter.
Bezirksapostel Rainer Storck lobte die Arbeit des Gremiums. Die Einrichtung habe sich bewährt und habe positive Auswirkungen gehabt.
Gedenken an Lothar Heemeier
Zu Beginn der Landesversammlung hatten die Bezirksvorsteher ihres verstorbenen Landesversammlungs-Mitglieds Lothar Heemeier gedacht. Der Bezirksälteste war vor einigen Wochen nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
Bezirksapostel Rainer Storck konnte zur Sitzung am Donnerstagabend drei neue Mitglieder begrüßen: Bezirksältester Bernd Gessner hatte im Februar 2015 die Leitung des Kirchenbezirks Alsdorf übernommen. Die Bezirksevangelisten Werner von Parzotka-Lipinski und Helmut Hartwig leiten seit einigen Wochen die Bezirke Ruhr-Emscher und Herford als Bezirksvorsteher.
13. August 2015 - Landesversammlung genehmigt Jahresabschluss
13. August 2015
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