* geboren am 11. April 1815 in Sardschau bei Danzig * gestorben am 6. Dezember in Amsterdam
Amtstätigkeit
- 22. Juni 1848: Diakon
- 25. Juli 1850: Priester
- 23. März 1855: Ältester
- 10. Oktober 1861: Engel
- 25. Mai 1863: Rufung zum Apostel durch den Propheten Heinrich Geyer
Arbeitsbereich
Hamburg; ab September 1863: Niederlande; von 1867 bis 1872 auch Nordrhein-Westfalen
Lebenslauf
Friedrich Wilhelm Schwartz wurde am 11. April 1815 in Sardschau bei Dirschau, in der Nähe Danzigs, geboren. Seine Eltern waren Bauern. Er selbst erlernte das Schneiderhandwerk und zog nach Berlin. Dort wollte er sich zum Missionar ausbilden lassen und dann den heidnischen Völkern außerhalb Europas das Evangelium bringen. Schon früh stand in dem ernst gesinnten jungen Mann der Wunsch, dem Herrn und seinem zukünftigen Reich zu dienen.
In Berlin lernte er das wieder aufgerichtete apostolische Glaubenswerk kennen. Er glaubte nicht nur dem lebendigen Zeugnis des Herrn, sondern fühlte auch, dass Gott ihn auf diesem Weg gebrauchen wollte. Christum gewinnen, ihm dienen und für die Ehre seines Werkes streiten achtete er als erstrebenswert. Um 1848 empfing F. W. Schwartz den Heiligen Geist; am 25. Juli 1850 war er in Berlin in das Priesteramt berufen und durch den Apostel Carlyle ordiniert worden. Er diente unter der Hand des Bischofs Rothe. Als der Apostel Carlyle 1855 entschlief, sagte Priester Schwartz: "Wir haben durch seinen Tod nicht das Apostelamt verloren. Dieses Amt geht auf einen anderen Bruder über, den der Herr dazu berufen wird." Dieser Überzeugung waren auch andere Amtsträger. Später wurde er in das regierende Ältestenamt gesetzt. Mehrere Male kamen während seiner Berliner Zeit durch Weissagungen und Gesichte Andeutungen, dass Gott F. W. Schwartz noch als Apostel gebrauchen wolle.
Am 15. Mai 1858 berief ihn der Prophet Geyer zum Engel; Ende November 1858 wurde ihm durch den Bischof Rothe die Gemeinde Hamburg übergeben. Im Juni 1860 erfuhr der Bischof Schwartz durch den Propheten Geyer, daß in England zwei weitere Apostel berufen worden seien, die jedoch von den amtierenden Aposteln nicht angenommen wurden. Als End des Jahre 1862 in Königsberg der dortige Älteste Rudolf Rosochacky zum Apostel gerufen wurde, stellte sich Bischof Schwartz mit der Hamburger Gemeinde unter seinen Ruf. Dies führte letztlich dazu, das Schwartz und der größte Teil seiner Gemeinde aus der Katholisch-Apostolischen Kirche ausgeschlossen wurden. Am zweiten Pfingstfeiertag, Pfingstmontag, den 27. Mai 1863, wurde Schwartz zum dritten Apostel der „neuen OIrdnung“ gerufen. Durch eine Weissagung wurde ihm am 8. September 1863 Holland, speziell Amsterdam, als Arbeitsgebiet zugewiesen. Noch im gleichen Monat reiste er ohne Familie mit dem Schiff nach Amsterdam und begann hier den göttlichen Samen auszustreuen. Nachdem er eine geeignete Wohnung gefunden hatte, zog auch die Familie im November 1863 nach Amsterdam.
Der Apostel Schwartz lebte während dieser Zeit in großer Armut, denn er musste neben seinen Angehörigen auch die Familien der drei Missionar‑Evangelisten ernähren. Als er eines Tages wieder einmal nicht wusste, wie er für das tägliche Brot sorgen sollte, bekam er von einem Außenstehenden einen Brief, der eine 1000‑Gulden‑Note enthielt, mit dem Hinweis, er könne das Geld behalten, wenn er öffentlich bekenne, kein Apostel zu sein. Er schickte das Geld mit den Worten zurück: "Vielen Dank, aber verlangen Sie von mir nicht, dass ich meinen Gott und Sender für eine Handvoll Brot verleugne. "
Im Jahr 1867 wurde der spätere Apostel Menkhoff mit seiner Familie durch den Apostel Schwartz versiegelt. Der erste Apostel für Indonesien, F. L. Anthing, wurde ebenfalls durch den Apostel Schwartz mit dem Heiligen Geist erfüllt und als Apostel in die seinerzeitige Kolonie Niederländisch-Indien – das heutige Indonesien – gesendet. Damit war der Grundstein für die heute weltweite Missionsarbeit der Neuapostolischen Kirche gelegt.
Am 6. Dezember 1895 wurde Apostel Friedrich Wilhelm Schwartz in die jenseitige Welt abberufen. Sein Name ist aus der Entwicklungsgeschichte des neuapostolischen Werkes nicht fortzudenken, und er selbst hat sich durch seine Aufopferung das schönste Denkmal gesetzt. Als erster hatte er erkannt, wie notwendig die engste Verbindung unter allen Aposteln ist. In seinen letzten Lebensjahren arbeitete er insbesondere darauf hin, das Nebeneinanderwirken in den verschiedenen Stämmen (Bezirken) abzustellen. In einem Rundschreiben an alle wirkenden Apostel regte er an, diesem Zustand ein Ende zu machen.
Weiterer Bericht auf nac.today "Typisch neuapostolisch" - das Erbe von Apostel Schwartz by Andreas Rother
Fotos: NAK Zentralarchiv NRW
25. Mai 1863