* Apostel von 1956 bis 1976
- geboren am 15. November 1909 in Hüntwangen, Schweiz
- gestorben am 30. Januar 1990
Amtstätigkeit
- 20. Dezember 1931: Unterdiakon
- 25. Juni 1933: Diakon
- 15. Dezember 1935: Priester
- 5. Juni 1938: Hirte
- 31. Dezember 1944: Bezirksevangelist
- 19. Juli 1953: Bischof
- 10. Juli 1956: Apostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
- 21. November 1976: Ruhesetzung durch Stammapostel Ernst Streckeisen
Arbeitsbereich
Österreich, Teile der Schweiz
Lebenslauf
„Wenn ich etwas über meinen Lebenslauf schreiben soll, so kann ich dies nicht tun, ohne in tiefer Ehrfurcht und Dankbarkeit meines entschlafenen Vaters und Apostels Jesu Christi zu gedenken, durch dessen Glaube, Liebe, Gehorsam und Treue mir ein Erbgut in den Schoß gelegt worden ist, das mir für mein ganzes Leben den Weg gewiesen hat.
Ich wurde am 15. November 1909 in Hüntwangen/Schweiz geboren, wo ich mit zwei Schwestern auf dem Hofe meiner Eltern aufwuchs. Wir wurden streng, doch voller Güte erzogen. Durch Apostel Bock empfing ich am 9. Juli 1911 das Unterpfand zur zukünftigen Herrlichkeit. Als ich heranwuchs, mußte ich mich auch für einen Beruf entscheiden. Die Aussicht, in der Landwirtschaft vorwärtszukommen, war sehr schlecht. Gern wäre ich Kaufmann geworden oder zur Polizei gegangen. Meinem Wunsch folgend, besprachen wir die Angelegenheit mit dem damaligen Apostel Hölzel, der mir in weiser Voraussicht riet: ‚Rudolf, bleib auf dem Hof! Wir brauchen dich!‘
Mein Vater war unermüdlich im Weinberg des Herrn tätig, und ich folgte seinem Beispiel. Es war die Freude meines Herzens schon in jungen Jahren, meinen Mitmenschen in den umliegenden Ortschaften das wunderbare Zeugnis unseres Glaubens nahezubringen. Der treue Gott hat diese Arbeit reich gesegnet, und viele Seelen konnten für das Reich Gottes gewonnen werden.
Am 11. Mai 1937 schloß ich mit der mir treu zur Seite stehenden Lebensgefährtin Luise den Ehebund, in dem uns drei Kinder [unter anderem R. Schneider III] geschenkt wurden.
Durch all die Jahre ist es mir ein Herzensbedürfnis gewesen, in wahrer Liebe zu dem Bräutigam unserer Seelen und, erfüllt mit dem innigen Verlangen, bald mit ihm vereint zu werden, im Sinne unseres Stammapostels nicht nur meine, sondern auch die mir anvertrauten Seelen würdig zu machen und für die Hochzeit des Lammes mit dem Brautschmuck auszustatten. […]
Wohl stand ich in der Furcht, den damit verbundenen Aufgaben nicht gewachsen zu sein, aber ich durfte immer wieder Gottes Hilfe und Segen erfahren.
Als ich dann am 19. Juli 1953 in das hohe Amt eines Bischofs gesetzt wurde, lag nur der eine Wunsch in meinem Herzen: diejenigen Brüder und Geschwister, die früher schon meinem Vater anbefohlen waren, mit der schönsten und vollkommenen Gabe, der Liebe, zu pflegen!
Am 22. Februar 1955 gaben wir das durch drei Generationen bewohnte und bewirtschaftete Heimwesen auf und ließen uns in Rorschach nieder. So konnte ich, der Notwendigkeit folgend, die ganze Zeit und Kraft dem Erlösungswerk Gottes widmen.
Am 10. Juli 1956 wurde mir in einem segensreichen Gottesdienst durch Stammapostel Bischoff das verantwortungsvolle Amt eines Apostels anvertraut. In meinem Herzen bewegte ich fortan die Bitte, in der engsten Verbindung mit dem Bezirks- und Stammapostel den Gotteskindern die Hilfe sein zu können, die sie im harten Kampf unserer Tage um die Erreichung des herrlichen Zieles benötigen.“
Am 21. November 1976 führte Stammapostel E. Streckeisen in Basel einen Gottesdienst durch, in dem er unter anderem sagte: „Leider ist Apostel Schneider, der seit gut zwanzig Jahren das Apostelamt trägt, wegen seiner schlechten Gesundheit gezwungen, sich aus seiner Amtstätigkeit zurückzuziehen. Dies schmerzt uns alle sehr, aber wir wollen nicht vergessen, was er uns in den vielen Jahren seines Wirkens gelehrt und vorgelebt hat.“
Apostel R. Schneider II wandte sich in diesem Gottesdienst noch einmal vom Altar aus an die Gotteskinder und führte unter anderem aus: „Mein Herz ist voll Loben und Danken, denn ich habe unserem Gott so viel zu verdanken. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, kann ich sagen: Ich habe immer nur Gutes empfangen vom lieben Gott. Immer wieder Gnade, immer wieder Vergebung, nur Liebe. Wenn der Weg auch durchs Tränental ging oder vielleicht durch Schmerzen und Krankheit, alles andere überwiegt diese wenigen Stunden der Leiden.“
Mit liebevollen Worten wurde dann Apostel R. Schneider II in den Ruhestand versetzt; er stand zu dieser Zeit im 67. Lebensjahr.
In der Zeit seines Ruhestands besuchte er viele Kranke und spendete Trost durch Briefe oder Telefonanrufe, hatte ein offenes Herz für die Sorgen eines jeden und immer besondere Worte für die Hilfesuchenden, pflegte ein tiefes Gebetsleben.
Den Segen zur Goldhochzeit empfing das Ehepaar Schneider am 10. Mai 1987 durch Bezirksapostel R. Fehr.
15 Monate nach dem Heimgang seiner Frau verstarb R. Schneider am 30. Januar 1990.
Stammapostel R. Fehr schrieb in seiner Trauermitteilung unter anderem: "Apostel Schneider diente 45 Jahre bis zu seiner Ruhesetzung im November 1976 in verschiedenen Ämtern, zuletzt 20 Jahre als Apostel. Er war ein Apostel der Liebe. Dieses Prädikat kann man über seine ganze Arbeit stellen. Nie hat er eines der Schafe Christi geschlagen, sondern alle in wahrer Hirtenliebe geweidet. Stets war er innig verbunden mit seinen Vorangängern. [...] Als vor gut einem Jahr der himmlische Vater die treue Gattin des Apostels Schneider heimgerufen hat, wurde sein Heimweh noch größer. Nun durfte er still einschlafen und eingehen in den Bereich der Lieben drüben. Wir trauern, aber wir freuen uns auch auf das Wiedersehen."
Aus seiner Feder:
- Die göttliche Erwählung (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1962, S. 60)
- Der Herr bekennt sich zum Wort seiner Diener (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1967, S. 64)
- Der Weinberg des Herrn (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1968, S. 64)
- Zur rechten Zeit - zu spät! (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1970, S. 98)
- Seliges Wissen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1971, S. 70)
- Mein Reich ist nicht von dieser Welt! (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1972, S. 67)
- Jerusalem, du hochgebaute Stadt (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1973, S. 66)
- Licht und Finsternis (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1974, S. 59)
- Ich weiß einen Strom (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1975, S. 57)
- Geistig sehen (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1976, S. 57)
- Zweierlei Ernten (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1977, S. 56)
- Deine Gnade und Wahrheit verkündigen (aus der "Wächterstimme" 5/1982, S. 35)
R. Schneider II
10. Juli 1956
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