* Hilfsapostel von 1933 bis 1937
* Bezirksapostel von 1937 bis 1967
Lebensdaten
- geboren am 8. Juli 1894 in Callenberg, Königreich Sachsen
- gestorben am 18. Januar 1967
Amtstätigkeit
- 22. Mai 1921: Diakon durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus
- 1. Mai 1922: Priester durch Stammapostelhelfer Johann Gottfried Bischoff
- 21. Dezember 1923: Evangelist durch Bezirksapostel Friedrich Stiegler
- 1. März 1925: Gemeindeältester durch Bezirksapostel Friedrich Stiegler
- 15. April 1928: Bezirksältester durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus
- 12. Juni 1932: Bischof
- 24. September 1933: Hilfsapostel
- 14. Februar 1937: Bezirksapostel durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
Arbeitsbereich
Teile Bayerns, Sachsen, Thüringen
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
„Ich wurde am 8. Juli 1894 in Callenberg/Sachsen als das siebte Kind geboren. Sorgen und Nöte lernte ich von frühester Kindheit an kennen. Mein Vater arbeitete als Strumpfwirker und Musiker, doch über lange Zeit war er arbeitslos, ohne daß wir eine Unterstützung erhielten. Ich war schon im Alter von acht Jahren gezwungen, kleine Gelegenheitsarbeiten gegen ein geringes Entgelt zu verrichten. Die anhaltende Not in unserer Familie und manche Schicksalsschläge lehrten mich den Wert des Geldes recht schätzen, nicht nur die Mark, sondern auch den Pfennig.
Meine Eltern gehörten zwar zu den Armen, aber sie waren sehr fleißig und ehrbar. Mit der ganzen Liebe, zu der Eltern fähig sind, zogen sie mich groß. Viele Krankheiten, die das Los meines Lebens bestimmten, verursachten meiner Mutter schlaflose Nächte. Als ich neun Jahre alt war, kam ich bei einer Explosion zu Schaden und erlitt fürchterliche Hautverbrennungen. Ich danke es der Gnade Gottes, daß ich durch dieses Unglück nicht erblindete. Jedermann sah mich als einen hoffnungslosen Fall an und rechnete mit meinem Ableben. Wie durch ein Wunder überstand ich alles, und dank der nicht ermüdenden Anstrengungen meiner Mutter und der Barmherzigkeit Gottes erholte ich mich ziemlich rasch und genas wahrhaft gut. Wer mich später sah, sagte verwundert: ‚Der von den Toten Auferstandene lebt.‘ Ein Jahr nach meiner Konfirmation erlitt ich einen weiteren Unfall: Ich stürzte kopfüber von der 24. Sprosse einer Leiter – fiel in die ausgestreckten Arme meines Vaters, den ich zuvor gar nicht bemerkt hatte, und der nun, wie von einem Engel geleitet, am Fuß der Leiter stand. Er fing mich auf, und kein Schaden widerfuhr mir.
Von dem, was ich als Kind verdiente, kaufte ich die erforderlichen Schulbücher, Wäsche und Kleidung und was gerade anfiel. Was aber an Geld übrigblieb, sparte ich. Als die Zeit herangekommen war, daß ich das Elternhaus verließ, um eine Lehre zu beginnen, reichte das Geld aus, um mir die dringendsten Sachen anzuschaffen. Ich empfand es so, daß der liebe Gott meine Sparsamkeit segnete; aus den Pfennigen, die ich über die Jahre auf der Bank angelegt hatte, war ein Betrag von mehreren hundert Mark entstanden. 1911 beendete ich meine Ausbildung zum Handelskaufmann. Sie war mit viel Kummer und ungerechter Behandlung verbunden. Ich litt unter diesen Verhältnissen so sehr, daß mich eigentlich nur der Gedanke an meine Mutter in letzter Minute vor einem unüberlegten Schritt zurückhielt.
Von Juli 1911 bis Juli 1912 besuchte ich ein Semester in der Hochschule und eines in einer Wirtschaftsfachschule. Während dieser Zeit arbeitete ich über viele Wochen Tag und Nacht. Nachdem ich die Prüfung abgelegt hatte, stellte mich die gleiche Schule als Fachlehrer für Wirtschaftswissenschaften an. Diese Tätigkeit mußte ich 1913 aufgeben, weil ich meinen Dienst bei der Wehrmacht ableisten mußte, von dem ich erst 1919 freikam. Nach meiner Entlassung vom Militär ließ ich mich in Aue im Erzgebirge nieder, wo ich ein eigenes Geschäft eröffnete. Mein Partner in diesem Betrieb war Arthur Landgraf, der spätere Apostel.
Im gleichen Jahr machte ich Bekanntschaft mit der Lehre der Apostel und besuchte ab August als Gast die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche in Aue; die Gemeinde zählte acht bis zehn Gotteskinder.
Ein außergewöhnliches Erlebnis im Jahre 1916 hatte mir die Gewißheit verschafft, daß es ein Leben nach dem Tode geben muß. Das regte mich an, nach der Wahrheit und dem richtigen Glauben zu suchen. Ich beschäftigte mich mit allen möglichen Glaubensrichtungen, doch nirgendwo fand ich Befriedigung meiner Seele, nirgendwo wurde ich glücklich. Ich fühlte zu stark, daß überall etwas fehlte, nämlich der Heilige Geist und die völlige Übereinstimmung der Lehre mit der Heiligen Schrift.
Der erste Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche in Aue berührte meine Seele tief; sofort empfand ich, daß hier ein besonderer Geist tätig war. In mir stand die Überzeugung, den Weg des Glaubens gefunden zu haben, den ich solange gesucht hatte. Schon nach meinen ersten Besuchen der Gemeinde fühlte ich mich getrieben, an dieser wunderbaren Sache mitzuarbeiten. Obwohl ich noch ein Gast war, gründete ich einen Chor und durfte ihn auch leiten. Im Dezember 1919 erlebte ich, daß mein Geschäftspartner Arthur Landgraf versiegelt wurde. Das Sakrament und die Handlung, wie es gespendet wurde, beeindruckten mich so sehr, daß ich nun restlos überzeugt war von der Wahrhaftigkeit der Apostellehre. Spontan äußerte ich den Wunsch, mit meiner Familie aufgenommen zu werden. Ich bedauerte nur, daß ich bis zum 20. Februar 1921 warten mußte, bis auch ich und meine Familie versiegelt werden konnten. Noch im gleichen Jahr, am 22. Mai 1921, vertraute mir der Stammapostel Niehaus das Diakonenamt an. Am 1. Mai 1922 setzte mich der spätere Stammapostel Johann Gottfried Bischoff ins Priesteramt, und aus der Hand des Apostels Stiegler empfing ich am 21. Dezember 1923 das Gemeindeevangelistenamt und am 1. März 1925 das Gemeindeältestenamt. Nach dem Tod von Apostel Stiegler setzte mich der Stammapostel Niehaus am 15. April 1928 zum Bezirksältesten, womit mir der Bezirk Aue zur Pflege anvertraut wurde. Am 12. Juni 1932 wurde ich zum Bischof ordiniert und am 24. September 1933 zum Apostel Jesu ausgesondert.
Am 14. Februar 1937 erhielt ich von Stammapostel Bischoff den Auftrag, als Bezirksapostel in Sachsen, Thüringen und einem Teil von Bayern zu dienen.“
Am 18. Januar 1967 ging der Bezirksapostel Rockstroh mitten aus seinem Wirken nach kurzer Krankheit heim. 46 Jahre diente er als Knecht Gottes dem Herrn, davon 30 Jahre als Bezirksapostel.
Die Trauerfeier führte Bezirksapostel W. Schmidt aus Berlin durch und stellte sie unter die Worte aus Offenbarung 3, 5: „… ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ Um die 5.000 Geschwister waren zur Trauerfeier angereist, ein schönes Bild für die Wertschätzung, die Bezirksapostel B. Rockstroh in seinem Bezirk genoß.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
B. Rockstroh
24. September 1933
Downloads
- Ordinationsmitteilung als Hilfsapostel (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme vom 15. November 1933. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Postkarte mit einem Scherenschnitt-Motiv von B. Rockstroh
- Bericht über die Trauerfeier für Bezirksapostel B. Rockstroh
- Trauermitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Wächterstimme" vom 15. Februar 1967. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Trauermitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus „Unsere Familie“ 4/1967. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
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