* Apostel im Jahr 1863
Lebensdaten
- geboren im Mai 1818 in Königsberg, Ostpreußen
- gestorben am 22. November 1884 in Königsberg, Ostpreußen
Amtstätigkeit
- 1860: Priester
- Ältester
- 10. Oktober 1862 Rufung als Apostel durch Prophet Heinrich Geyer in Königsberg
- 3. Januar 1863: Annahme der Rufung durch die Katholisch-Apostolische Gemeinde in Hamburg
- 15. Januar 1863: Amtsniederlegung in Königsberg
Arbeitsbereich
Hamburg
Aus seinem Leben
(Mit freundlicher Genehmigung des Bischoff Verlages. Entnommen aus der Loseblattsammlung „Apostel der Endzeit. © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg)
Rudolf Rosochacki (der Name wird „Rosochatzki“ ausgesprochen; in amtlichen Schreiben wird er gelegentlich auch „Rosochacky“ geschrieben) wurde offenbar in Königsberg/Ostpreußen geboren; im Mai 1818 kam er zur Welt. Von Beruf war er Maurermeister und Inhaber eines Baugeschäftes. Hinweisen ist zu entnehmen, daß er wichtige Bauten in seiner Heimatstadt ausgeführt und auch einige Erfindungen gemacht hat.
In der Katholisch-apostolischen Kirche bekleidete er das Amt eines Priesters und Ältesten seit etwa 1860 in der Gemeinde Königsberg.
Blicken wir zunächst in die Entwicklung der Katholisch-apostolischen Kirche: Am 14. Juli 1835 gab es insgesamt zwölf Apostel in England; doch durch einige Todesfälle wirkten Mitte des Jahres 1860 nur noch sieben Apostel, obwohl erst zu jener Zeit das Werk Gottes in vielen Gebieten langsam Fuß faßte. Einer immer größer werdenden Schar Gläubiger gingen immer weniger Apostel voran. Gott aber wollte sein Erlösungswerk erhalten bis zur Wiederkunft seines Sohnes. So ließ er durch Prophetenmund im Mai 1860 zwei weitere Apostel rufen: Charles Böhm und William Caird. Die Weissagung lautete: „Sehne dich nach den Aposteln, welche deine Stühle verlassen haben! Der Herr gibt dir zwei Apostel auf die leeren Stühle zum Unterpfand, daß er auch die übrigen noch besetzen wird.“ - Doch nach längerer Beratung lehnten die noch tätigen Apostel die Neuberufungen ab – ganz im Gegensatz zu den von ihnen getanen Äußerungen im Testimonium (Zeugnis der Apostel), wo ausdrücklich davon die Rede ist, daß Apostel wirken müssen bis zur Vollendung des Werkes Gottes. Es war abzusehen, was geschehen würde, sollten noch etliche Jahre bis zum Erscheinen des Herrn vergehen: Das von Gott hervorgerufene Erlösungswerk würde durch menschliche Blockade untergehen. Das aber lag nicht in seinem Ratschluß.
Der Prophet Heinrich Geyer aus Berlin, der seit mindestens zehn Jahren ohne Beanstandungen wohl alle Brüder, die für den norddeutschen Raum ordiniert werden sollten, durch Weissagung berufen hatte, berichtete:
„An demselben Abend, dem 10. Oktober 1862, - Apostel Woodhouse war schon frühzeitig zu Bett gegangen - lag der Geist des Herrn so schwer auf mir, daß ich körperlich fast erdrückt wurde. Da, mit einem Mal, beim Abendgebet, welches Rosochacki und ich um Mitternacht miteinander hielten, kam der Geist Gottes mit Kraft über mich und rief den mitanwesenden Diener Rosochacki zum Amte eines Apostels. Jedoch wurde ihm bei der Rufung gesagt, er solle sich nicht in die Angelegenheit der bisherigen Apostel mengen, sondern ruhig die Zeit abwarten, da Gott ihn vor großer Versammlung vieler Zeugen bestätigen würde, denn eine neue Reihe der Zwölfzahl solle mit ihm beginnen.
Diese Berufung war in aller Ruhe um Mitternacht geschehen und wurde auch von dem Berufenen voll und freudig anerkannt. Wenn auch nichtöffentliche Rufungen durch die Apostel verboten waren, so bestand aber diese nächtliche Rufung in der Kammer vorläufig doch zu Recht, waren doch in England in den dreißiger Jahren viele Apostel und manche Ämter auch nur in Privatzimmern berufen worden.“
Der Prophet Geyer hatte schon 1860 den Engel der Gemeinde Hamburg, Friedrich Wilhelm Schwartz (den späteren Apostel), von der Rufung neuer Apostel unterrichtet. So teilte der Prophet ihm im Dezember 1862 wiederum mit, daß der Herr im Oktober des Jahres einen weiteren Apostel berufen habe, damit das Apostolat nicht untergehe, bevor der Sohn Gottes wiedergekommen sei. - Diesen Hinweis nahm der Engel Schwartz zum Anlaß, den Apostel Rosochacki und den Propheten Geyer zum 3. Januar 1863 nach Hamburg einzuladen. Am darauffolgenden Sonntag lud der Engel Schwartz die Gemeinde nach dem Vormittagsgottesdienst aus besonderem Anlaß auch für den Nachmittag in die Versammlungsstätte ein. Bei dieser Segensstunde berichteten dann sowohl der Prophet Geyer als auch der Apostel Rosochacki, was sich am 10. Oktober 1862 zugetragen hatte. Danach fragte der Engel Schwartz vor der versammelten Gemeinde, ob sie beide vor dem Richterstuhl Gottes die Tat als von Gott verrichtet mit einem Ja beantworten könnten. Nachdem das beide getan hatten, nahm der Engel Schwartz den Apostel Rosochacki an und unterstellte sich ihm. Bis auf fünf nahmen auch alle Schwestern und Brüder der Gemeinde, die etwa 130 Seelen zählte, diesen neuen Apostel an, ohne damit sich von dem Apostel Woodhouse trennen zu wollen. Nein, sie empfanden es als ein Geschenk Gottes, daß der Herr auf diese Weise die verwaisten Stühle der Apostel wieder besetzen wollte. Von diesem Vorgang wurde umgehend der aufsichtsführende Engel von Berlin, C. Rothe, von jedem Verantwortlichen gesondert unterrichtet. Doch auch diese göttliche Berufung wurde nicht von den restlichen Aposteln in England anerkannt; sie führte vielmehr zum Ausschluß der Hamburger Gemeinde aus der Gemeinschaft mit den englischen Aposteln. - Ein neuer apostolischer Zweig war entstanden: die Neuapostolische Kirche.
C. Rothe aber bemühte sich sehr um den neuberufenen Apostel Rosochacki und brachte diesen schließlich dazu, daß er als Apostel am 17. Januar 1863 zurücktrat. In der Katholisch-apostolischen Kirche empfing Rudolf Rosochacki im April 1863 wieder Amtsaufgaben, und einige Jahre später wirkte er dort als Bischof (Engel) in Königsberg. Am 22. November 1884 verstarb Rudolf Rosochacki.
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