* geboren am 18. Mai 1872 in Düsseldorf * gestorben am 25. April 1955 in Leverkusen, Nordrhein-Westfalen
Amtstätigkeit
- 4. November 1894: Evangelist durch Apostel Friedrich Wilhelm Menkhoff
- 16. März 1897: Gemeindeältester durch Stammapostel Friedrich Krebs in Düsseldorf
- 6. März 1904: Bezirksältester durch Stammapostel Hermann Niehaus in Düsseldorf
- 8. April 1923: Apostel durch Stammapostel Hermann Niehaus in Bielefeld
- 16. November 1926: Bezirksapostel durch Stammapostel Hermann Niehaus
- 6. November 1938: Ruhesetzung durch Stammapostel Johann Gottfried Bischoff
Arbeitsbereich
Rheinland
Lebenslauf
"Am 18. Mai 1872 wurde ich in Düsseldorf geboren. Mein Vater hatte dort ein gut gehendes Geschäft. Im Laufe der Jahre konnte er damit ein ansehnliches Vermögen erwerben, doch durch einen Bankzusammenbruch (Konkurs) verlor er über Nacht alles, was wir besaßen. Die Familie geriet in größte Armut. Wir mussten traurige Zeiten durchleben. Zu allem Elend wurde auch noch unser Vater leidend und arbeitsunfähig, so dass oftmals das Nötigste zum Lebensunterhalt fehlte. Ich hatte noch neun Geschwister, und es war für die Eltern wahrlich nicht leicht, eine so vielköpfige Familie durchzubringen. Fast alle Lasten und Sorgen lagen auf den Schultern meiner Mutter. Unvergesslich ist mir eine Nacht, in der sie nichts anderes zu tun vermochten, als zu weinen und zu beten.
Ich hatte gehofft, mir durch eine gute Ausbildung eine sichere Existenz schaffen zu können, doch musste ich die höhere Schule vorzeitig verlassen. Wenigstens war es mir vergönnt, eine kaufmännische Lehre zu erhalten, und nach ihrem Abschluss bekam ich eine Stellung als Buchhalter in einer großen Holzwarenfabrik. Dort war ich fast zwanzig Jahre tätig, mein Chef erwies mir sein Vertrauen dadurch, dass er mir Prokura erteilte.
Meine ersten Gottesdienste in der Neuapostolischen Kirche erlebte ich 1893 in Duisburg und in Düsseldorf; kurz vorher war dort das erste Lokal zum Halten der Gottesdienste gemietet worden. Ich durfte die Wahrheit der Apostellehre erkennen. Bald darauf, es war am 22. April 1894, wurde ich in Düsseldorf durch den Apostel Menkhoff mit noch sieben anderen Seelen versiegelt. Nur wenig später, am 4. November 1894, empfing ich durch denselben Apostel das Evangelistenamt. Gleichzeitig wurde mir die Leitung der kleinen Gemeinde übertragen, die sich so gut entwickelte, daß eine größere Versammlungsstätte bezogen werden musste. Am Tage ihrer Weihe am 11. Januar 1897 durchführte, empfing ich das Gemeindeältestenamt. Den Bund der Ehe schloß ich am 21. Dezember 1900 mit Schwester Bertha Unterieser; noch am gleichen Tag empfingen wir hierzu den Segen Gottes. Drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, wurden uns geschenkt.
Der 6. März 1904 war wieder ein Segenstag. Der Stammapostel Niehaus weilte unter uns und er übertrug mir am gleichen Tag das Bezirksältestenamt. Am 8. April 1923 sonderte er mich in Bielefeld zum Apostel aus. Den ersten Gottesdienst in diesem Amt hielt ich in Ruhrort (Duisburg), wo ich Gottes Werk kennengelernt hatte. In Rheinland‑Westfalen breitete sich die Apostellehre immer schneller aus. Es gab Großstädte mit mehr als zehn Gemeinden. Das veranlasste den Stammapostel Niehaus, seinen Heimatbezirk Rheinland‑Westfalen neu zu organisieren. In dem Gottesdienst in Bielefeld am 16. November 1926 übertrug er mir den nunmehr gegründeten Apostelbezirk Rheinland zur selbständigen Betreuung. Das Gebiet reichte vom Loreleyfelsen bis zur holländischen Grenze, von Aachen über Essen bis Wuppertal und umfasste über hundert Gemeinden. Ein reicher Acker, des Bestellens und der Liebe wert."
* * *
Aufgrund seines vorgerückten Alters versetzte Stammapostel Bischoff den Bezirksapostel dach am am 6. November 1938 in Düsseldorf in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde der Apostel Peter Kuhlen gesetzt. Noch einmal stand der Bezirksapostel am Altar und sagte dabei: "Es war im Jahre 1892, als ich als Jüngling mit der damaligen kleinen neuapostolischen Gemeinde in Düsseldorf in Berührung kam. Ich ging an einem Sonntag mit nach Ruhrort, um den damaligen Ältesten und späteren Bischof Cordruwisch kennenzulernen. Die Eindrücke der ersten Gottesdienste waren in meiner Seele ganz gewaltig, und ich erkannte, dass ich ein großer Sünder war. Damals ging ich zu dem Altesten und sagte ihm: Ich komme nicht wieder, ich bin zu schlecht für euch. Da machte mich der Älteste darauf aufmerksam, dass Jesus gerade für die Sünder in die Welt gekommen sei. An dieses Wort habe ich mich geklammert...
Am 24. April 1955 entschlief der Bezirksapostel P. Dach. Die Beisetzung hielt Apostel Peter Kuhlen, im Auftrag der „Apostolischen Gemeinde“.
Quellen
Lebensbild Apostel Dach
Aus seiner Feder:
- Der Tag meiner Konfirmation (aus dem Kalender "Unsere Familie" 1936, S. 85)
8. April 1923