* Apostelhelfer von 1905 bis 1907
* Bezirksapostel von 1907 bis 1937
Lebensdaten
- geboren am 26. April 1864 in Ottenstein, Königreich Hannover
- gestorben am 5. Juli 1937 in Braunschweig, Deutschland
Amtstätigkeit
- Juni 1894: Unterdiakon
- 1896: Priester
- 1905: Apostelhelfer
- 5. Mai 1907: Bezirksapostel durch Stammapostel Hermann Christoph Niehaus in Braunschweig
Arbeitsbereich
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit“. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
J. Otto H. Steinweg wurde am 26. April 1864 in Ottenstein an der Weser geboren. Im frühesten Kindesalter verlor er seine Mutter. Der Vater heiratete zum zweiten Mal, doch wurde auch er bald in jene Welt abgerufen. So wuchs J. Otto H. mit seinen Geschwistern – einem Bruder und zwei Schwestern – in recht ärmlichen Verhältnissen auf.
Nach seiner Schulentlassung schickte ihn die Mutter in eine Lehre bei der Post, da es ihr nicht möglich war, seinen Wunsch zu erfüllen, ihn zum Bildhauer ausbilden zu lassen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit besuchte er verschiedene Lehranstalten und wußte sich des morgens vor und spät abends nach der Geschäftszeit durch Privatunterricht fortzubilden, um sich ein umfassenderes und für seinen Beruf notwendiges Wissen anzueignen.
In Marie Heidenreich fand er eine liebevolle Ehefrau; drei Töchter wurden dem Paar geschenkt.
Im Winter 1892 hatte er sich durch einen häuslichen Unfall eine Sehnenbandzerrung am linken Fuß zugezogen, die eine längere Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatte. In der ihm auferlegten unfreiwilligen Muße nahm er die Bibel zur Hand und las mit großem Eifer und immer stärkerem Interesse in ihr. Seine Frau stellte mit Verwunderung fest, daß ihr Mann erst verstohlen, dann aber immer ungehinderter seinen Tränen freien Lauf ließ. Dieses Wunder fand seine Erklärung. Seine Schwestern gehörten bereits zur Neuapostolischen Gemeinde und hatten sich von jeher die größte Mühe gegeben, ihren Bruder für ihren Glauben zu gewinnen. Er war wohl religiös eingestellt, hatte aber bisher für die Sache seiner Schwestern wenig übrig. Als er jedoch wieder gesund geworden war, sagte er eines Tages zu seiner Frau: „Was meinst Du, soll nicht einer von uns einmal mit den Schwestern zu ihren Gottesdiensten gehen?“ „Ja“, erwiderte seine Frau, „ich wollte es schon heimlich tun.“
So suchte seine Frau eines Sonntags mit ihren Schwägerinnen eine neuapostolische Gemeinde auf und wohnte einem Gottesdienst bei. Von dem Erleben stark beeindruckt, ließ sie fortan keine Segensstunde mehr aus. Ihr Mann folgte ihr in das Haus Gottes und fand in den schlichten, aber mit Geist und Leben erfüllten Predigten bestätigt, was er zuvor während seiner Krankheit in der Heiligen Schrift gelesen hatte.
Am 28. Juni 1893 wurde er von dem Apostel Friedrich Krebs versiegelt. Nun begann eine Zeit der Prüfungen, die ihm der himmlische Vater zur Zubereitung seiner Seele verordnet hatte. Er mußte seine erstgeborene Tochter Gertrud im Alter von vierzehn Jahren und wenig später auch seine treue Gehilfin ins Jenseits abgeben. Mit großer Ergebenheit trug er diese auferlegte Bürde.
Im Juni 1894 wurde ihm das Unterdiakonenamt anvertraut und kurz danach das Diakonenamt. Als der Stammapostel F. Krebs am 13. September 1895 von Wolfenbüttel nach Braunschweig umsiedelte, stand noch ein zweiter Möbelwagen vor dem Grundstück Hedwigstraße 13. Mit diesem wurde der Umzug des Diakonen J. O. H. Steinweg durchgeführt. Der Stammapostel F. Krebs war darüber erfreut, schlug seinem Diakon auf die Schulter und sagte: „Naber, wir wollen gute Nachbarschaft halten!“ Es entwickelte sich nicht nur eine gute Nachbarschaft, sondern auch eine enge Zusammenarbeit im Werke Gottes, die viel Segen wirkte. 1896 wurde Diakon Steinweg zum Priester und Propheten gesetzt. Von nun an begleitete er den Stammapostel auf vielen Reisen durch dessen weit ausgedehntes Arbeitsfeld.
Als der Stammapostel F. Krebs 1905 entschlief, wurde der Prophet Steinweg dem Bezirksapostel Wilhelm Sebastian als Apostelhelfer zur Seite gegeben. Der 5. Mai 1907 wurde dann zu einem besonderen Meilenstein, nicht nur in der Geschichte des damaligen Apostelbezirks Braunschweig, sondern auch im Leben des Apostelhelfers J. O. H. Steinweg. An jenem Tag kehrte der Stammapostel Hermann Niehaus in Begleitung aller deutschen Apostel sowie des Apostels Jacob Kofman aus Holland in Braunschweig ein und versetzte den durch Krankheit geschwächten Bezirksapostel W. Sebastian in den Ruhestand. Der Apostelhelfer J. O. H. Steinweg wurde alsdann zum Apostel ausgesondert und mit der Leitung des Apostelbezirkes Braunschweig beauftragt, der die Unterbezirke Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Wolfenbüttel, Halberstadt und Coswig umfaßte.
Inzwischen hatte ihm der treue Gott wieder eine Gehilfin geschenkt. Am 23. Oktober 1913 verehelichte er sich mit Anne Fehse; aus dieser Ehe gingen vier Söhne hervor.
Der Bezirksapostel J. O. H. Steinweg arbeitete im Werk des Herrn unermüdlich; er verfügte über eine große Energie. Während der dreißigjährigen Amtszeit wuchs der damalige Apostelbezirk Braunschweig von 90 auf 171 Gemeinden. Damit diese gewaltige Arbeit geschafft werden konnte, gab ihm der Stammapostel Johann Gottfried Bischoff den Apostel Hermann Knigge im Jahr 1935 zur Seite.
In unwandelbarer Treue und Liebe stand er zum Stammapostel, dessen Wort ihm zur Richtschnur seines Lebens geworden war. Selbst drei Wochen vor seinem Heimgang war er noch unterwegs, um die ihm anvertrauten Seelen zu bedienen. Sein Herz voller Liebe für die Hilfsbedürftigen trieb ihn noch auf seinem Sterbebett und unter großen Schmerzen dazu, für diese Seelen im Gebet besonders einzutreten. Am 5. Juli 1937 ging er nach kurzer, schwerer Krankheit heim. Der Stammapostel J. G. Bischoff leitete am 8. Juli 1937 die Trauerfeier auf dem Hauptfriedhof in Braunschweig. In seiner Begleitung befanden sich die Bezirksapostel Paul Dach, Jakob Dietz, Karl Hartmann, Arthur Landgraf, Johann F. Lembke, Johann H. van Oosbree, Bruno Rockstroh, Georg Schall sowie die Apostel Hermann Knigge, Peter Kuhlen, Johannes Scheel und Hermann Schüring. Als Trostwort verwendete der Stammapostel: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr an jenem Tage, der gerechte Richter, geben wird, nicht mir aber allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebhaben“ (2. Timotheus 4, 7.8).
Ein Sohn von J. O. H. Steinweg war A. Steinweg.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter redaktion@nak-geschichte.de.
J. O. H. Steinweg
5. Mai 1907
Downloads
- Kurzbiographie von J. O. H. Steinweg
- Trauermitteilung (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der "Wächterstimme" XX/1937. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Trauerfeier für Apostel Steinweg (Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus "Unsere Familie" XX/1937. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
- Religions-Unterricht - Betrachtungen über den Lebenslauf des früheren Bezirks-Apostels Otto Steinweg (1864-1937)
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