* Apostel von 1950 bis 1959
Lebensdaten
- geboren am 19. Dezember 1899 in Vesser, Thüringen
- gestorben am 3. September 1959
Amtstätigkeit
- 8. August 1927: Unterdiakon durch Bezirksapostel Friedrich Stiegler
- 14. Juli 1929: Diakon durch Bezirksapostel Arthur Landgraf
- 14. Dezember 1930: Priester durch Bezirksapostel Arthur Landgraf
- 29. Juni 1936: Evangelist durch Apostel Bruno Rockstroh
- 17. Februar 1941: Bezirksevangelist durch Bezirksapostel Bruno Rockstroh
- 15. Mai 1947: Bezirksältester
- 4. April 1948: Bischof durch Bezirksapostel Bruno Rockstroh
- 19. März 1950: Apostel durch Stammapostelhelfer Peter Kuhlen
Arbeitsbereich
Sachsen, Thüringen
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Am 19. Dezember 1899 wurde ich als Sohn des Glasbläsers Bruno Wicht und dessen Ehefrau Emilie in Vesser geboren, einem kleinen Walddörfchen von 275 Einwohnern, das hoch im Thüringer Wald liegt. Ich war der Zweitjüngste von neun Kindern. Da die Bewohner dieser Gebirgsdörfer damals fast ausnahmslos arm waren, lernten wir schon als Kinder Verzicht und Entbehrungen kennen. Schon mit 11 Jahren mußten wir, wenn auch durch leichte Arbeit, mitverdienen. Meine Eltern waren einfache, gläubige und gottesfürchtige Leute. Dementsprechend erzogen sie uns auch. Mein Vater gehörte dem evangelischen Kirchenrat an und besuchte auch die Gottesdienste regelmäßig. Gleiches verlangte er auch von uns Kindern. Palmsonntag 1914 wurde ich konfirmiert; der Pfarrer gab mir einen Denkspruch mit auf den Weg, der lautete: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Denn so du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen; und so du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen“ (Jesaja 43, 1.2). Am 1. April 1914 kam ich dann beim Landratsamt Schleusingen in die Lehre. Wenig später brach der Erste Weltkrieg aus. 1915 mußten zwei meiner Brüder einrücken, und 1917, kurz nach Abschluß meiner Lehrzeit, wurde auch ich zum Heeresdienst einberufen. Weihnachten 1918 war ich auf Urlaub zu Hause. Da erfuhr ich, daß meine Mutter und vier Geschwister nach dem Tode meines Vaters – er war im Januar 1918 gestorben – die Gottesdienste der Neuapostolischen Gemeinde besuchten. Es war mir damals nicht vergönnt, einem Gottesdienst beizuwohnen, da die kleine Gemeinde nur alle 14 Tage von auswärtigen Brüdern bedient werden konnte. Meine Angehörigen und Bekannten baten mich, doch einmal in meinem Stationierungsort Kassel die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche zu besuchen. So kam ich Januar 1919 das erste Mal unter das Wort Gottes. Es erweckte mancherlei Gedanken in mir, denn auf der anderen Seite lockte die Welt mit ihren vergänglichen Angeboten. Anfang März 1919 wurde ich vom Militärdienst entlassen; bis dahin hatte ich nur noch einen Gottesdienst besucht. Zu Hause ging ich dann regelmäßig in die Gottesdienste. Mit Ehrfurcht denke ich an den Apostelhelfer Wolf, der uns als rechter Lehrmeister diente. Er wirkte in uns Licht und Klarheit, so daß wir mehr und mehr die große Gnade und Liebe unseres Gottes kennen und preisen lernten. Schließlich empfing ich am 18. Mai 1919 in Erfurt die Heilige Versiegelung. Damit begann in meinem Leben ein neuer Abschnitt. Obwohl ich freudig die Gottesdienste besuchte und unter dem Wort recht glücklich wurde, hatte ich manchen Kampf mit mir selbst zu führen. Noch hatte ich die Lust dieser Welt nicht überwunden, doch die Gnade unseres himmlischen Vaters zog stärker. Mir wurde das Wort zur Losung: „Was du sein willst, das sei ganz!“
Am 18. Mai 1924 empfing ich mit meiner Frau, der jüngsten Tochter des Bezirksältesten Wolf, den Trausegen zu unserem Ehebund.
Im gleichen Jahr 1924 wurde mir die Aufgabe übertragen, als Dirigent den Chor der Gemeinde Schmiedefeld zu leiten.
Am 8. August 1927 empfing ich durch Apostel Stiegler das Unterdiakonenamt und am 14. Juli 1929 durch Apostel Landgraf das Diakonenamt. Inzwischen war die Gemeinde Schmiedefeld gewachsen; auch einige Nebengemeinden waren aus ihr hervorgegangen. Anläßlich des Besuches von Apostel Landgraf empfing ich am 14. Dezember 1930 das Priesteramt. Apostel Rockstroh setzte mich am 29. Juni 1936 in das Amt eines Gemeindeevangelisten und beauftragte mich gleichzeitig, der Gemeinde Schmiedefeld als Vorsteher zu dienen. Mein leiblicher Bruder Philipp hatte am 12. Februar 1936 das Bezirksältestenamt empfangen. Als er 1941 plötzlich unerwartet im Alter von 46 Jahren aus dem Diesseits abgerufen wurde, übertrug mir Apostel Rockstroh am 17. Februar 1941 das Bezirksevangelistenamt. Seit dem 15. Mai 1947 diente ich als Bezirksältester und übernahm damit auch die Verwaltung des Bezirkes Schmiedefeld. Meinen Beruf als kaufmännischer Angestellter gab ich am 30. Juni 1947 auf, um mich ganz dem Werke Gottes zu widmen. Am 4. April 1948 übertrug mir Apostel Rockstroh das Bischofsamt und damit die seelsorgerische Betreuung der neuapostolischen Gemeinden im Lande Thüringen. Im Auftrag des Stammapostels Bischoff sonderte mich sein Helfer am 19. März 1950 zum Apostel aus.
Im Rückblick auf meinen Lebensweg darf ich freudig bekennen, daß mir mein Konfirmationsspruch zum Erlebnis geworden ist, und das alles nur aus Gnade und abermals Gnade. Es ist ein köstlich Ding, sein Leben dem Herrn zu weihen, der uns das ewige Leben gibt.“
Am 3. September 1959 wurde Apostel R. Wicht nach dem Willen unseres himmlischen Vaters im Alter von fast 60 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Apostel R. Wicht war dem Bezirksapostel B. Rockstroh ein gewissenhafter und treu ergebener Helfer.
Leider liegen uns keine weiteren Informationen über diesen Apostel vor.
Die Inhalte der "Lebensdaten der Apostel" werden laufend aktualisiert. Oft ist es aber sehr schwierig, an Informationen heranzukommen.
Wenn Sie Nähere Informationen beitragen können, lassen Sie es uns gerne wissen und schreiben uns unter redaktion@nak-geschichte.de.
R. Wicht
19. März 1950
Downloads
- Ordinationsmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" vom 15. Juni 1950. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Todesmitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" vom 15. Januar 1960. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Apostel Rudolf Wicht vor 90 Jahren geboren (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ 24/1989. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
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