Apostel im Ruhestand Helmut Keck ist am Samstag, 6. April 2019, im Alter von 92 Jahren verstorben.
Gedanken aus seinem Leben (von Bezirksapostel Ehrich)
Der Apostel war ein tiefgläubiger, aufrechter Gottesknecht, der sein Leben in den Dienst Jesu Christi stellte.
Rund 43 Jahre wirkte Helmut Keck als Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche, davon über 20 Jahre als Apostel Jesu. „Seine Geradlinigkeit, geprägt durch die Liebe Christi, zeichnete ihn aus. Tiefes Gottvertrauen war sein besonderes Kennzeichen“, schrieb Bezirksapostel Michael Ehrich über den verstorbenen Apostel in der Trauernachricht.
Ein „Baumeister“ in verschiedener Hinsicht
Helmut Keck wurde am 16. März 1927 in Heidenheim an der Brenz in ein treu neuapostolisches Elternhaus geboren, am 13. November desselben Jahres empfing er durch Bezirksapostel Karl Gutbrod das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Eingebettet in die Gemeinschaft der Gemeinden, erlebte Helmut Keck seine Kinder-, Schul- und Jugendzeit. Im Kreis der Jugend fand er auch seine Lebensgefährtin; am 1. Juli 1950 schlossen die beiden den Ehebund. Die Ehe wurde mit einem Sohn gesegnet.
Bereits seit 1951 hatte der damals 24-Jährige seine musikalische Begabung in den Dienst des Herrn gestellt und als Dirigent die Leitung des Heidenheimer Chores übernommen. Sein Vorsteher im Kirchenbezirk Heidenheim beauftragte Helmut Keck auch mit der Gründung von Chören in kleineren Gemeinden sowie mit dem Aufbau eines Jugendchores. 13 Jahre war er auch Dirigent des Männerchores in Heidenheim, der bei an Musik interessierten Kirchenmitgliedern aufgrund von Schallplatten-Aufnahmen sehr bekannt war. So begleitete Helmut Keck auch zahlreiche Studioaufnahmen zur Herstellung von Schallplatten; die erste Bandaufnahme war im Januar 1956.
In sein erstes geistliches Amt – Diakon – wurde Helmut Keck 1953 gerufen. In den Jahren darauf diente er in verschiedenen Ämtern auf Gemeinde- und Bezirksebene, bis er 1967 zum Bezirksältesten ordiniert und mit der Leitung des Kirchenbezirks Heidenheim betraut wurde.
In das Amt des Apostels ordinierte ihn der damalige internationale Kirchenleiter, Stammapostel Ernst Streckeisen, am 29. Februar 1976 in einem Gottesdienst in Ulm.
Als Apostel wirkte Helmut Keck in großem Segen im Apostelbereich Ulm. Dazu zählten die Kirchenbezirke Göppingen, Heidenheim, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd und Ulm. Ab November 1982 – nachdem zur damaligen Gebietskirche Württemberg die Gebietskirche Bayern gekommen war – gehörten zum Arbeitsbereich von Apostel Keck zudem die bayerischen Kirchenbezirke Immenstadt, Kempten und Memmingen.
Zudem war der Apostel einige Jahre in den Ländern Äthiopien, Eritrea, Dijbouti und auch in Sierra Leone tätig.
Apostel Keck arbeitete außerdem in einigen kirchlichen Projektgruppen, so u.a. von 1991 bis 1997 in der internationalen Gruppe, die mit der Bearbeitung der Texte des neuapostolischen Gesangsbuchs beauftragt war. Die Musik in der Kirche war ihm immer ein besonderes Anliegen. Als überaus kundiger Laienmusiker, der sich ein beträchtliches Fachwissen auf dem Gebiet der Musik angeeignet hatte, war er zur Amtszeit des Bezirksapostels Karl Kühnle viele Jahre lang Mitglied in der Arbeitsgruppe „Musik“, darunter knapp zehn Jahre in der AG „Chöre und Lieder“: Neben Richtlinien für Dirigenten und Chöre, ebenso für Orchester- und Instrumentalspielgruppen wurden dort u.a. Unterlagen zur systematischen Schulung von Chor- und Orchesterleitern erarbeitet.
Mit 69 Jahren trat Apostel Keck am 22. September 1996 in den Ruhestand. Die feierliche Handlung fand in einem Gottesdienst – mit Übertragung nach Süddeutschland – in Fellbach statt, den der damalige Stammapostel Richard Fehr durchführte. In seiner Ansprache an den aus dem aktiven Dienst scheidenden Apostel würdigte der Stammapostel Helmut Keck als Persönlichkeit und Freund im Kreis der Apostel, den man nur ungern ziehen lasse. Von Beruf Architekt, hatte Apostel Keck auch viele Kirchen geplant, gebaut und renoviert. „Bleiben wird aber das“, betonte der Stammapostel, „was der Apostel mit ewigen Baumaterialien als göttlicher Baumeister in die Seelen gelegt hat.“
Vor nun knapp vier Jahren, am 26. Juli 2015, feierten Apostel im Ruhestand Keck und seine Ehefrau Lore, die sein Wirken immer vorbehaltlos unterstützte, das Fest der „eisernen Hochzeit“ (nach 65 Ehejahren). Den Segen zu diesem Ehejubiläum empfingen die beiden durch Bezirksapostel Ehrich in einem Gottesdienst in Heidenheim.
Bis ins hohe Alter war Apostel im Ruhestand Keck geistig sehr rege. Auch im Ruhestand brachte er sich jahrelang aktiv im Gemeindeleben ein. Im Rückblick auf sein Leben hat er stets Gottes Gnade gerühmt und oft gesagt: “Von Gottes Gnade bin ich, was ich bin!“
Trauerfeier für Apostel Keck
Eine große Trauergemeinde versammelte sich am Samstag, 13. April 2019, in Heidenheim, um von Apostel im Ruhestand Helmut Keck Abschied zu nehmen. Der Apostel war am Samstag zuvor, dem 6. April 2019, im Alter von 92 Jahren verstorben.
Bezirksapostel Michael Ehrich, Leiter der Gebietskirche Süddeutschland, führte die Trauerfeier durch. Gemeinsam mit der Ehefrau des verstorbenen Apostels, dem Sohn mit Familie und weiteren Angehörigen bildeten aktive Apostel und im Ruhestand lebende Apostel und Bischöfe der Gebietskirche Süddeutschland, langjährige Weggefährten des Verstorbenen, Amtsträger und Glaubensgeschwister die Trauergemeinde in der Kirche in Heidenheim an der Brenz, Bühlstraße 28.
„Herr, wer darf weilen in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berge? Wer untadelig lebt und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen“. Dieses Bibelwort aus dem Alten Testament – Psalm 15, die Verse 1 und 2 – legte der Bezirksapostel der Trauerfeier zugrunde.
Zu einem Wortbeitrag rief er Apostel Volker Kühnle und Apostel Hans-Jürgen Bauer, der – wie der Bezirksapostel selbst – den lieben Verstorbenen noch in den letzten Krankheitstagen besucht hatte.
Musikalisch feierlich umrahmt und begleitet wurde die Trauerfeier durch einen großen gemischten Chor, einen Männerchor, einen Violinisten und Orgelspiel.
Vorbild des Glaubens
Bei der Trauerfeier gab der Bezirksapostel Einblick in den Lebenslauf des Apostels im Ruhestand Keck, der – von Beruf Architekt – auch in seiner Aposteltätigkeit und seinem weiteren Wirken ein „Baumeister“ war (siehe Trauer um Apostel Keck). Indem der Bezirksapostel den von Apostel Keck selbst verfassten Lebenslauf vorlas, ließ er den Apostel noch einmal selbst zu Wort kommen: „Die Gnade unseres himmlischen Vaters ist das erste, was ich im Rückblick auf mein reich gesegnetes Leben rühmen möchte; denn ich kann sagen: Von Gottes Gnade bin ich, was ich bin!“ So beginnt der Lebenslauf und er endet mit den Worten: „Mein Herzenswunsch ist, am Ende und Ziel unseres Glaubenslaufs sagen zu können: Und seine Gnade ist nicht vergeblich an mir gewesen.“
Aus seiner Glaubenserkenntnis heraus schätzte dieser geradlinige, durch die Liebe Christi geprägte Apostel die göttliche Gnade so hoch. Als Vorbild des Glaubens charakterisierte ihn der Bezirksapostel; er schilderte ihn gemäß dem verwendeten Psalmwort als einen im Sinne des Glaubens „untadelig Lebenden“ und im Sinne des Evangeliums „recht Tuenden“, der im Sinn der Lehre Jesu ein „die Wahrheit Redender“ gewesen sei. Das Reden und Tun des lieben Verstorbenen hätten übereingestimmt; in der Nachfolge Christi habe er in Wort und Tat ein Leben nach dem Evangelium geführt.
Insgesamt 43 Jahre hat dieser tiefgläubige Gottesknecht mit Herzenshingabe als Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche gedient, davon über 20 Jahre als Apostel, und er hat tiefe Segensspuren hinterlassen.
Für alles, was er in seinem Wirken in all den Jahren in Treue, im Sinn und Geist Jesu Christi in den Gemeinden und Bezirken getan hat, gilt ihm unsere herzliche Dankbarkeit. Und wir blicken in froher Hoffnung über das Grab hinaus auf die gemeinsame Zukunft beim Herrn – den Augenblick, da die Vereinigung der Lebenden und Toten mit dem wiederkommenden Christus erfolgt. Dies klang auch im Lied „Meine Heimat ist dort in der Höh‘“ an, das der Männerchor in der Trauerfeier vortrug.
(C) Text und Foros NAK Süddeutschland
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